IFAW - International Fund for Animal Welfare
Endlich: Elfenbein-Handelsverbot in Großbritannien tritt in Kraft
Dafür haben NGOs lange gekämpft: Die britische Regierung setzt nun ein lange angekündigtes striktes Verbot für den Handel mit Elfenbein um
Ab Montag, den 6. Juni ist der Handel mit Elfenbein in Großbritannien bis auf wenige, sehr begrenzte Ausnahmen illegal. Verstöße gegen das Verbot werden strafrechtlich verfolgt und mit einer Geldstrafe von bis zu knapp 300.000 EUR bzw. bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet.
„Das ist ein guter Tag für Elefanten. Der IFAW hat sich lange und mit viel Engagement für die Verabschiedung des Handelsverbots eingesetzt, damit Großbritannien sich nicht mehr am blutigen Geschäft mit Elfenbein beteiligt“, so James Sawyer, IFAW-Regionaldirektor Großbritannien. „Wir haben uns sehr gefreut, als dieses wichtige Gesetz 2018 verabschiedet wurde. Umso frustrierender war es, dass es bis zu seinem Inkrafttreten solche Verzögerungen gab. Wir hoffen nun, dass andere Länder dem Beispiel Großbritanniens folgen werden und ebenfalls ihre nationalen Elfenbeinmärkte konsequent schließen.“
Das neue Gesetz verbietet den Handel mit Gegenständen, die Elfenbein enthalten oder daraus hergestellt sind, unabhängig von ihrem Alter. Es bestehen lediglich fünf sorgfältig abgegrenzte, eng definierte Ausnahmen: Porträtminiaturen, Musikinstrumente, Gegenstände mit sehr geringem Elfenbein-Anteil, Verkäufe an entsprechend berechtigte Museen sowie seltene/wichtige Gegenstände.
Die britische Regierung startete am 24. Februar 2022 ein digitales System, über das vom Verbot ausgenommene Gegenstände aus Elfenbein registriert und zertifiziert werden können, mit denen man handeln möchte.
Eine vom IFAW im Jahr 2021 durchgeführte Kurzstudie ergab, dass während eines Zeitraums von nur zwei Wochen über 900 Gegenstände aus Elfenbein in Großbritannien gehandelt wurden: von Schmuck über Dekorationsgegenstände bis zu Gehstock-Griffen.
In den letzten Jahren wurden in verschiedenen anderen Ländern und Regionen Verbote bzw. Maßnahmen erlassen, mit denen der Elfenbeinhandel in unterschiedlichem Maße beschränkt wird, so auch in den USA, auf dem chinesischen Festland, in Hongkong SAR, Singapur und Israel. Mit der Veröffentlichung einer überarbeiteten Verordnung und eines neuen Leitfadens durch die Europäische Kommission im vergangenen Dezember ergriff die EU ihre bisher strengsten Maßnahmen zur Beschränkung des Elfenbeinhandels.
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