Klaus Breckner: Privates Wohneigentum in Berlin fördern
Berlin (ots)
Die Preise für Wohnimmobilien sind in den letzten zwölf Monaten stark gestiegen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts verteuerten sich Wohnungen und Häuser im dritten Quartal um 12 Prozent gemessen am Vorjahresquartal. Das ist der größte Preisanstieg seit Beginn der Berechnung im Jahr 2000. In den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf waren die Preissteigerungen mit 14,5 Prozent besonders hoch. Aber auch in ländlichen Regionen verteuerten sich Immobilien stark.
Trotz der hohen Preisanstiege sehen die meisten Immobilienexperten kein Ende der Preisspirale in Sicht. Niedrige Zinsen, wenig Bauland sowie Kapazitätsengpässe sorgen derzeit eher für steigende Baukosten. Hinzu kommen Probleme, mit denen viele Bauträger und Immobilienentwickler zu kämpfen haben. Unseriöse Offerten, Preistreiberei und das Ausloten von Maximalpreisen durch die Verkäufer gehören zum Alltag. "Verkäufern wird immer wieder erzählt, dass sie noch mehr aus ihren Immobilien oder Grundstücken herausholen könnten", erklärt Immobilienexperte Klaus Breckner die Problematik. Die Kunst sei es, seriöse Verkäufer zu finden.
Obwohl der Immobilienmarkt in Deutschland insgesamt stabil und solide finanziert ist, hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung regionale Preisbildungen für möglich. Insbesondere Eigentumswohnungen und Baugrundstücke seien besonders stark von den Übertreibungen betroffen.
Auch Immobilienexperte Klaus Breckner warnt Immobilienkäufer vor zu viel Euphorie: "In Berlin ist der Immobilienmarkt heiß gelaufen. Beim aktuellen Preisniveau muss man schon optimistisch sein, um in die eigenen vier Wände zu investieren." Im Speckgürtel seien die Chancen, attraktive und bezahlbare Objekte zu finden, hingegen besser. "Das Potential im Berliner Umland ist derzeit deutlich höher als in der Innenstadt", ist Immobilienexperte Klaus Breckner überzeugt.
Die Nachfrage in der Hauptstadt habe sich in den letzten Jahren stark verändert, erklärt Klaus Breckner: "Früher konnten die Wohnungen gar nicht groß genug sein - es hat sich immer schnell ein Käufer gefunden. Aber welche Familie mit zwei oder drei Kindern kann sich bei den aktuellen Preisen noch eine Wohnung mit 200 oder 250 Quadratmetern in Berlin leisten?"
Eines der Hauptprobleme für die Preisexplosion in der Hauptstadt beginne noch vor Baubeginn, erläutert Immobilienentwickler Klaus Breckner: "In Berlin gibt es eine Art Mini-Blase bei Entwicklungsprojekten. Manche Grundstücke sind schon in der Entwicklung so teuer, dass die Verkaufspreise am Ende zwangsweise sehr hoch sind. Da stellt man sich schon mal die Frage: Wer soll das eigentlich kaufen?"
Auch Trends wie Co-Working und Co-Living-Spaces sieht Immobilienprofi Klaus Breckner skeptisch. "Wir haben solche Trends meistens nicht mitgemacht, auch weil wir uns gesagt haben, dass es den ganzen Markt unnötig pusht." Das Versprechen von kontinuierlichen "Mondmieten" von 75 Euro pro Quadratmeter, die sich vermeintlich risikolos erzielen ließen, hätten sich in der Pandemie dann doch als risikoreicher erwiesen als erwartet. "Der Co-Worker kann monatlich kündigen und zahlt dann gar keine Miete. Jetzt stehen ganze Bürokomplexe in bester Innenstadtlage leer und erzielen gar keine Mieteinnahmen", kommentiert Klaus Breckner.
Einen vergleichbaren Trend habe es 2015 während der Flüchtlingskrise gegeben. "Selbst die großen Gesellschaften sind auf den Zug aufgesprungen. Nach einem Jahr stellte man dann fest, dass die Objekte gar nicht gebraucht werden, weil es viel weniger Flüchtlinge gab als erwartet", sagt Klaus Breckner. Aus diesem Grund investiere er ausschließlich in Wohnprojekte. Zwar seien die Renditen im Vergleich niedriger, dafür gebe es aber auch weniger Risiken. "Wohnen muss man immer."
Von der Politik wünscht sich Klaus Breckner weniger Aktionismus, sondern Maßnahmen, um den Bürgern ihre Stadt zurückzugeben: "Der Ersterwerb von Immobilieneigentum sollte steuerlich gefördert werden, anstatt großen Immobilienunternehmen den Wohnungsmarkt zu überlassen." Auch die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erleichtert werden, solange gewährleistet ist, dass nur Selbstnutzer als Käufer in Frage kommen. Auch die Kaufnebenkosten könnten Selbstnutzern beim Erwerb ihrer ersten Immobilie erlassen werden.
Persönlich legt Immobilienprofi Klaus Breckner hohen Wert auf eine langfristige und besonnene Planung. Von der Erschließung bis zum ersten Spatenstich sollten sämtliche Schritte nicht nur sorgfältig durchdacht werden, sondern auch Rücksicht darauf genommen werden, dass ein Objekt ins Stadtbild passt. "Eine Überbauung ist keine Option, Nachhaltigkeit bei der Grundstücksentwicklung ist eine Grundvoraussetzung für unsere Projekte", erklärt Klaus Breckner. "Wir sind nicht an schnell erteilten Baugenehmigungen interessiert, die nur das Ziel haben, zügig einen Gebäudeklotz in die Landschaft zu stellen, sondern wir wägen ab, ob Aufwand und Nutzen, ob Anspruch und Wirklichkeit sich mit unseren Zielen decken."
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