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Dominik Roth

KI im Bewerbungsprozess? Headhunter verrät, worauf Bewerber dabei achten müssen

KI im Bewerbungsprozess? Headhunter verrät, worauf Bewerber dabei achten müssen
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München (ots)

Für viele Bewerber aus der Generation Z sind KI-Tools wie ChatGPT ein wahrer Segen – auch beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen. Doch nicht immer führt diese Vorgehensweise zum Erfolg, und der vermeintlich gesparte Arbeitsaufwand wird stattdessen zum K.-o.-Kriterium. Insbesondere unpassende Phrasen, standardisierte Formulierungen und grundlegende Fehler führen dazu, dass eine KI-Bewerbung schnell auf dem Ablagestapel landet.

Erfahrene Recruiter erkennen meist innerhalb weniger Sekunden, ob Unterlagen von KI-Tools angefertigt wurden. Wenn die persönliche Note fehlt, macht der Bewerber einen oberflächlichen und austauschbaren Eindruck. Dennoch können Anwendungen wie ChatGPT im Bewerbungsprozess hilfreich sein – vorausgesetzt, sie werden mit der entsprechenden Sorgfalt und Umsicht eingesetzt. Im nachfolgenden Beitrag wird daher näher beleuchtet, wie Bewerber KI-Tools sinnvoll für sich nutzen können.

Möglichkeiten und Grenzen von KI-Tools beim Verfassen von Bewerbungsschreiben

Programme, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, sind mittlerweile dazu in der Lage, mit wenigen Vorgaben verschiedenste Texte zu verfassen – unter anderem auch Bewerbungsschreiben. Viele Bewerber sehen das als große Erleichterung, da das Erstellen solcher Schreiben häufig als schwierig empfunden wird. Allerdings sollten die entstandenen Texte nicht direkt übernommen werden, denn KI-Tools nutzen häufig Standardformulierungen und wenig aussagekräftige Floskeln. Als Grundlage für das Bewerbungsschreiben eignen sich die Vorschläge jedoch durchaus, sofern anschließend eine Anpassung an die persönliche Situation erfolgt.

Gleichzeitig zeichnet sich jedoch ab, dass die Bedeutung des Bewerbungsschreibens innerhalb des Bewerbungsprozesses zunehmend sinkt. Die meisten Unternehmen legen mittlerweile mehr Wert auf die Informationen im Lebenslauf; in vielen Firmen wird sogar ganz auf ein Bewerbungsschreiben verzichtet. Auch wenn KI hier also unterstützend eingesetzt werden kann, sollten sich Bewerber nicht allein auf die Fähigkeiten dieser Tools verlassen.

Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT im Bewerbungsprozess

Neben dem Verfassen von Bewerbungsschreiben gibt es jedoch weitere Möglichkeiten, wie KI-Tools Bewerber unterstützen können. Das betrifft vor allem organisatorische Aufgaben. Denkbar ist beispielsweise die Strukturierung des gesamten Bewerbungsprozesses, indem ChatGPT Zeitpläne und To-Do-Listen zu den jeweiligen Anforderungen erstellt. So behalten Bewerber den Überblick über Fristen und laufen nicht Gefahr, relevante Deadlines zu verpassen. Auch für die Sortierung und Katalogisierung der persönlichen Unterlagen bieten KI-Tools nützliche Funktionen an, zum Beispiel das automatische Erstellen von Ordnern und Dateinamen.

Darüber hinaus sind Programme wie ChatGPT als erweiterte Suchmaschine gut geeignet. Einerseits können Bewerber damit gezielt nach Informationen über ihre potenziellen Arbeitgeber suchen, andererseits lassen sich die Tools auch zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch nutzen. KI-Anwendungen sind nämlich dazu in der Lage, mögliche Antworten auf typische Fragen im Interview vorzuschlagen. Doch auch hier sollten Bewerber immer im Blick behalten, dass es während des Vorstellungsgesprächs darum geht, einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen – die Antwortvorschläge sollten daher lediglich als Ideenpool gesehen werden, dem noch die persönliche Note hinzugefügt werden muss.

Wichtige Aspekte im Bewerbungsprozess fernab von ChatGPT und Co.

KI-Tools haben also begrenzt die Möglichkeit, den Bewerbungsprozess zu beeinflussen – worauf aber kommt es Recruitern tatsächlich an? Die Erfahrung zeigt, dass Storytelling grundsätzlich gut ankommt. Wer also in der Lage ist, seine bisherigen Erfahrungen in eine lebendige Erzählung zu verpacken, bleibt im Gedächtnis und punktet.

Auch Eigeninitiative wird Bewerbern meist positiv ausgelegt. Während viele nach dem Vorstellungsgespräch ängstlich auf eine Rückmeldung warten und sich nicht trauen, beizeiten nach dem aktuellen Stand zu fragen, haben proaktive Bewerber die Nase vorn. Soft Skills sind im Bewerbungsgespräch key, man sollte sich systematisch auf Fragen dazu vorbereiten und das nicht primär über KI, sondern über eigens erlebte Beispiele.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Hervorhebung der Individualität. Vor allem Kompetenzen und Erfahrungen, die einen Bewerber von anderen unterscheiden, sollten daher in den Unterlagen und im Vorstellungsgespräch betont werden. Dabei ist jedoch auch eine Fokussierung auf relevante Informationen wichtig, die im Idealfall mit der vakanten Stelle verknüpft werden.

Fazit

KI-Tools eignen sich vor allem, um die Vorbereitung auf den Bewerbungsprozess zu optimieren; später treten jedoch andere Aspekte in den Vordergrund, die von Künstlicher Intelligenz nicht leistbar sind. Dazu gehören insbesondere die Vermittlung der persönlichen Note sowie eine gute Selbstdarstellung. Spezielle Seminare und Coachings können in diesem Bereich bei Bedarf Unterstützung bieten, sodass der Bewerbungsprozess letztlich zum Erfolg wird.

Über Dominik Roth:

Dominik Roth ist Headhunter und Partner bei Mercuri Urval, einer global führenden Personalberatung, die auf die Vermittlung und Potenzialbeurteilung von Führungskräften spezialisiert ist. Er unterstützt Technologieführer aus dem industriellen Mittelstand sowie Hidden Champions vollumfänglich in den Bereichen Headhunting und Management-Diagnostik. Dominik Roth bringt hierfür umfassende Erfahrung aus mehr als 350 Executive Searches und hunderten von Executive Assessments mit. Außerdem ist er der Host des populären Karriere-Podcasts "CEO Career Code". Interessierte finden ihn kostenfrei verfügbar auf Spotify, Apple und Google Podcast.

Pressekontakt:

Dominik Roth
Mercuri Urval GmbH
https://www.mercuriurval.com/de-de/

Pressekontakt von Dominik Roth:
Ruben Schäfer
redaktion@dcfverlag.de

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