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Handicap International e.V.

Streubomben - Landminen, die ihren Namen nicht nennen
Handicap International startet eine neue Medienkampagne

München (ots)

Mit einer neuen Medienkampagne unter dem Motto
"Streubomben - Landminen, die ihren Namen nicht nennen" möchte
Handicap International auf ein brisantes Problem aufmerksam machen.
Tagtäglich fordern die explosiven Überreste von Streubomben im Irak,
Afghanistan oder Kosovo Opfer in der Zivilbevölkerung. Die
zahlreichen Blindgänger dieser Bomben, oft bis zu 30 % der
abgefeuerten Munition, wirken genau wie Landminen und bedrohen
deshalb während, aber auch noch lange nach einem Krieg die
Zivilbevölkerungen. "In Laos zum Beispiel sind unsere
Entminungsteams noch 23 Jahre nach dem Krieg täglich mit der
gefährlichen Räumung dieser explosiven Kriegsreste beschäftigt!"
berichtet François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap
International Deutschland.
Auf der informativ und anschaulich gestalteten Website
www.streubomben.de sind ab 7. Februar Fakten, Beispiele und Bilder
zum Thema zu finden, außerdem Informationen über die internationale
Kampagne gegen Streubomben (Cluster Munition Coalition), deren
zentrale Forderungen man auf der Website online unterstützen kann.
Sektionen von Handicap International in Frankreich, Luxemburg,
Großbritannien und der Schweiz haben in den letzten Monaten bereits
über 100.000 Unterschriften gesammelt. Die prominente
Erstunterzeichnerin der Petition in Deutschland ist die Regisseurin
und Autorin Doris Dörrie, die Handicap International auch schon bei
der Kampagne gegen Landminen unterstützt hat.
Nachdem die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen
(ICBL) seit Beginn der 90er-Jahre deutliche Erfolge erzielt hatte,
haben sich 85 der  beteiligten Organisation, u.a. Handicap
International, Ende 2003 zur Cluster Munition Coalition
zusammengeschlossen. Deren Ziel ist, dass Streubomben aufgrund der
humanitären Probleme, die durch ihren Einsatz entstehen, nicht mehr
produziert und eingesetzt werden, und dass die Verantwortlichen für
ihre Beseitigung sorgen. Bereits durch das im November 2003
verabschiedete Protokoll V der UN-Konvention über konventionelle
Waffen (CCW) wäre ein notwendiger Schritt gegeben, dass zumindest in
Zukunft die Überreste von Kriegen geräumt werden müssen und somit den
Frieden nicht mehr dauerhaft bedrohen können. Allerdings wurde dieses
Protokoll erst von drei Staaten unterzeichnet (Schweden, Litauen und
Sierra Leone), nicht jedoch von denjenigen, die in erster Linie
Streubomben herstellen und einsetzen (z.B. Russland, die USA oder
Großbritannien). Auch eine im Oktober 2004 verabschiedete Resolution
des Europaparlaments will die bisher erreichten Richtlinien der CCW
stärken, weitere Schritte einleiten und fordert von den
Mitgliedsstaaten der EU, auf Streubomben zu verzichten. Um in
Deutschland zu einem Moratorium für Streubomben zu kommen, hat sich
das Aktionsbündnis Landmine.de, zu dem Handicap International gehört,
erst vor wenigen Tagen mit klaren Vorschlägen an die Bundesregierung
gewandt. Auch die deutsche Armee lagert bisher noch Streubomben - aus
deutscher Produktion.
Übrigens: Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann die
obengenannte Petition gegen Streubomben auch bei Handicap
International anfordern (089-54 76 06-0).

Pressekontakt:

Dr. Eva Maria Fischer 089-54 76 06-0

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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