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BW Stiftung startet innovatives Projekt gegen Desinformation im Wahlkampf

PRESSEMITTEILUNG

Baden-Württemberg Stiftung startet innovatives Projekt gegen Desinformation im Wahlkampf

  • KI-Hackathon soll verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der politischen Kommunikation stärken
  • Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen können sich bis zum 31. Oktober unter wahl.exe für den Politechathon der BW Stiftung anmelden
  • Theresia Bauer, Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung: „Freie Wahlen sind 'Feiertage der Demokratie'. Deshalb müssen wir sie vor digitaler Manipulation schützen und die positiven Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz besser für demokratische Zwecke nutzen.“

Wie lassen sich Lösungen gegen Deepfakes und Desinformation finden? Wie können die Chancen von künstlicher Intelligenz für die Demokratie sichtbar gemacht werden? Und wie können Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Bereichen ihre Erkenntnisse zu diesem Thema am besten bündeln? Das will die Baden-Württemberg Stiftung bei einem innovativen Projekt herausfinden. Geplant ist ein Politechathon am 14. und 15. Dezember 2024 in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin. Gemeinsam mit den Initiatoren stellte Geschäftsführerin Theresia Bauer am vergangenen Freitag (27.9.) das Konzept der Öffentlichkeit vor.

Bewerbungsphase für Teilnehmer auf wahl.exe gestartet

Die Wortneuschöpfung Politechathon setzt sich aus den Begriffen Politik, Technologie und Hackathon zusammen. Und genau auf dieser Verknüpfung liegt der Fokus des Projekts: Expertinnen und Experten aus Technologie, Politik und Wissenschaft kommen zusammen, um positive Einsatzmöglichkeiten von KI in der Politik zu finden und Lösungen gegen Desinformation und Deepfakes zu erarbeiten. Die Ergebnisse können von Programmen zur Erkennung von Fake News, der automatisierten Anzeige von Hate Speech im Netz bis zu Wissenskonzepten zur Stärkung der Medien- und KI-Kompetenz an Schulen reichen. Von Informatik, Politik, Philosophie, Kommunikation über Rechts- oder Datenwissenschaft bis hin zu Kognitionspsychologie – willkommen sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielfältigen Expertisen und Erfahrungen.

Die besten Ideen, die die Einzelgruppen am Ende des Politechathons einer renommierten Jury präsentieren, werden mit jeweils 15.000 Euro in den Kategorien „Technologie“, „Medienkompetenz“ und „Inklusion“ ausgezeichnet; sie werden außerdem in das Netzwerk des Vereins AI4Democracy aufgenommen und weiter von der Baden-Württemberg Stiftung begleitet. Interessierte können sich über die Website Wahl.exe als individuelle Teilnehmer oder als Gruppe für den Politechathon bewerben. Die Teilnehmerzahl ist limitiert, die Anmeldefrist endet am 31. Oktober 2024.

„Freie Wahlen sind die 'Feiertage der Demokratie'. Deshalb müssen wir sie vor digitaler Manipulation schützen und die positiven Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz besser für demokratische Zwecke nutzen“, sagt die Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung Theresia Bauer anlässlich des Startschusses des Projekts. „Als Zukunftswerkstatt des Landes sind wir immer auf der Suche nach praktischen Lösungen. Wir wollen die drängenden gesellschaftlichen Fragen nicht nur beschreiben, sondern vom Denken ins Handeln kommen. Der Politechathon schafft genau das. Er ist ein ideales Format, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und echte Innovationen zu ermöglichen. Damit das Format Früchte trägt, brauchen wir Praktikerinnen und Praktiker und Denkerinnen und Denker, um zusammen tragfähige Lösungen zu entwickeln.“

Viral verbreitete Fake-Videos von Politikerinnen und Politikern, Mobilisierung durch extremistische Propaganda über Messenger-Dienste – oder das bislang unterschätzte Potenzial von KI zur besseren Verständigung in der Gesellschaft – die Herausforderungen, aber auch die Chancen von künstlicher Intelligenz in Wahlkämpfen sind vielfältig.

Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik der Landesregierung Baden-Württemberg und Gastgeber der Veranstaltung, sagt: „Wir freuen uns sehr, als Landesvertretung dabei zu sein und die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Als Land sind wir schon mit vielen Facetten von KI befasst. Aber wir wollen und müssen uns noch viel mehr mit den Auswirkungen von KI auf unsere Demokratie auseinandersetzen. Und es ist ganz wichtig, diese Debatte nicht allein der Politik zu überlassen. Ich glaube, dass vielen von uns noch gar nicht klar ist, wie stark die Ausgestaltung der digitalen Welt auf unsere Demokratie durchschlägt. Beim Politechathon mischen diejenigen mit, die Apps programmieren, aber auch diejenigen, die sich zu KI Gedanken machen. Genau das brauchen wir – eine starke Zivilgesellschaft auch im digitalen Raum. Wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass wir mit KI-Anwendungen mehr Menschen für die Politik erreichen können. Genau das tut der Politechathon.“

Positiver Beitrag von KI für die Politik hervorheben

Hier setzt David Fischer, Pressesprecher in der baden-württembergischen Landespolitik und KI-Praktiker in der politischen Kommunikation, als Mitinitiator an: „Künstliche Intelligenz kann die menschliche Seite im politischen Betrieb stärken. Das klingt zunächst paradox. Aber: KI kann Politiker von zeitraubenden Aufgaben am Schreibtisch befreien und so mehr Zeit für Face-to-Face-Gespräche schaffen. Je digitaler wir werden, desto wichtiger wird der direkte Draht nach draußen. Mit KI-Tools können Politiker außerdem einen besseren Zugang zu gesellschaftlichen Gruppen finden, die ihnen bislang eher verschlossen geblieben sind – in der Sprache, der Alltagswelt oder der Denkweise. Ich sehe somit eine große Chance, mit KI ein Stück Vertrauen in die Demokratie zurückzugewinnen und bin überzeugt: Beim Politechathon werden wir einige Lösungen sehen!“

Eric Dauenhauer, Executive Advisor für Digital- und Produktstrategien und Mitinitiator des Politechathon, brachte die Vision des Events auf den Punkt: „Der Politechathon ist nicht nur ein weiterer Hackathon - er ist der Ausgangspunkt für nachhaltige Veränderung!” Dauenhauer, der auch eine der weltweit größten Petitionen für verantwortungsvolle KI-Entwicklung initiiert hatte, sieht im Politechathon eine wichtige Plattform für den interdisziplinären Austausch: „Wir brechen Silos auf und schaffen Netzwerke, die weit über ein Wochenende hinaus Bestand haben. Indem wir vielfältige Perspektiven zusammenbringen, entstehen nicht nur technische Innovationen, sondern ganzheitliche Lösungen. Der Politechathon ist der Ort, an dem Ideen zu Taten werden und wir gemeinsam die Zukunft gestalten können.“

Das Verhältnis zwischen Bürger und Staat verbessern

Politechathon-Mitinitiator Benjamin Läpple, freiberuflicher politischer Data-Scientist, der eng mit Parteien, Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammenarbeitet, sagt: „Die jüngsten Landtagswahlen haben gezeigt, dass bereits heute vollständig KI-generierte Videos zum Einsatz kommen. Diese Videos verbreiten sich schnell in den sozialen Netzwerken und haben hohe Reichweiten. Sie erzeugen oft ein verzerrtes negatives Bild von der Wirklichkeit, vergiften unsere Diskussionskultur und können Gräben in der Gesellschaft aufreißen. Am Ende steht mehr Hass im Netz und sogar Gewalt gegen Politiker. Diesen Entwicklungen möchten wir etwas entgegensetzen!“

Auf der anderen Seite gebe es Beispiele, die KI im politischen Diskurs positiv nutzen. Etwa Start-ups, die mithilfe von KI, Hass und Hetze im Netz überwachen oder Verschwörungserzählungen entgegenwirken. „Mit dem Politechathon wollen wir diese positiven KI-Anwendungen weiter stärken!“, sagt Läpple, der auch Gründungsmitglied des Digital Tech Summits ist.

Simon Bölts, Gründungsmitglied des beteiligten Vereins AI4Democracy und Head of AI and Innovation in einer Berliner Beratungsagentur für politische Kommunikation, betont die Bedeutung eines verantwortungsvollen KI-Einsatzes: „KI ist wie ein Küchenmesser – ein mächtiges Werkzeug, das Gutes wie Schlechtes bewirken kann. Unsere Vision bei AI4Democracy ist es, KI so zu gestalten, dass sie den Menschen dient. Zum Beispiel können wir mit künstlicher Intelligenz das Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürger und Staat verbessern, Effizienzgewinne erzielen und Inklusion fördern. Unsere Mission ist: Wir wollen Deutschland zum Vorreiter in der Entwicklung einer demokratiefördernden KI machen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt – dafür ist der Politechathon die perfekte Plattform!“ Realisiert wird der Politechathon von der Wirkungsallianz AI4Democracy im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Politechathon finden Sie hier:

FAQ - Baden-Württemberg Stiftung (wahlexe.de)

Hinweis für die Redaktionen:

Eine Videoaufzeichnung des Pressegesprächs in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin am vergangenen Freitag können Sie unter folgendem Link ansehen:

https://cloud.landbw.de/index.php/s/qDDGjjxxGHPMKjR

Über die Baden-Württemberg Stiftung

Die Baden-Württemberg Stiftung wurde im Jahr 2000 gegründet und ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Als unabhängige und überparteiliche Stiftung des Landes ist sie in besonderem Maße den Menschen in Baden-Württemberg verpflichtet. Mit einem klaren Auftrag und mit einer klaren Haltung gestaltet sie den Wandel – in Gesellschaft und Kultur, in der Bildung sowie in der Spitzenforschung. Für eine gemeinsame Zukunft, die nicht auf das Ich, sondern auf das Wir baut. Die Baden-Württemberg Stiftung engagiert sich für eine lebendige Bürgergesellschaft und fördert soziale und kulturelle Teilhabe. Mit Ideen und mit Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt sie sich für ein nachhaltig lebenswertes Baden-Württemberg ein. Ihr Motto: Wir stiften Zukunft. www.bwstiftung.de

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Dr. Philipp Jeandrée
Referent Stabsstelle Kommunikation
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH
Kriegsbergstraße 42 70174 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 711 248 476-17
Mail:  jeandree@bwstiftung.de
www.bwstiftung.de

Aufsichtsratsvorsitzender: Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL
Geschäftsführerin: Theresia Bauer
Stellv. Geschäftsführerin: Annekatrin Schmidt-Liedl
Amtsgericht Stuttgart, HRB 10775 
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