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Mentale Gesundheit - Expertin für Gesundheits- und Arbeitspsychologie im Interview

Mentale Gesundheit - Expertin für Gesundheits- und Arbeitspsychologie im Interview
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KEINE GESUNDHEIT OHNE MENTALE GESUNDHEIT

Die Covid-19-Pandemie fordert uns allen sehr viel ab und ist vor allem auch eine sehr große Herausforderung für die mentale bzw. psychosoziale Gesundheit. Home Office, Lockdown, Home Schooling, Social distancing, etc. hinterlassen nach zwei Jahren Pandemie ihre Spuren und könnenden Alltag, sei es privat oder beruflich stark beeinflussen.

Die WHO – World Health Organization – definiert psychosoziale Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen sowie produktiv arbeiten kann und im Stande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“

Psychosoziale Gesundheit hat maßgeblichen Einfluss auf unser Leben. Soziale, kulturelle, wirtschaftliche und natürlich Umweltfaktoren haben einen starken Einfluss auf die „mentale Fitness“. Deshalb sollte neben der körperlichen Gesundheit auch die psychosoziale Gesundheit immer eine wichtige Rolle einnehmen, um seine eigene Leistungsfähigkeit auszuschöpfen, sei es im privaten oder im beruflichen Bereich.

Karin Benz, Dipl. Psychologin, Trainerin, Coach und Referentin für Gesundheits- und Arbeitspsychologie bei der IKK Südwest gibt einen Einblick über psychosoziale Gesundheit und wie diese gefördert werden kann:

  1. Was versteht man generell unter „psychosozialer Gesundheit“? „Psychosoziale Gesundheit bedeutet in erster Linie, dass wir mit uns selbst und unserem Umfeld ‚im Reinen‘ sind. Sie ist gekennzeichnet durch ein Gefühl der Zufriedenheit und Geborgenheit, welches uns wiederum Kraft und Energie für unsere Aktivitäten gibt. Der Austausch mit anderen wird als bereichernd erlebt, Konflikte können konstruktiv angegangen und souverän gelöst werden. Psychosoziale Gesundheit ist auch eng verbunden mit der psychologischen Widerstandskraft – der Resilienz: Je stärker sie ausgeprägt ist, desto besser kommen wir mit den ‚normalen‘ Anforderungen aber auch mit herausfordernden Schicksalsschlägen zurecht. Akzeptanz, Zuversicht und insbesondere der Glaube an sich selbst bilden dabei die Basis, dass wir uns als grundsätzlich handlungsfähig und selbstwirksam erleben- und dadurch psychosozial gesund bleiben.“
  2. Wie macht sich eine Bedrohung unserer psychosozialen Gesundheit bemerkbar? „Erste Anzeichen, dass unsere psychosoziale Gesundheit bedroht ist, sind eine hohe Angespanntheit, Nervosität, Unkonzentriertheit aber auch körperliches Unwohlsein und Schlafstörungen. Wir fühlen uns gereizt und sind schnell erschöpft. Die Gedanken drehen sich im Kreis und wir können nicht mehr abschalten. Dinge, die uns vorher gutgetan haben, bereichern nicht mehr, sondern strengen uns nur noch mehr an. Zusätzlich wird unsere Wahrnehmung immer negativer, was sich in ständiger Unzufriedenheit bis hin zum Pessimismus ausdrücken kann.“
  3. Welche Beispiele für psychologische Präventionsmaßnahmen und akute Bewältigungsstrategien gibt es? „Psychologische Präventionsmaßnahmen kommen insbesondere aus dem Bereich der Entspannung. Dazu gibt es vielfältige, auch von den Krankenkassen bezahlte Angebote, die die mentale Gesundheit stärken und erhalten. Insbesondere Themen wie Yoga, Achtsamkeit und Mediation erhalten dabei einen immer größeren Stellenwert. Im Sinne der Selbstfürsorge unterstützen sie dabei, neben der körperlichen und mentalen Gesundheit bzw. die psychosoziale Gesundheit zu stärken. Zu den akuten Bewältigungsstrategien in stressigen Situationen zählen z.B. Atemübungen, die relativ schnell und zuverlässig eine beruhigende Wirkung auf körperlicher und geistiger Ebene haben. ‚Wenn du es eilig hast, geh langsam‘ – der bewährte Spruch von Konfuzius drückt z.B. bestens aus, worum es geht: Anstatt sich von Hektik und Eile anstecken und mitreißen zu lassen ist, es viel effektiver, einen Schritt nach dem anderen zu machen, das Atmen und die Besinnung auf das Wesentliche nicht zu vergessen und dadurch effektiver, erfolgreicher, aber auch zufriedener zu sein.“
  4. Was können Arbeitgeber für Ihre Mitarbeiter anbieten? „Um Gesundheit am Arbeitsplatz dauerhaft und nachhaltig zu fördern kann der Arbeitsgeber das sog. BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) einführen. Darin werden Maßnahmen entwickelt und angeboten, die präventiv zur Gesundheitsförderung beitragen. Dazu gehören z.B. Stressbewältigungsseminare, Angebote zur Raucherentwöhnung aber auch Maßnahmen aus den Themenbereichen Ernährung und Bewegung. Die Arbeitgeber werden dabei von den Krankenkassen unterstützt – es lohnt sich also, sich z.B. über das Angebot der IKK Südwest – JOBAKTIV – zu informieren und ein auf das Unternehmen zugeschnittenes Gesundheitsförderungsprogramm gemeinsam zu entwickeln.“

IKK JOBAKTIV – BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

Gesunde Mitarbeiter sind eine der wichtigsten Ressourcen für den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs. Mit IKK Jobaktiv unterstützen wir Sie dabei, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgreich zu etablieren.

Als Expertin leitet Karin Benz auch diverse IKK Südwest-Seminare im Bereich internes BGM, die sich u.a. auch mit psychosozialer Gesundheit beschäftigen und allen Teilnehmenden Hilfestellungen für verschiedene Lebenssituationen mitgeben.

Weitere Infos zu IKK Jobaktiv finden Sie unter: ikk-jobaktiv.de

Fotocredit: IKK Südwest

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