IFAW - International Fund for Animal Welfare
Island: Walfänger beenden Zwergwaljagd
Medien in Island berichten heute vom Ende des Fangs von Zwergwalen. Bisher wurden sechs Zwergwale getötet. Die selbst gegebenen Quote für dieses Jahr beträgt 262 Tieren. Alle sechs Tiere waren zu Beginn der Saison im Juni getötet worden, im Juli, gewöhnlich der Höhepunkt der Walfangsaison, war kein einziges Tier harpuniert worden. Seit Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs in Island 2003 waren niemals weniger Wale gefangen worden. 2017 waren insgesamt 17, in 2016 noch 46 Zwergwale getötet worden.
"Das sind sehr gute Nachrichten für Zwergwale und für Island", sagt Andreas Dinkelmeyer, Meerescampaigner vom IFAW (International Fund for Animal Welfare). "Das Ende des Zwergwalfangs wird sich sehr positiv auf die Walbeobachtungsbranche auswirken".
Laut Gunnar Jonsson, Sprecher der Zwergwalfangfirma, hat die Vergrößerung des Walschutzgebietes in der Faxafloi-Bucht vor der Hauptstadt Reykjavik den Walfang sehr erschwert. Bis zu 85 Prozent der in Island gefangenen Zwergwale waren in dem jetzt geschützten Gebiet gefangen worden. Die Walfänger müssen nun weiter aufs Meer hinausfahren, was teurer ist und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Letzten Dezember hatte die Fischereiministerin Thorgerdur Katrin Gunnarsdottir das Walschutzgebiet vergrößert. Der IFAW, der isländische Whalewatching-Verband Icewhale und der isländische Tourismusverband SAF hatten jahrelang dafür geworben, das Schutzgebiet zu vergrößern.
"Trotz dieser sehr guten Nachrichten gibt es noch viel Arbeit für uns in Island und in andern Walfangländern. So wurde dieses Jahr Zwergwalfleisch aus Norwegen importiert. Und auch wenn die Walfänger ihren Walfang beendet haben, überlegen sie doch laut, in Zukunft mehr Fleisch aus Norwegen zu importieren. Der IFAW wird sich weiterhin dafür einsetzten, diese grausame, unnötige und verschwenderische Jagd zu beenden. Wir werden das in derselben respektvollen Art und Weise machen, die beim Zwergwalfang nun erfolgreich war", so Dinkelmeyer weiter.
Das Fleisch der Zwergwale wird in Island verkauft, wobei inzwischen neugierige Touristen die größten Mengen verzehren. Laut der letzten von Gallup durchgeführten Umfrage im Oktober 2017 essen 1 Prozent der Isländer regelmäßig Walfleisch. 81 Prozent der Isländer geben an, kein Walfleisch zu essen.
Zusammen mit dem isländischen Whalewatching-Verband Icewhale klären IFAW-Mitarbeiter Touristen über die Zusammenhänge von Walfleisch und der lokalen Waljagd unter dem Kampagnenmotto "Meet us, don't eat us" auf. Hatten 2009, vor Beginn der Kampagne, noch 40 Prozent der Touristen angegeben, Walfleisch probiert zu haben, waren es 2017 noch 11,4 Prozent.
Der IFAW lehnt kommerziellen Walfang ab. Er ist grausam und unnötig. Zwergwale sind mit bis zu zehn Metern Länge die kleinsten der Großwale. Diese Bartenwale leben küstennah sowohl in den polaren wie auch tropischen Meeren. Nach dem Ende der Jagd auf Zwergwale fangen nun noch Norwegen und Japan die Tiere.
Andreas Dinkelmeyer, Pressesprecher IFAW Deutschland, Tel. 040-866 500 15; mobil: 0173-4390583 Folgen Sie uns auf Twitter: @IFAWDE Über den IFAW Seit seiner Gründung 1969 schützt der IFAW weltweit Tiere in Not. Mit Projekten in über 40 Ländern retten wir einzelne Tiere, setzen uns gegen Grausamkeit gegenüber Tieren ein und engagieren uns für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen.