SKL Städteranking 2023: Hamburg ist die glücklichste Großstadt Deutschlands, Leipzig die unglücklichste
München (ots)
Großstädte im Zufriedenheitscheck: Wirtschaftsstandort, Haushaltseinkommen und Zusammengehörigkeitsgefühl sind der Schlüssel zur Bürgerzufriedenheit. Die Zufriedenheit mit dem Gemeinschaftsgefühl ist eng verknüpft mit der Bewertung der Stadtverwaltung und der Sicherheitslage.
Die Hamburger sind die glücklichsten Großstädter Deutschlands. Mit einer Lebenszufriedenheit von 7,16 Punkten führen die Hanseaten vor Frankfurt am Main (7,07 Punkte) und dem drittplatzierten München (6,90 Punkte) - auf einer Skala von 0 bis 10. Leipzig hingegen ist die unglücklichste Großstadt Deutschlands mit einer durchschnittlichen Lebenszufriedenheit von 6,44 Punkten. Vor Leipzig liegen Dresden (6,49) und Bremen (6,50). Der Unterschied zwischen dem Schlusslicht Leipzig und dem Spitzenreiter Hamburg beträgt 0,72 Punkte. Das ist viel.
Im Rahmen des SKL Großstädte-Rankings wurden die Ursachen für die Zufriedenheitsunterschiede untersucht. "Besonders wichtig für die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Stadt sind die Höhe der Einkommen, die persönliche Gesundheit, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger und die Arbeit der öffentlichen Verwaltung", sagt Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, der das SKL Großstädte-Ranking durchgeführt hat. Befragt wurden insgesamt 3.001 Personen aus 12 Großstädten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Hannover, Bremen, Essen) mithilfe des Online-Access-Panels von Ipsos im April 2023.
Das Glücksranking der 12 größten deutschen Städte
Den ersten Platz erreicht Hamburg mit 7,16 Punkten, gefolgt von Frankfurt am Main (7,07 Punkte) und dem drittplatzierten München (6,9 Punkte). Dieses Trio sticht durch überdurchschnittlich hohe persönliche Glückswerte hervor sowie sehr gute Zufriedenheiten mit städtischen Merkmalen wie etwa dem Wirtschaftsstandort. Auf Rang 4 kommt etwas überraschend Berlin mit 6,88 Punkten. Die Berliner zeigen eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Leben, dem Einkommen und dem Arbeitsleben, sind aber mit den städtischen Angeboten, besonders mit der Verwaltung unzufrieden.
Das Mittelfeld beginnt mit Hannover (6,75 Punkte) auf Platz 5. Die Hannoveraner sind mit Familie und Gesundheit nur mäßig zufrieden, städtische Bereiche wie Verkehr und die Verwaltung bewerten sie aber positiv. Das sechstplatzierte Düsseldorf (6,69 Punkte) erfreut sich einer hohen Zufriedenheit mit dem Einkommen und dem Wirtschaftsstandort, Unzufriedenheit gibt es mit der Verkehrsinfrastruktur. Die untere Hälfte des Rankings vereint neben den eher schwächeren Wirtschaftsdaten (Ausnahme: Stuttgart) eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Verkehr, der Sicherheit, aber auch mit der öffentlichen Verwaltung. In Köln (7. Platz, 6,65 Punkte), Essen (8. Platz, 6,63 Punkte) und Bremen (10. Platz, 6,5 Punkte) sind darüber hinaus die Arbeitslosenzahlen wie Unterbeschäftigung oder die SGBII-Quote eher hoch. Die beiden Letztplatzierten Leipzig (12. Platz, 6,44 Punkte) und Dresden (11. Platz, 6,49 Punkte) vereint eine etwas ältere Bevölkerung und vergleichsweise schwache Wirtschaftszahlen. Dresden ist das Gegenteil von Berlin. Die Dresdner sind mit dem persönlichen Leben eher unzufrieden, aber begeistert von ihrer Stadt. Von der Lebenszufriedenheit in westdeutschen Städten wie Bremen oder Stuttgart sind sie aber nicht weit entfernt. Stuttgart überrascht mit einem schwachen 9. Platz (6,54 Punkte). Hervorstechend ist hier die hohe Unzufriedenheit mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl.
