Krankenhausfinanzierung endlich auf Patientenwohl ausrichten!
"Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Hinsicht ähnlich wie Supermärkte", findet Dennis Ekermann, gesundheitspolitischer Sprecher und stellv. Landesvorsitzender der JFW Niedersachsen. "Sie haben hohe fixe Kosten, die durch Einnahmen erst mal gedeckt werden müssen. Leider führt der ökonomische Druck des gegenwärtigen Systems mit den Fallpauschalen dazu, dass teilweise Entscheidungen getroffen werden, die nicht unbedingt optimal für den Patienten, jedoch rentabel für den Leistungserbringer sind."
Junge FREIE WÄHLER Niedersachsen unterstützen Vorstoß von Gesundheitsminister – Krankenhäuser endlich als Daseinsfürsorge verstehen und finanzieren
HANNOVER. Die Situation in unseren Krankenhäusern ist ernst. Die Corona-Pandemie und nun die Welle an RSV-Infektionen enthüllen ungeschönt die dramatische Lage, in welche Sparzwang und Personalabbau unsere Gesundheitsversorger gebracht haben. Symptome dieser Lage sind Überarbeitung, Burnout, abgewiesene Patienten, verschobene Operationen.
Dies will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nach Ankündigung am Dienstag nun ändern, indem er die Finanzierung per Fallpauschalen anteilig durch ein Finanzierungssystem ersetzen lassen will, nach welchem Krankenhäuser als Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge fest für die Bereitstellung und Vorhaltung ihrer Versorgungskapazitäten vergütet werden sollen. Somit könnten auch Geburtsstationen und ähnliche Einrichtungen, die aufgrund geringer Vergütung durch die Fallpauschalen und unzuverlässiger Auslastung aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend abgebaut wurden, endlich wieder gehalten und rentabel betrieben werden. Zielsetzung sei, so Lauterbach: „Man wird nicht so behandelt, wie es der Klinik Gewinn macht, sondern wie es medizinisch notwendig ist.“
"Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Hinsicht ähnlich wie Supermärkte", findet Dennis Ekermann, gesundheitspolitischer Sprecher und stellv. Landesvorsitzender der JFW Niedersachsen. "Sie haben hohe fixe Kosten, die durch Einnahmen erst mal gedeckt werden müssen. Leider führt der ökonomische Druck des gegenwärtigen Systems mit den Fallpauschalen dazu, dass teilweise Entscheidungen getroffen werden, die nicht unbedingt optimal für den Patienten, jedoch rentabel für den Leistungserbringer sind," so Ekermann. "Ich begrüße daher ausdrücklich, dass die Vergütung der Krankenhäuser nun mehr den laufenden Betrieb berücksichtigen soll, der patientenunabhängig anfällt, und weniger Anreiz zu Behandlungen schafft, welche sich nicht nach dem Patientenwohl richten!"
Auch Claas Osterloh, Landes- und stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen FREIEN WÄHLER, sieht den Vorstoß des Gesundheitsministers als Schritt in die richtige Richtung: „In meiner Heimatstadt Celle sieht man an der sich seit Jahren verschärfenden Schieflage des AKH, in welche Richtung uns die Ökonomisierung des Gesundheitssektors treibt: Schulden häufen sich und zunehmend springt das Personal ab. Wir begrüßen das Vorhaben des Bundesgesundheitsministers und sind gespannt auf den Gesetzesentwurf. Wichtig ist, dass das Wohl der Bürgerinnen und Bürger wieder im Mittelpunkt steht, und nicht wirtschaftliche Interessen. Wie wir als FREIE WÄHLER schon lange mit Nachdruck fordern: Krankenhäuser sind Bestandteil der Daseinsfürsorge, sie müssen daher endlich auch so finanziert werden!“
Dr. Andreas Hey
Beauftragter für Presse und Kommunikation
FREIE WÄHLER Niedersachsen
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