Deutsche Brauer auf Platz Drei in Ernährungsindustrie
1999 erstmals wieder Zuwächse beim Bierabsatz
Berlin (ots)
"Im vergangenen Jahr stieg der Bierabsatz in Deutschland um 0,6 Prozent. Dies ist eine gute Nachricht angesichts der rückläufigen Ergebnisse der Vorjahre." Mit diesen Worten kommentierte Dieter Ammer, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, die positive Entwicklung der deutschen Brauwirtschaft im vergangenen Jahr. Zum Aufatmen sei es allerdings noch zu früh: "Ob dieses positive Ergebnis bereits als nachhaltige Trendwende eingestuft werden kann, kann heute noch niemand abschätzen", so Ammer weiter.
Die deutsche Brauwirtschaft ist mit einem Umsatz von fast 19 Milliarden DM die drittgrößte Branche in der Ernährungsindustrie. Rund 43.000 Arbeitnehmer waren 1999 in den Brauereien beschäftigt. Zählt man die über 150.000 Beschäftigten mit, die in vor- und nachgelagerten Bereichen mit den Brauereien verbunden sind, so können rund 200.000 Beschäftigte der Brauwirtschaft zugerechnet werden.
Von einem Brauereisterben, wie es Experten seit Jahren prognostizieren, kann nach Angaben des Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes keine Rede sein. Im vergangenen Jahr wurden 1.277 Brauereien betrieben. Das sind acht weniger als 1998. Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland damit weiterhin die Spitzenposition bei der Anzahl der Braustätten ein.
Der Bierausstoß 1999 betrug schätzungsweise 112 Millionen Hektoliter. Mit etwa 3 Millionen Hektolitern, d.h. 2,9 Prozent vom Bierverbrauch, lag die Biereinfuhr nur unwesentlich höher als im Vorjahr. Die Bierausfuhr legte weiter zu und erreichte mit etwa 8,4 Prozent Anteil am Gesamtausstoß nahezu die Grenze von 10 Millionen Hektolitern. "Während die Einfuhr ausländischer Biere seit Jahren stagniert, wächst die Beliebtheit deutscher Biere im Ausland", kommentierte Ammer diese Entwicklung.
Wie sich die Situation der deutschen Brauereien in den nächsten Jahren entwickeln wird, ist nach Einschätzung Ammers trotz vieler Prognosen schwer vorauszusehen. "Über die letzten Jahre hinweg können wir feststellen, dass der Verbrauch an Getränken stagniert, beim Bier sogar - bis auf 1999 - eher rückläufig ist." Die Gründe lägen unter anderem in einem veränderten Konsumverhalten und der demographischen Entwicklung. Problematisch sei darüber hinaus der eklatante Preisverfall im Handel, der in den letzten drei Jahren eine kräfteverzehrende Vermögensvernichtung nach sich gezogen habe. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen - losgelöst von der Situation im Handel - hält Ammer Preisanhebungen für unumgänglich.
Trotz aller Schwierigkeiten, in denen sich einzelne Unternehmen befinden, bestehe für die Branche kein Grund zu übertriebenem Pessimismus, so Ammer: "Bier wird auch in Zukunft zu den bedeutendsten und beliebtesten Produkten gehören - mit einem außerordentlich hohen Stellenwert sowohl für die Wirtschaft als auch für den Verbraucher."
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