Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
WIEDERHOLUNG: VNW-Direktor Andreas Breitner zur Bundestagswahl: Ideologie wurde abgewählt – Populismus ist zu stark
16/2025
„Die Niederlage der Ampelparteien belegt aus Sicht der sozialen Vermieter Norddeutschlands, dass mit ideologischen Ansätzen, die Herausforderungen des bezahlbaren Wohnens und der Energiewende nicht gelöst werden können. Die Ampelkoalition hat den Blick für das Machbare vermissen lassen und die Akzeptanz für den Klimaschutz gefährdet. Die Menschen haben Sorge, dass sie künftig ihre Wohnung nicht mehr bezahlen können. Jetzt ist es notwendig, die Energiewende pragmatisch anzugehen.
Die sozialen Vermieter sind sich ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz bewusst. Sie investieren seit langer Zeit Jahr für Jahr mehrere Millionen Euro in die energetische Sanierung und energetische Effizienz ihrer Wohngebäude. Sie haben dabei allerdings auch die Bezahlbarkeit des Wohnens im Blick.
Die künftige Bundesregierung muss die Energiewende fortführen, darf dabei aber die soziale Abfederung nicht vergessen. Die sozialen Wohnungsunternehmen haben viele Vorschläge gemacht, wie Klimaschutz und bezahlbares Wohnen gelingen können: Der so genannte Quartiersansatz, bei dem nicht das einzelne Wohngebäude, sondern der energetische Zustand eines ganzen Wohnquartiers betrachtet wird, kann helfen, die klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren. Entscheidend ist, dass Heizenergie und Strom emissionsfrei erzeugt werden. Wir brauchen einen echten Paradigmenwechsel weg von der Effizienz einzelner Gebäude und hin zu mehr grüne Energie in die Netze. Wir brauchen keine neuen überehrgeizigen Neubauziele, sondern schlicht mehr Tempo bei den geplanten Projekten.
Ein eigenes Bundesbauministerium macht nur mit energiepolitischer Zuständigkeit Sinn. Das alte war ein stumpfes Schwert. Alle wesentlichen Themen wurden maßgeblich aus dem Klimaschutzministerium beeinflusst bzw. behindert.
Zugleich ist es notwendig, das Bauen von Wohnungen wieder bezahlbar zu machen. Erste Überlegungen, die Bauordnung zu entschlacken, gehen in die richtige Richtung. Aber: Wir stehen erst am Anfang und dürfen uns nicht mit Trippelschritten zufrieden geben. Wir brauchen wirklich einen Schub bei der Entbürokratisierung und ein nationales Baubeschleunigungsgesetz.
Zugleich muss der Staat seine Förderung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden ausbauen und verstetigen. Wohnungsbau ist ein Marathon und kein Sprint. Wer heute den Bau von Wohngebäuden plant, muss wissen, dass auch in zwei oder drei Jahren die Förderung noch gilt. Hier brauchen wir Planungssicherheit.
Das zweite Ergebnis der Bundestagswahl ist der Erfolg populistischer Parteien. Die sozialen Vermieter stehen für alles, was eine solidarische und demokratische Gesellschaft ausmacht. In unseren Quartieren leben Menschen aus aller Herren Länder friedlich zusammen. Wir erwarten, dass die Politik sich ernsthaft der Sorgen der Menschen annimmt und so den populistischen Parteien das Wasser abgräbt.“
24/02/2025
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 454 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de