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Wissenschaftszentrum Weihenstephan wird zur TUM School of Life Sciences

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Dieser Text im Web: https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36240/

PRESSEMITTEILUNG

Die TUM setzt ihre Strukturreform in Gang

Wissenschaftszentrum Weihenstephan wird zur TUM School of Life Sciences

Inhaltliche Modernisierung der Forschung, Ausrichtung der Lehre an zukunftsgerichteten Kompetenzprofilen und eine unternehmerische Management-Struktur: Die Technische Universität München (TUM) hat eine tiefgreifende Strukturreform eingeleitet. Mit der Überführung des Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt in die TUM School of Life Sciences hat die TUM die erste von künftig sieben sogenannten Schools mit innovationsfördernder Governance eingerichtet.

Vor exakt 20 Jahren hatte die TUM drei Fakultäten miteinander zum Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt gebündelt und die traditionsreichen Fächer in den Bereichen Agrar, Forst und Lebensmittel in die interdisziplinären Lebenswissenschaften integriert. Diese strukturelle Reform wurde zum Vorbild in der Wissenschaftslandschaft. Nun wird der Wissenschaftscampus Weihenstephan erneut zum Vorreiter. Am 1. Oktober 2020 startet die neue TUM School of Life Sciences. Sie ist die erste von künftig sieben Schools in der innovationsfördernden, neuen Organisationsstruktur der Universität.

Die neue TUM School of Life Sciences richtet sich mit einem ganzheitlichen Forschungs- und Lehransatz auf das Gesamtökosystem Mensch - Tier - Pflanze - Boden - Klima aus. Untergliedert in drei Departments schöpft die School ihr Innovationspotential aus der fachübergreifenden Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die nicht mehr aufgrund unterschiedlicher Untersuchungsobjekte wie beispielweise Mensch, Tier oder Pflanze künstlich getrennt voneinander arbeiten, sondern gemeinsam an interdisziplinären Fragestellungen forschen und neuen Methoden entwickeln

- Das Department "Molecular Life Sciences" erforscht die biomolekularen Grundlagen vom Molekül über die Zelle bis zum Organismus von Mensch, Tier und Pflanze.

- Das Department "Life Science Engineering" verbindet die Ingenieurwissenschaften mit biologischen Systemen und der Lebensmittelforschung, entwickelt Verfahren der additiven Fertigung unter Nutzung innovativer Biomaterialien und gestaltet die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten.

- Das Department "Life Science Systems" untersucht Systeme im Forst- und Agrarbereich, einschließlich ökologischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Aspekte, wie beispielweise der Ursachen und Folgen des Klimawandels.

"Mit dieser neuen Aufstellung wollen wir entscheidende Beiträge zur Lösung der bedeutendsten Herausforderungen der Menschheit leisten, wie zur gesunden Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, zur Bewältigung der Klimawandelfolgen, zur Nachhaltigkeit der Agrarproduktion sowie zur Nutzung natürlicher Ressourcen", sagt Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM.

Effiziente Governance- und Managementstruktur

Um mit ausreichender Geschwindigkeit und Effizienz neue Innovationsfelder in Forschung und Lehre frühzeitig aufzugreifen und interdisziplinäre Systemkompetenzen systematisch fortzuentwickeln, wird die TUM School of Life Sciences von einem innovationsfreudigen School Executive Board geleitet und von einem International Advisory Board unterstützt. Um weltweit die besten Köpfe berufen zu können, wird ein Faculty Search Committee herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kontinuierlich identifizieren. Unterstützende Management- und effiziente Verwaltungsstrukturen auf School-Ebene sollen zu Qualitätsverbesserungen und zur Beschleunigung interner Abläufe sowie zur Entlastung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beitragen.

Kompetenzprofile für künftige Berufsfelder

Über das School-übergreifende TUM Center for Study and Teaching steuert und bündelt die TUM künftig die Konzeption neuer und weiterentwickelter Kompetenzprofile für berufliche Karrieren (TUM Professional Profiles) als Grundlage zur Entwicklung von Studienprogrammen. Diese werden auf die Talente der Studierenden und die sich wandelnden Bedürfnisse und Anforderungen globaler Arbeitsmärkte flexibel ausgerichtet. Durch die Auflösung der bisherigen Studienfakultäten soll eine effizientere Organisation der Studiengänge erreicht, über die Grenzen der heutigen Fakultäten hinaus fachübergreifende Synergien aufgegriffen und innovative, die Berufswelt befruchtende Technologien und Denkweisen frühzeitig integriert werden.

"Welche Qualifikationen benötigen die Absolventinnen und Absolventen der Zukunft? Dieser Frage werden wir uns ohne Denkverbote stellen", betont Prof. Thomas Becker, Dekan der TUM School of Life Sciences. "Schließlich wollen wir den hochmotivierten Talenten nicht nur beste Berufschancen eröffnen, sondern ihnen auch ermöglichen, an den wichtigen Zukunftsfragen zu arbeiten, die alle nicht von einer Disziplin allein beantwortet werden können. An der Schnittstelle von Agrar- und Biowissenschaften findet diese Konzeption bereits bei unserem neuen Masterstudiengang Agricultural Biosciences Anwendung."

Technologische Spitzenzentren

Zur bestmöglichen Unterstützung ihrer Forschungsarbeiten unterstützt die TUM School of Life Sciences Wissenschaftstalente durch professionell organisierte Technologiezentren, die Nutzerinnen und Nutzern durch hochqualifiziertes Fachpersonal "State of the art"-Technologien und wissenschaftliche Services zur Verfügung stellen. Aufbauend auf den Erfolgen des bereits 2015 gegründeten Bavarian Center for Biomolecular Mass Spectrometry sind ein Plant Technology Center, ein Animal Research Center und ein Food & Agro Center for Innovation & Technology in Planung.

Auftakt einer grundlegenden Strukturtransformation

"Enggeführte fakultätsspezifische Lehr- und Forschungsprogramme halten mit der künftig erforderlichen Herausbildung von Systemkompetenzen nicht mehr ausreichend Schritt. Um bislang unkartierte, interdisziplinäre Wissenschaftsterritorien zu erschließen, ist die effiziente Schaffung systemintegrativer Kooperationsverbünde ein erfolgskritischer Faktor", sagt Präsident Hofmann. Mit ihrer "TUM AGENDA 2030" transformiert die TUM deshalb ihre Binnenstruktur von fachlich enggeführten Fakultäten in eine Matrixorganisation nach internationalen Vorbildern, um in größeren Schools und integrativen Forschungszentren schlummernde Interaktionspotenziale zu aktivieren.

Nach der Einrichtung der TUM School of Life Sciences erfolgt im nächsten Schritt der Aufbau der TUM School of Engineering and Design. Diese wird die Kompetenzen der Fakultäten für Architektur, Bau Geo Umwelt, Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie sowie Maschinenwesen und eines Teils der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik bündeln. Ihre Gründung ist für 2021 geplant. "Die Auflösung der historisch gewachsenen Fakultätsstruktur gleicht einer Revolution im deutschen Hochschulsystem", sagt Präsident Hofmann. "Gemeinsam begibt sich die TUM-Familie auf einen spannenden Weg in die Zukunft."

Mehr Informationen:

- TUM School of Life Sciences: https://www.wzw.tum.de

- TUM AGENDA 2030: https://www.exzellenz.tum.de/exzellenzuniversitaet/

Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 600 Professorinnen und Professoren, 43.000 Studierenden sowie 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.

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