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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Wegen der dramatisch steigenden Baupreise: Soziale Vermieter fordern befristetes Förderprpgramm für bereits begonnene und final geplante Bauprojekte.

127/2021

Der Neubau von Wohnungen in Deutschland hat sich im August so stark verteuert wie seit 1970 nicht mehr. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude hätten um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen, berichtet die dpa und beruft sich auf das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Ein stärkerer Anstieg wurde den Angaben zufolge zuletzt im November 1970 mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen. Aktuell treibt dem Bericht zufolge unter anderem die große Nachfrage nach Baumaterialien wie Holz, Stahl und Dämmstoffen auf den Weltmärkten die Preise.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Baukosten kennen seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Wohnungswirtschaft und Politik müssen möglichst rasch über die gestiegenen Baukosten sprechen, um zu verhindern, dass zumindest im Bau befindliche oder kurz vor Baubeginn stehende Projekte nicht gefährdet werden. Ich fürchte, dass sich der Preisanstieg auf die Baustellen durchschlägt und dazu führen wird, dass wir die Ziele beim Bau bezahlbarer Wohnungen in diesem Jahr nicht erreichen können.

Es wäre sinnvoll, wenn die Landesregierungen in Kiel, Schwerin und Hamburg über ein zeitlich befristetes Förderprogramm nachdenken, das sicherstellt, bereits begonnene und final geplante Bauprojekte umzusetzen. So könnten Unternehmen ihre Einkaufspreise für Baustoffe offenlegen, die Grundlage ihrer ursprünglichen Kalkulation waren. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird geprüft, welche Preise wirklich gezahlt werden mussten, und die Differenz wird durch das Förderprogramm ausgeglichen. Einen Stopp des Baus bezahlbarer Wohnungen können wir uns jedenfalls nicht leisten.

Der sprunghafte Anstieg – Experten sprechen bereits von einer Bauflation – setzt auf bereits seit Jahren kontinuierlich steigende Baupreise auf. Das Statistische Bundesamt stellte bereits vor einigen Wochen fest, dass viele Baustoffe, zum Beispiel Dachlatten, Gipskartonplatten und Bausand, seit 2015 überdurchschnittlich teurer geworden sind. Demnach stieg der Erzeugerpreisindex zwischen 2015 und März 2021 um 7,9 Prozent. Dachlatten wurden um 15,2 Prozent teurer. Die Großhandelspreise für Eisen und Stahl seien in diesem Zeitraum um 36 Prozent geklettert.“

2021/10/07

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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