Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Aktuelle Daten zeigen: Wohnungswirtschaft dämpft Mietpreisentwicklung mit günstigem Wohnraumangebot in Hamburg und Schleswig-Holstein
62/2021
Hamburg/Kiel. Die sozialen Vermieter in Hamburg und Schleswig-Holstein dämpfen mit ihren günstigen Mieten die Mietpreise. Wie eine aktuelle Umfrage unter den im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften ergab, liegen ihre Mietangebote deutlich unter den Durchschnittswerten von Online-Vermietungsportalen.
In Hamburg liegt bei Neubauwohnungen, die erstmals vermietet werden, derzeit die monatliche Nettokaltmiete im Durchschnitt bei 9,65 Euro pro Quadratmeter. Bei Bestandswohnungen, die wieder vermietet werden, beträgt die Durchschnittsmiete 7,65 pro Quadratmeter und bei bestehenden Mietverträgen sieben Euro pro Quadratmeter.
Die durchschnittlichen Mieten für wieder zu vermietende Wohnungen liegen in Hamburg um 3,94 Euro oder 34 Prozent niedriger als die von Online-Vermietungsportalen angegebenen Durchschnittswerte. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mieten für erstmals vermietete Neubauwohnungen. Hier liegen die Mieten in Hamburg um 3,90 Euro oder 28,8 Prozent niedriger als die von Online-Vermietungsportalen angegebenen Durchschnittswerte.
In Schleswig-Holstein liegt bei Neubauwohnungen, die erstmals vermietet werden, derzeit die monatliche Nettokaltmiete im Durchschnitt bei 7,72 Euro pro Quadratmeter. Bei Bestandswohnungen, die wieder vermietet werden, beträgt die Durchschnittsmiete 5,84 pro Quadratmeter und bei bestehenden Mietverträgen 6,22 Euro pro Quadratmeter. In Schleswig-Holstein liegen die durchschnittlichen Erstvertragsmieten in Kiel (9,50 Euro pro Quadratmeter) und in Lübeck (8,88 Euro pro Quadratmeter) am höchsten.
An der Umfrage, die im 1. Quartal 2021 durchgeführt wurde, hatten sich in den beiden Bundesländern 30 im VNW organisierte Wohnungsunternehmen beteiligt. Diese Unternehmen bieten insgesamt rund 127.000 Wohnungen zur Miete an.
„Die VNW-Unternehmen sind die gelebte Mietpreisbremse“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Selbst in besonders nachgefragten Städten finden Wohnungssuchende bei diesen Unternehmen eine bezahlbare Wohnung. Auch bei Neubauwohnungen sind die durchschnittlichen Mieten mit monatlichen Quadratmeterpreisen von unter zehn Euro bezahlbar.“
Die VNW-Wohnungsunternehmen bieten ihre Wohnungen oftmals selbst an und übernehmen zumeist auch die Vermittlung selbst, so der VNW-Direktor weiter. „Deshalb sind ihre Durchschnittsmieten nur teilweise in den von Vermietungsportalen veröffentlichten Daten enthalten. Genossenschaften und kommunale Unternehmen können ihren Wohnungsbestand auf Grund der Preisvorteile oft ohne die Unterstützung kommerzieller Plattformen neu vermieten. Die von den Plattformen veröffentlichten Durchschnittsmieten stellen deshalb die wirkliche Lage auf dem Wohnungsmarkt verzerrt dar.“
Nichtsdestotrotz bleibe die Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, auf der Tagesordnung. „Die Landesregierungen und die Kommunen müssen daher alle Hebel für die Schaffung von öffentlich geförderten Wohnungen in Bewegung setzen“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Notwendig sind mehr und günstigere Baugrundstücke, digitalisierte und damit schnellere Genehmigungs- und Planungsverfahren sowie weniger Bauauflagen.“
2021/05/06
Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 750.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de