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Tag der Deutschen Einheit

„Langsam tut sich was“

„Langsam tut sich was“
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Ein Land, 16 Bundesländer, 32 Botschafterinnen und Botschafter. Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit zeigt Deutschland Gesicht: In ganz persönlichen Protokollen stellen die Einheitsbotschafter sich und ihre Idee der Deutschen Einheit vor.

„Langsam tut sich was“

Einheitsbotschafterin Sachsen – Anne Schreiter

Dr. Anne Schreiter (37) ist Geschäftsführerin der GSO (German Scholars Organization), einer gemeinnützigen Organisation, die junge Wissenschaftler in Karrierefragen berät, sie vernetzt und fördert. Anne Schreiter ist im sächsischen Vogtland aufgewachsen, hat später in Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, in Nanjing chinesische Sprache und Kultur studiert sowie im schweizerischen St. Gallen promoviert. Sie wünscht sich von den Menschen im Westen eine größere Wertschätzung für die Lebenserfahrung der Ostdeutschen und von den Ostdeutschen ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und Humor.

Egal wo ich bin: Sachsen und besonders das Vogtland ist für mich ein Stück Heimat. Weniger als Ort an sich, sondern weil dort meine Familie lebt.

Als die Mauer fiel, war ich fünf. Einheit ist für mich viel selbstverständlicher als für die Generation meiner Eltern. Zum Beispiel, was die Wahl meiner Lebenswege angeht. Für mich ist noch immer erstaunlich, dass man einfach so ein Auslandsjahr in China oder den USA machen kann. Meine Eltern waren damals zu unangepasst, durften deshalb überhaupt nicht studieren, noch nicht mal in Leipzig oder Dresden. So gesehen bedeutet die Einheit einen tiefen Einschnitt in die Lebensverhältnisse, besonders der Menschen im Osten. Das ist aber von Generation zu Generation weniger präsent.

Von vielen Menschen im Westen kann man sich auch heute noch mehr Wertschätzung für die Lebenserfahrung und die Umbruchskompetenz der Ostdeutschen wünschen. Von den Ostdeutschen selbst oft ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und Humor. Vielleicht sind das auch Gründe, warum noch immer vergleichsweise wenige Menschen aus dem Osten in Führungspositionen sind. Aber langsam tut sich was. Die vielfach west-dominierten Netzwerke öffnen sich. Das tut der Forschung gut. Und sicherlich auch der Wirtschaft und der Politik.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Bethke
Projektleiterin Bundesratspräsidentschaft/
Tag der Deutschen Einheit 2021
Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
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