Repräsentative Umfrage unter 1.000 Schüler*innen
Befriedigende Noten für Lehrkräfte im ersten Schulhalbjahr
München (ots)
Das erste Halbjahr des neuen Schuljahres 20/21 unter Corona-Bedingungen ist geschafft. Schüler*innen in Deutschland wurden ihre Leistungen in Form der Halbjahreszeugnisse bescheinigt. Auch kamen in den vergangenen Monaten häufig Eltern zu Wort, die sich zur Lage im Homeschooling äußern durften. Doch wie reflektieren die Schüler*innen selbst ihre aktuelle Situation und wie bewerten sie die Leistungen ihrer Lehrer*innen ohne den Präsenzunterricht? Hierzu hat die Lernapp simpleclub Ende Januar gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid bundesweit 1.000 Schüler*innen weiterführender Schulen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren online befragt.
Lehrer*innenbewertung fällt mittelmäßig aus
Mehr als ein Drittel der Schüler*innen erteilen ihren Lehrer*innen für ihr Engagement und die Unterstützung im ersten Schulhalbjahr ein "gut" (36,9 Prozent). Befriedigende Leistungen bescheinigen 32 Prozent der Schüler die Leistung der Lehrerschaft unter den besonderen Bedingungen. Nur 6,6 Prozent der Schüler*innen erteilen ein Mangelhaft (Note 5), 2,4 Prozent ein Ungenügend (Note 6). Die Durchschnittsnote für die Lehrer*innen in Deutschland liegt bei 2,79.
Über die Hälfte der Schüler*innen sehen große Mängel bei der Wissensvermittlung
Auf die Frage, an welchen Stellen es im Schulalltag aktuell am meisten hakt, belegen digitale Tools, die oft überlastet sind und/oder nicht richtig funktionieren mit 69,6 Prozent mit Abstand und über alle Altersgrenzen hinweg den vordersten Platz des Schüler*innen-Rankings. Auf Rang zwei folgen fehlende Kontakte zu Freund*innen und Mitschüler*innen (60,8 Prozent), wobei das die Jüngeren als problematischer empfinden (66 Prozent der 12- bis 16-Jährigen) als die Abschlussjahrgänge mit nur 53,2 Prozent. Auf Platz drei landet das Thema Wissensvermittlung (55,4 Prozent). Hier ergeben sich in der Wahrnehmung der Schüler*innen mit knapp zehn Prozentpunkten Differenz große Unterschiede zwischen den jüngsten und ältesten Befragten: Während 60 Prozent der Befragten zwischen 17 und 19 Jahren angeben, die Wissensvermittlung gestalte sich aktuell als problematisch, beschäftigt dieses Thema 50,9 Prozent der 12- bis 14-Jährigen.
"Unser Ziel mit simpleclub ist nicht, die Lehrer*innen zu ersetzen. Aber wir wollen die Bildung demokratisieren, und zwar so, dass mit oder ohne Schulschließungen jedem Kind Wissen zugänglich wird - unabhängig von seiner sozialen oder lokalen Herkunft. Deshalb sind Tausende unserer Lerninhalte auch kostenlos verfügbar. Mit digitalen Formaten lässt sich das spielend leicht abbilden, sobald die Politik dieses Ziel als solches definiert und die Weichen dafür stellt," sagt Alexander Giesecke, Co-Gründer der Lernplattform.
Neben Mathematik sind die Fremdsprachen aktuell das große Problem
Mathematik leidet über alle Altersgrenzen hinweg bei allen Schüler*innen mit Abstand am meisten unter den aktuellen Einschränkungen durch COVID-19: 35,8 Prozent der Befragten geben an, dass es hier zu den meisten Problemen kommt. Auf Platz zwei Folgen die Fremdsprachen mit 15,9 Prozent, dicht gefolgt von den Naturwissenschaften mit 15,7 Prozent. Deutsch (9,3 Prozent), Geisteswissenschaften (4,7 Prozent) und Musik/Kunst (4 Prozent) leiden am wenigsten.
Zwei Drittel der Schüler*innen halten noch länger durch
Während sich knapp ein Viertel (24,7 Prozent) der Schüler*innen zufrieden mit der Situation an ihren Schulen äußert, sieht die große Mehrheit jedoch Vor- und Nachteile und schätzt die Zufriedenheit als mittelmäßig (44,5 Prozent) ein. Auf die Frage, wie lange sie Lockdown und Schulschließung noch durchhalten, geben zwei Drittel der Befragten, sie würden das Homeschooling noch länger schaffen, wenn die Situation es erfordert. Für 16,6 Prozent der Schüler*innen könnte das Homeschooling sogar ewig so weitergehen, während fast genauso viele am Limit sind (16 Prozent). Dabei können ungefähr doppelt so viele Schüler*innen zwischen 17 und 19 Jahren (21,1 Prozent) die Einschränkungen durch die Pandemie weniger gut ertragen als die jüngere Schüler*innengruppe zwischen zwölf und 14 Jahren (10,9 Prozent).
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