Breakfast und Corona
Als ich 2021 meinen philosophischen Krimi „Just Love oder Scheinliebe?“ schrieb, fand ich die Muße dafür, weil durch den Lockdown infolge des Coronavirus viele Aktivitäten wegfielen. Der Roman selbst beginnt mit dem Ende der 2010er-Jahre, als noch keiner an eine Epidemie dachte. Da mir aber die Verbundenheit aller Ereignisse miteinander bewusst ist, ist folgender Satz in Anlehnung an die Chaostheorie zu Beginn in diese Geschichte gewandert: Ein Schmetterling in Asien kann durch seinen Flügelschlag in Europa einen Orkan auslösen. Wie sehr passt dieser Satz doch zu Corona.
Die Geschichte verdichtet sich gegen Ende und spielt wieder im Hauptort des Geschehens, in den Dolomiten. Die Ereignisse überschlagen sich. Und das gleichzeitig mit der Ausrufung des Lockdowns in Italien durch den zuständigen Ministerpräsidenten Conte.
Jetzt, fünf Jahre nach Corona, wird, nach einer Pause, wieder vermehrt darüber geredet und eine Aufarbeitung wird gefordert. Aber was hat dieser Prozess mit dem Roman zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Die Geschichte spielt in einigen verschiedenen Ländern und die Maßnahmen waren sehr unterschiedlich. Mich hat aber das Grundsätzliche dahinter, neben dem Schreiben der Geschichte, interessiert.
Krankheiten, und dabei ist es egal ob es sich um Krebs oder eine Epidemie wie Corona handelt, führen aus Angst oft zu einer Verdrängungshaltung und Leugnung. Was wir nicht wahrhaben wollen, ist auch nicht wahr. Länder mit einer jungen Bevölkerung und noch viel größeren Problemen wie z.B. Krieg oder großen wirtschaftlichen Problemen, haben Corona ausgeklammert. So z.B. auch das Herkunftsland der syrischen Flüchtlinge, die eine große Rolle im Buch spielen.
Für mich persönlich war es eine große Bereicherung, dass ich passend zu Beginn der Epidemie in den Ruhestand gehen konnte und, durch Corona bedingt, vieles still stand. Das Lernen der arabischen Sprache und das Schreiben am Roman haben bei mir folgendes Gefühl ausgelöst: Es war, als ob ein Schleier oder ein Vorhang vor meinen Augen weggefallen ist. „Ein Sesam öffne dich“-Gefühl mit Staunen und Entdecken. Mit einem Bild aus der Architektur ausgedrückt: Es war, als ob sich ein oder mehrere Layer auf dem Plan vor mir plötzlich eingeschaltet hätten.
Wie blind laufen wir doch manchmal durch die Gegend. Jetzt erkenne ich manchmal die „Layer“ dahinter. So z.B. auch die wirkliche Bedeutung von „Breakfast“. Angestoßen wurde dies vom arabischen Wort für Frühstück „Futur“, das eigentlich „Fastenbrechen“ bedeutet. Meine anschließende Recherche hat ergeben, dass sowohl das englische Wort für Frühstück als auch das französische aus der Kultur des Fastens entstanden sind und ursprünglich auch Fastenbrechen meinten.
Wie wichtig ist es doch, dass wir hier in unserem Kulturkreis wieder mehr unsere eigenen christlichen Wurzeln erkennen. Und auch den Wert einer „Fastenzeit“, die in diesem Jahr teilweise mit dem Ramadan zusammengefallen ist. Während der Ramadan durch den zeitweisen Verzicht auf Nahrung einen spirituellen Weg einleitet, kann in der christlichen Fastenzeit mittlerweile auch auf anderes verzichtet werden. Ein Verzicht auf das Smartphone? Für viele mittlerweile unmöglich, ähnlich wie der Verzicht auf das Auto. Aber allein eine bewusste Einschränkung würde unserer Gesellschaft und vor allem den Kindern guttun. Ein Break, ein Fasten aus Solidarität mit denjenigen, die nichts haben –und sich ohne Smartphone in jungen Jahren sogar besser entwickeln können.
Hat Ihnen der Impuls gefallen und Sie wollen mit mir in den Diskurs treten? Dann kontaktieren Sie uns einfach, gerne mich auch direkt
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Herzliche Grüße
Sabine Gabriele Thomas, Bauingenieurin und Autorin
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