Einkommen und Wirtschaftsstandort sind für die Zufriedenheit wichtig
Am meisten beeinflusst die Zufriedenheit mit dem Einkommen und die Bewertung der Stadt als Wirtschaftsstandort, wie zufrieden die Bürger einer Stadt sind. Der Spitzenreiter Hamburg ist eine attraktive Hafenmetropole mit hoher Wertschöpfung und starker Kaufkraft. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei beeindruckenden 64.000 Euro. Im Vergleich dazu liegt es in Leipzig, dem Schlusslicht, lediglich bei 38.000 Euro. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Zufriedenheit mit dem Einkommen wider, die in Hamburg hoch und in Leipzig niedrig ist. Die Hamburger bewerten die Attraktivität ihrer Stadt als Wirtschaftsstandort mit dem Topwert von 7,0 Punkten. Die Leipziger geben ihrem Wirtschaftsstandort nur durchschnittliche 6,55 Punkte.
Die Gleichung "Einkommen gleich Zufriedenheit" gilt jedoch nicht uneingeschränkt. Es gibt Ausnahmen: Obwohl Düsseldorf (Platz 6) und Stuttgart (Platz 9) wohlhabend sind, sind sie nur mittelmäßig zufrieden. Die Gründe liegen in unzureichender Stadtpolitik, was sich an der Bewertung der öffentlichen Verwaltung ablesen läßt. Generell wird die Stadtverwaltung von den Bürgern am schlechtesten von allen Bereichen beurteilt, Kultur und Naherholungsmöglichkeiten am besten.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist ein relevanter Glücksfaktor
Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist ein anderer wichtiger Faktor für die Stadtzufriedenheit. Es wird umso stärker empfunden, wenn die Bürger sich sicher und entspannt in ihrer Stadt bewegen können, wenn die Nachbarschaft funktioniert und wenn die Menschen gerne in Vereinen, in der Kommune oder bei Stadtfesten ehrenamtlich engagiert sind. Tendenziell gilt, dass Städte (etwa Leipzig, Berlin, Bremen, Essen), deren Bürger mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl unzufrieden sind, auch mit der Verwaltung und mit der Sicherheitslage ihrer Stadt unzufrieden sind. Die Zufriedenheit mit der Stadtverwaltung hängt aber auch von der Steuerkraft und den Sachinvestitionen der Städte ab. Je wohlhabender eine Stadt - wie z.B. Frankfurt, Hamburg oder München - desto eher kann sie in Krankenhäuser, Schulen und Straßen investieren.
Generell gilt: Je zufriedener eine Großstadt, desto optimistischer schauen ihre Bürger auch in die Zukunft. Und: Wenn die Bürger mit dem eigenen Leben zufrieden sind, dann bewerten sie auch die Zufriedenheit mit der Stadt positiv. Aber auch diese Regel hat ihre Ausnahmen.
Weitere Information können der allgemeinen Pressemitteilung zum Städteranking 2023 entnommen werden. Für jede der zwölf untersuchten Großstädte gibt es Kurzportraits. Sie finden sie hier: www.skl-gluecksatlas.de/info/presse
Datenbasis für das Städteranking 2023
Das SKL Großstädteranking 2023 erscheint als Sonderstudie im Rahmen des SKL Glücksatlas. Für das Großstädteranking 2023 wurde die deutschsprachige Wohnbevölkerung mit Online-Zugang zwischen 16-74 Jahre repräsentativ in der Zeit vom 30.03. bis 24.04.2023 befragt. An der Erhebung nahmen insgesamt 3.001 Befragte aus 12 Großstädten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Hannover, Bremen, Essen) teil. Durchgeführt wurden die Interviews von Ipsos Public Affairs mithilfe des Online-Access-Panels.
Die Rohdaten aus den Befragungen wurden dem Institut für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zugeleitet und dort von Prof. Dr. Raffelhüschen und seinem Team mithilfe eines statistischen Datenanalyseprogramms ausgewertet.
Das Städteranking 2023 im Rahmen des SKL Glücksatlas
Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. "Mit unserem Engagement für den Glücksatlas wollen wir die Forschung über Zufriedenheit und Wohlbefinden in Deutschland erweitern und die Ergebnisse der Glücksforschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen", sagt Dr. Bettina Rothärmel - Vorstandsvorsitzende der GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder AöR, Veranstalterin der SKL-Lotterien.
Mit Beginn der Partnerschaft initiiert die SKL zudem eine wissenschaftliche Glücksdatenbank für Journalistinnen, Journalisten und Interessierte: Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die SKL steht für die tägliche Chance auf Glück in Form von Geld- und Sachgewinnen. Beim SKL-Millionenspiel werden z.B. im Verlauf der Lotterie über 3,2 Millionen Gewinne im Wert von bis zu 20 Millionen Euro ausgespielt - staatlich garantiert.
Pressekontakt:
Max A. Höfer
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