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Soziale Vermieter zu den wohnungspolitischen Wahlkampfversprechen der Grünen

107/2024

VNW-Direktor Andreas Breitner bezeichnet die Aussagen als existenzgefährdend für die sozialen Vermieter.

Hamburg/Schwerin/Kiel. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben wohnungspolitischen Wahlkampfversprechen Grünen als existenzgefährdend kritisiert.

„Vor allem die massive Aufwertung einer Mietpreisbremse und die deutliche Ausweitung ihrer Wirkung ist aus unserer Sicht betriebswirtschaftlich schwierig und geht an der Realität von am Gemeinwohl orientierten Wohnungsunternehmen vorbei“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).

„Im schlimmsten Fall werden dadurch jene Wohnungsunternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht, die das bezahlbare Wohnen und damit den sozialen Frieden in den Quartieren sichern. Mieten sind nämlich die einzige Einnahmequelle für soziale Vermieter, da diese weder mit Boden spekulieren noch mit Wohnungen handeln.“

Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete der rund 350 VNW-Wohnungsunternehmen liegt derzeit bei monatlich 6,59 Euro pro Quadratmeter.

„Die Möglichkeiten, Mieterhöhungen angesichts von Inflation und Lohnsteigerungen auf Jahre hinaus massiv zu beschränken, ist Linkspopulismus. Ich fürchte jedoch, die Grünen wissen ganz genau, was sie tun.“

Nach Berechnungen des VNW würden den VNW-Wohnungsunternehmen im Norden Deutschlands jährlich mindestens 105 Millionen Euro für Investitionen fehlen, sollte beispielsweise ein Mietenstopp umgesetzt werden. Das bedeutet, dass rund 385 Wohnungen nicht gebaut oder 866 Wohnungen nicht modernisiert werden können. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr errichteten die VNW-Unternehmen rund 3000 Wohnungen.

Woher sollen die Investitionen für die Energiewende kommen?

Unklar sei zudem, woher angesichts der wohnungspolitischen Pläne der Grünen die Investitionen für die Energiewende kommen sollen, sagt Andreas Breitner weiter. „Um Klimaneutralität im Gebäudesektor zu erreichen, sind in Hamburg rund 40 Milliarden Euro notwendig und in Schleswig-Holstein sogar rund 140 Milliarden Euro. Diese Investitionen wären erheblich gefährdet.“

Die Grünen seien in Hamburg und Kiel Teil der Landesregierung, so Andreas Breitner. Beide Regierungen haben angesichts des Einbruchs beim Wohnungsbau die öffentliche Förderung erheblich ausgeweitet. „Jetzt verschärfen dieselben Grünen mit ihren Wahlkampfversprechen die finanzielle Situation beim Wohnungsbau. Das ist beim besten Willen nicht zu verstehen.“

Mit ihren Wahlkampfversprechen lege die Partei die Axt an das bezahlbare Wohnen in Norddeutschland, so der VNW-Direktor. „Künftig werden sich nur noch wohlhabende Menschen neue Mietwohnungen leisten können, während jene, die auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft sind, in die (leere) Röhre gucken. Das ist Umverteilung von unten nach oben!“

Die am Gemeinwohl orientierten Vermieter Norddeutschlands kämpften seit vielen Jahrzehnten um bezahlbaren Wohnraum, so Breitner. „Sie haben ihre Mieterinnen und Mieter im Blick, die oft nicht auf Rosen gebettet sind. Dass es jetzt ausgerechnet die Grünen sind, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der sozialen Vermieter bedrohen, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.“

17/12/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 445 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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