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Mit Physiotherapie Milliarden sparen: Neue Studie fordert Direktzugang und mehr Prävention

Essen (ots)

Das deutsche Gesundheitssystem kämpft mit steigenden Kosten, während Einsparmöglichkeiten ungenutzt bleiben. Eine neue Studie der opta data Zukunfts-Stiftung und des Instituts für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien zeigt: Frühzeitige Physiotherapie könnte teure Operationen vermeiden, Ärzte entlasten und jedes Jahr Milliardenbeträge sparen.

Für die "PhysioStudie 2025-2035" wurden über 1.900 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten befragt. 65 Prozent berichten, dass durch frühzeitige physiotherapeutische Intervention viele Operationen und damit enorme Kosten hätten vermieden werden können. Wenn zum Beispiel nur 20 Prozent von vier häufigen, orthopädisch begründeten Eingriffen - unter anderem Knie- oder Hüftgelenkersatz - durch Physiotherapie verhindert werden, ergibt sich unter anderem auf Grundlage von Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus 2023 eine Einsparung von rund 1,52 Milliarden Euro, die Kosten durch Arbeitsunfähigkeit, Krankengeld oder Medikamente nicht mitgerechnet.

Die Strukturen im Gesundheitssystem verhindern jedoch eine effizientere Nutzung der Physiotherapie. Der Hauptkritikpunkt: Ohne ärztliche Verordnung ist eine Behandlung nicht möglich - zumindest, wenn die Krankenkasse die Kosten übernehmen soll. In anderen Ländern ist der Direktzugang dagegen etabliert.

Direktzugang als Schlüssel zu besserer Versorgung und geringeren Kosten

Die Forderung der Physiotherapeuten ist eindeutig: 63 Prozent wünschen sich den Direktzugang, um Patienten schneller und effektiver behandeln zu können. Prof. Dr. Thomas Druyen, Präsident der opta data Zukunfts-Stiftung und Studienleiter, erklärt: "Physiotherapie könnte viel mehr bewirken, wenn man sie ließe. Doch sie hängt finanziell am Tropf der verordnenden Ärzte. Ein Direktzugang würde Wartezeiten verkürzen, Ärzte entlasten und das gesamte System effizienter machen." Dass Physiotherapeuten dazu in der Lage sind, zeigt die Studie ebenfalls: 85 Prozent der Befragten trauen sich zu, eine korrekte Erstdiagnose zu stellen. Gleichzeitig erleben 73 Prozent, dass ärztliche Diagnosen oft "ungenau" oder "falsch" sind.

Prävention statt Reparaturmedizin: Neue Rolle für Physiotherapeuten

Weiteres Potenzial liegt in der Prävention: Physiotherapeuten könnten verstärkt als Gesundheitscoaches agieren, um Beschwerden frühzeitig zu verhindern. 76 Prozent der Befragten halten die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung für zu gering. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik könnten helfen, physiotherapeutische Maßnahmen gezielter einzusetzen und langfristige Gesundheitskosten zu senken. Druyens Fazit: "Deutschland muss weg von einer krankheitszentrierten Flickschusterei hin zu einem integrierten, präventiven und KI-gestützten Gesundheitsmodell. Physiotherapie kann dabei ein zentraler Eckpfeiler sein."

Die vollständige "PhysioStudie 2025-2035" ist auf der Website der opta data Zukunfts-Stiftung kostenlos abrufbar: www.zukunftsstiftung.optadata.de/forschung/studien/physiostudie-2025-2035/

Pressekontakt:

Dr. Frank Unterberg, Tel.: 0201 / 3196-412, f.unterberg@optadata-gruppe.de
Studienmanagement: Linda Kaiser M. Sc., Tel.: 0201 / 32068-286, l.kaiser@optadata-gruppe.de

Original-Content von: opta data Zukunfts-Stiftung gGmbH, übermittelt durch news aktuell

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