Zu Fuß durch die Bretagne: Fünf Wanderrouten durch die wilde Schönheit bretonischer Landschaften
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Zu Fuß durch die Bretagne: Fünf Tagestouren durch die wilde Schönheit bretonischer Landschaften
Einfach mal abschalten, die Nase in den Wind halten und die Natur genießen: Beim Wandern lässt sich die bretonische Küste besonders gut erkunden. Der grün und blau schillernde Ozean, kleine Buchten und Sandstrände, unzählige Heide- und Ginsterbüsche und manchmal fast unwirklich anmutende Felsformationen machen es den Wandersleuten leicht, den Alltag zu vergessen sowie den Moment und ein Gefühl von Freiheit zu genießen. Vier Touren bieten dabei einen ganz besonders schönen Meerblick – und eine lässt die Wandersleute die Küste der Bretagne aus einer ganz neuen Perspektive erleben.
#1 Der Klassiker: Unterwegs auf dem Zöllnerpfad vom Cap Fréhel nach Erquy
Der Zöllnerpfad (GR®34) ist der wohl bekannteste Wanderweg der Bretagne: Auf über 2000 Kilometern schlängelt er sich vom Mont Saint-Michel bis zur Brücke von Saint-Nazaire einmal rund um die bretonische Küste. Eine der schönsten Etappen führt über 25 Kilometer vom Cap Fréhel bis nach Erquy. Das Cap, mit dem Label „Grand Site de France“ als eine der sehenswertesten Landschaften des Landes ausgezeichnet, bietet eine der schönsten Aussichten der gesamten Region. 70 Meter hoch ragen die Klippen aus Schiefer und rosa Sandstein über dem Meer auf, überzogen von Heidekraut und Ginster. Wer möchte, kann die 25 Kilometer an einem Tag laufen – man kann sich aber auch zwei Tage Zeit nehmen und sich ganz und gar der Schönheit der Landschaft widmen. Dabei kann man nicht nur den Blick auf das smaragdgrüne Meer genießen, sondern auch auf einen 33 Meter hohen Leuchtturm steigen, Wassersportarten ausprobieren, durch eine 400 Hektar große Heidelandschaft spazieren, im kristallklaren Wasser der Mündung des Islet Karibikgefühle aufkommen lassen, bei Ebbe zur Insel Saint-Michel wandern, die blauen Seen von Erquy erkunden oder im Badeort Sables-d’Or-les-Pins die Seele baumeln lassen. Tipp für Hobbyfotografinnen und -fotografen: Vom Aussichtspunkt Pointe des Chèvres in Pléhérel-Plage bietet sich ein Postkarten-Panoramablick über das Cap Fréhel und die umliegenden Strände.
#2 Tiere beobachten auf der Halbinsel Crozon
Auf 14 Kilometern über einige der höchsten Klippen der Bretagne: Die Tour rund um das Cap de la Chèvre auf der Halbinsel Crozon ganz im Westen der Region lässt Wanderinnen und Wanderer in die wilde Schönheit der Bretagne eintauchen. Entlang der Route, die am Parkplatz direkt am Kap beginnt, bieten sich immer wieder weite Ausblicke über den blau funkelnden Atlantik, ruhige Sandstrände und sich auftürmende Felsformationen. Besonders beeindrucken sind der natürliche Steinbogen an der Landspitze Pointe de Dinan sowie die benachbarte Landspitze Pointe de Pen Hir mit ihren vorliegenden Inselchen, die den Beinamen „Erbsenhaufen“ (Tas de Pois) tragen. Während der Wanderung lohnt es sich jedoch nicht nur innezuhalten, um die umliegenden Landschaften zu bewundern: Entlang der Route gibt es zudem viele Möglichkeiten, wilde Tiere zu beobachten. Dazu zählen eine Vielzahl an Seevögeln und kleinen Säugetieren, die in der Heide leben, aber auch Robben auf und um die Felsen an der Küste. Und wer auf das Meer hinausblickt, kann mit etwas Glück sogar Delfine sehen.
