Industrieverband Agrar e.V. (IVA)
Feigenbaum im eigenen Zuhause: Tipps für mediterranes Feeling
Frankfurt/Main (ots)
Mit zunehmenden Sonnenstunden und steigenden Temperaturen sind viele Pflanzenfans auf der Suche nach Bäumen, Sträuchern oder Stauden, die einerseits zur Sommerstimmung im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon beitragen, andererseits aber auch robust genug sind, um längere Hitzeperioden und Trockenphasen problemlos zu überstehen. Im Trend liegen Feigenbäume. Kein Wunder, denn mit den richtigen Standortbedingungen und Pflegemaßnahmen ist das mediterrane Gewächs sehr beliebt für jeden Outdoor-Bereich.
Allerdings gibt es bei Auswahl und Pflege ein paar Kriterien und "Stolperfallen" zu beachten.
Sortenwahl: fruchtbildend und winterhart
Wer in mediterranen Regionen Urlaub macht und dort auf gut gewachsene Feigenbäume trifft, ist vielleicht versucht, sich einen Ableger mit nach Hause zu nehmen. Das kann aber zu späterem Frust im heimischen Garten führen, weiß Dr. Regina Fischer vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA): "Die in den südlichen Ländern gängigen Feigenbäume benötigen zur Fruchtbildung die Hilfe der Feigengallwespe. Diese kommt in unseren Gefilden aber nicht vor, was dazu führt, dass die importierten Pflanzen niemals Früchte tragen werden." Daher empfiehlt die Pflanzenexpertin, den passenden Feigenbaum im Gartencenter vor Ort zu kaufen. Hier gibt es die Sorten, die auch ohne Bestäubung Früchte, die sogenannten Haus- oder Herbstfeigen, ansetzen.
Beim Kauf sollte außerdem darauf geachtet werden, kälteunempfindliche Sorten zu wählen. Zwar werden unsere Winter tendenziell milder, aber dennoch muss auch mit kälteren Perioden gerechnet werden. Unabhängig von der Kältetoleranz empfiehlt der IVA jedoch, jüngere Pflanzen in den ersten drei bis vier Jahren grundsätzlich im Kübel zu belassen, um sie bei einsetzender Kälte durch einen geschützten Standort und Isoliermaterial fit für den Winter zu machen. Ältere Bäume dagegen haben sich die benötigte Winterhärte angeeignet und können auch ganzjährig ins Freiland.
Nicht zuletzt sollte bei der Auswahl eines Feigenbaums auch seine später zu erwartende Größe berücksichtigt werden. Eine Höhe und Breite von bis zu 6 Metern ist auch hierzulande möglich. Wer also zum Beispiel keine großen Abstände zu Nachbarpflanzen ermöglichen kann oder die Pflanzen permanent im Kübel stehen lassen möchte, sollte sich an kleinere Sorten halten. Im Zweifel hilft hier auch das Beratungsgespräch im Fachmarkt vor Ort.
Bodenqualität und Standort
Feigenbäume wachsen besonders gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen und durchlässigen Böden. Staunässe sollte vermieden werden. Als Standort bevorzugen Feigenbäume einen sonnigen und windgeschützten Platz.
Pflanzkübel sollten unbedingt über Löcher im Boden verfügen. Beim Eintopfen sollte als erstes eine Schicht aus Blähton eingefüllt werden, um Staunässe zu vermeiden. Als Pflanzsubstrat empfiehlt der IVA Spezialerde für mediterrane Pflanzen, die über eine feinkrümelige lockere Struktur verfügt und auch gleich die richtige Nährstoffzusammensetzung für den Start mitbringt.
Beim Auspflanzen im Garten hilft eine Drainageschicht aus Kies oder das Durchsetzen der Erde mit Sand gegen Staunässe, wenn der Boden lehmig und undurchlässig ist.
Sowohl für das Pflanzen im Kübel als auch im Freiland gilt, dass der Feigenbaum genauso tief eingesetzt wird, wie er zuvor im Topf stand.
Pflegemaßnahmen und Pflanzenschutz
Direkt im Anschluss an das Einpflanzen sowie in den folgenden Tagen und Wochen benötigt der Feigenbaum regelmäßig Wasser. Ist die Pflanze gut verwurzelt, kann die Wasserzufuhr zumindest im Freiland wieder reduziert werden, da die Feige nun durch ihr ausgeprägtes Wurzelsystem auch längere Trockenphasen gut verkraftet.
Stehen Feigen an einem passenden Standort und in optimaler Erde, benötigen sie nicht viel Aufmerksamkeit. In Kübeln stehende Pflanzen sollten jedoch in größeren Abständen gedüngt werden, da auf dem kleinen Raum nur begrenzt Nährstoffe über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind sie grundsätzlich gut gewappnet. Insbesondere ältere Feigenbäume haben ein gutes Immunsystem.
Im Frühjahr benötigen Feigenbäume einen grundlegenden Rückschnitt. Allerdings sollten die Pflanzen nicht zu stark beschnitten werden, da sonst die Blüten des vorjährigen Holzes abfallen könnten und keine Sommerfeigen mehr wachsen würden.
Ernte
Für viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ist sicher auch die Aussicht auf süße Feigen aus eigener Ernte ein Grund für die Kultivierung. In der Regel dauert es bis zu drei Jahre, bis die Bäume erntereife Früchte entwickeln. Der genaue Erntezeitpunkt sowie die Anzahl an Ernten ist dann von der jeweiligen Feigensorte abhängig: Es gibt Sorten, die bereits ab Juli Früchte tragen und bei denen eine zweite Ernte im Oktober oder November möglich ist. Einmal pro Jahr tragende Bäume sind oftmals ab August erntebereit. Erntereif sind die Feigen, wenn sie weich sind.
Zusätzliche Tipps
Wer noch mehr über den Feigenanbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon erfahren möchte, findet im Online-Magazin des IVA weitere Informationen: https://www.iva.de/iva-magazin/haus-garten/feigen-gewinner-im-klimawandel
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