#3 Eine Wanderung, die nur bei Ebbe möglich ist
Auf alle, die es beim Wandern etwas ruhiger angehen lassen möchten, wartet in der Nähe von Trébeurden an der Rosa Granitküste eine kurze, aber ungewöhnliche Wanderstrecke. Vom Hafen von Trébeurden geht es über oder rund um die Landspitze Castel mit ihren einzigartigen Granitformationen durch das Watt zur Insel Milliau. Das Besondere: Bei Flut wird der Großteil der knapp vier Kilometer langen Strecke überspült, die Wanderung ist also nur bei Ebbe möglich. Die möglichen Zeiten findet man online auf der Website von Trébeurden, doch empfiehlt es sich, vor Ort noch einmal einen genauen Blick auf die Gezeiten zu werfen. Auf der von rosa Granitfelsen überzogenen Ile Milliau angekommen, bietet sich Wanderinnen und Wanderern der Ausblick auf die Küste und die vorgelagerten Inseln. Die Tour eignet sich gut für Familien, da sie nur rund eineinhalb Stunden dauert und die Kinder zudem im Watt und auf der Insel viel entdecken können.
#4 Unterwegs in der Welt der Belon-Austern
Moëlan-sur-Mer im Süden der Bretagne liegt zwischen dem Atlantik und dem Fluss Belon, der Heimat der berühmten Belon-Austern. Hier, direkt am Hafen, startet ein Rundweg, der ganz im Zeichen der beliebten Delikatesse steht. Gleich zu Beginn fällt der Blick auf die Austernfarmen am gegenüberliegenden Ufer. Entlang der Route lassen sich im kristallklaren Wasser der Flussmündung unzählige Austernbänke ausmachen. Bei Ebbe, wenn sich das Meer zurückzieht, liegen sie frei und sind weithin sichtbar. Am Fluss entlang geht es weiter zum Strand Kerfany mit seinem hellen Sand und dem grünlich schimmernden Wasser, von wo aus man den Blick über das Mündungsgebiet des Belon wandern lassen kann. In der warmen Jahreszeit der ideale Ort für eine kleine Pause mit einem Sprung ins Wasser, um sich zu erfrischen. Wer durch die Wanderung noch nicht genug Bewegung hat, kann sich hier auch an allerlei Wassersportarten versuchen: Am Strand werden Kajaks, Katamarane und Paddle Boards verliehen. Danach geht es zurück Richtung Moëlan-sur-Mer. Auf dem Weg liegen die Kapellen Saint-Guénaël und Lanriot, die im typischen Stil der Region erbaut sind und für einen Moment der Einkehr besichtigt werden können. Insgesamt ist die Tour für etwa einen halben Tag ausgelegt. Idealerweise startet man gleich morgens, denn dann kommt man pünktlich zur Rückkehr der Fischer am Nachmittag wieder im Hafen von Belon in Moëlan-sur-Mer an und kann zum Abschluss der Tour noch einige frische Austern verköstigen.
#5 Mal ganz was anderes: Wasserwandern in Carantec
Warum denn eigentlich immer nur an Land wandern? In Carantec an der Nordküste der Bretagne können experimentierfreudige Wanderfans mal etwas Neues ausprobieren: die Marche aquatique, Wandern im Wasser. Beim Laufen und auch mal Rennen im Meer geht es nicht in erster Linie ums Vorwärtskommen, vielmehr steht hier der Wellness-Faktor im Vordergrund. Die Bewegungen im Wasser tun Herz und Kreislauf sowie der Rückenmuskulatur gut, stärken Ausdauer und Gleichgewicht und verbrennen nebenher eine ganze Menge Kalorien. Und das sogar das ganze Jahr über: im Sommer in Badekleidung, im Winter im Neoprenanzug. Nur Badeschuhe sollten immer getragen werden. Rund um Carantec in der Bucht von Morlaix kann die Sportart besonders gut ausprobiert werden, da hier die Wellen nicht so hoch sind wie andernorts. An den Stränden von Kelenn, Penquer, Cosmeur und Clouët führen die Trainerinnen und Trainer ihre Gruppen sowohl bei Ebbe als auch bei Flut ins Wasser. Kurse können direkt vor Ort in den Wassersportzentren gebucht werden – ideal für alle, die Wandern mal aus einer ganz neuen Perspektive erleben wollen.
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