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Innenminister Thomas Strobl zum Baden-Württemberg-Report

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Derzeitige Verunsicherung der Menschen gründet sich auch auf die fehlende Nachvollziehbarkeit der Berliner Politik - Innenminister Thomas Strobl reagiert auf Ergebnisse des „Baden-Württemberg-Reports“

Woche für Woche steigt in Baden-Württemberg die Angst vor sozialen Unruhen. Größter Sorgentreiber bleiben die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten.

Männer geraten zunehmend in Stress und Frauen bekommen Angst.

Dies ist das Ergebnis des dritten Baden-Württemberg-Reports, einer repräsentativen online-Studie mit inzwischen 2000 Befragten im Auftrag aller privaten Radiosender im Land.

Stuttgart. 27.10.22 „Ich habe Verständnis dafür, dass in dieser multiplen Krisenlage die Menschen verunsichert sind. Und deswegen ist es umso wichtiger, dass Politik, dass Regierungen nachvollziehbar und vor allem auch konsistent handeln. Also, dass man die Dinge gut erklärt, gut kommuniziert und dass das vor allem dann auch ein nachvollziehbares, schlüssiges Bild ergibt. Nicht zufrieden bin ich mit der Ampel-Regierung in Berlin“, so Strobl

Tatsächlich trifft der Innenminister damit einen wunden Punkt. Denn 66 Prozent der Befragten geben an, die Bundesregierung kommuniziere ihre Politik nicht klar und verständlich.

Nur 8 Prozent finden die Entlastungs-Maßnahmen aus Berlin gerecht.

In der Oktoberausgabe des Baden-Württemberg Reports und im insgesamt dritten Teil der repräsentativen Online-Studie zeigt sich die zunehmend angespannte gesellschaftlichen Situation: 54 Prozent der Befragten fürchten sich vor sozialen Unruhen, bei den Frauen sind es sogar inzwischen zwei Drittel.

Die steigenden Lebenshaltungskosten (85 Prozent), die hohe Inflation (84 Prozent) und die Energieversorgung (80 Prozent) bereiten den Menschen weiterhin die größten Zukunftssorgen im Südwesten.

Im Baden-Württemberg Report werden Woche für Woche Menschen repräsentativ über das Marktforschungsinstitut Kantar nach ihren aktuellen Wünschen, Sorgen und Hoffnungen befragt.

Auch Innenminister Thomas Strobl bestätigt den Trend, zeigt aber auch Verständnis für die Entwicklung und beruhigt zugleich.

„Es gibt natürlich eine große Verunsicherung in diesen unsicheren Zeiten mit diesen ganz unterschiedlichen Krisen, die uns beschäftigen. Nicht eine Krise nacheinander, sondern mehrere Krisen fordern uns zugleich heraus und das schafft natürlich Verunsicherung. Freilich – soziale Unruhen gibt es in Baden-Württemberg nicht.“

Mit Blick auf die möglichen Demonstrationen, bei denen sich die allgemeine Unzufriedenheit entladen könnte, meint der Innenminister:

„Es gibt inzwischen einen Teil der Demonstrationen, die im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stehen. Es gibt zum Teil Demonstrationen, die sich mit der wirtschaftlichen Lage, insbesondere Energiepreisen, auseinandersetzen. Wir haben zwei hellwache Augen. Das Demonstrationsgeschehen ist insgesamt quantitativ sehr überschaubar und es gelingt weder den Querdenkern noch Extremisten von Rechts und Links noch den Reichsbürgern, noch den Selbstverwaltern noch den Verschwörungsideologen dieses Demonstrationsgeschehen für sich zu instrumentalisieren.

Einen Brandbeschleuniger haben wir. Das ist das Netz, das ist das Internet. Das Internet dient den Extremisten auch in dieser Lage als Rekrutierungs-, Desinformations- und Mobilisierungsplattform, Hass und Hetze, Antisemitismus, Rassismus, Extremismus werden natürlich jeden Tag im Internet tausendfach verbreitet und dort stößt es auf Wiederhall. Deswegen haben wir auch das Netz scharf im Auge.“

Grundsätzlich aber bleibt die Stimmung im Land verhältnismäßig positiv: Die Mehrheit der Menschen fühlt sich aktuell gut. Allerdings rückt laut dem Baden-Württemberg Report das Thema Corona wieder mehr in den Mittelpunkt. Mehr als die Hälfte der Menschen im Land, 53 Prozent, macht sich mittlerweile wieder Gedanken um die Gesundheit. Und zwar mehr um die ihrer Familie als um die eigene.

Einsparen wollen die Menschen weiterhin vor allem bei Restaurant- und Kneipenbesuchen. (74 Prozent) - dicht gefolgt von Kleidung (62 Prozent) und Freizeitaktivitäten (59 Prozent). Vor allem die Frauen sehen zudem eher bei Kosmetik und Körperpflege Einsparpotential (32 Prozent) als bei Lebensmitteln (24 Prozent).

Und geht es nach den Frauen bleibt dieses Jahr die Weihnachtsbeleuchtung aus. 46 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen wollen dieses Jahr an der funkelnden Weihnachtsbeleuchtung sparen.Fazit für Minister Thomas Strobl – auch wenn dieses Jahr die Weihnachtsbeleuchtung im Land aus bleiben würde:

„Baden-Württemberg ist eines der sichersten Länder Deutschlands und in Europa. Und ich will es noch anders formulieren: sie müssen auf diesem Globus schon sehr sehr weit gehen und schauen, bis sie ein so sicheres Land wie Baden-Württemberg finden. Die Menschen leben hier sicher und es dürfen sich alle Badener und alle Württemberger auch sicher fühlen.“

Seit Anfang September 2022 werden monatlich 1000 Baden-Württemberger:innen in einer repräsentativen Online-Studie durch das Marktforschungsinstitut KANTAR unter anderem nach den aktuellen Sorgentreibern und ihrer Gefühlslage befragt. Die Sender antenne 1 Neckarburg Rock & Pop, baden.fm, bigFM, Das neue Radio Seefunk, DIE NEUE 107.7, die neue Welle, DONAU 3 FM, ENERGY, HITRADIO antenne 1, HITRADIO OHR, Neckaralb Live, Radio 7, RADIO REGENBOGEN, Radio Ton, REGENBOGEN 2, und SCHWARZWALD RADIO haben für die Durchführung der Befragung das Marktforschungsinstitut Kantar, ehemals Emnid/Infratest beauftragt.

„Wir freuen uns, dass der Baden-Württemberg-Report jetzt schon zum dritten Mal erscheint. Diese gemeinsame Initiative der privaten Radiomacher:innen in Baden-Württemberg hilft uns ungemein, die Stimmung unserer Hörer:innen aufzunehmen und ein Programm zu gestalten, das sich die Menschen in Baden-Württemberg jetzt wünschen. „Wir als Sender, der eher in ländlichen Regionen sendet, können jetzt durch die Erhebung der komplexen Daten sehr differenziert auf die Hörerwünsche eingehen und wie auch alle anderen Kolleg:innen aus dem Privatradio weiter ganz nah bei unseren Hörer:innen und deren Bedürfnissen sein“, sagt Christine Rupp, Geschäftsführerin von Radio TON.

Die Initiative der privaten Radiomacher soll sowohl der Politik die Stimmung in der Gesellschaft konstruktiv spiegeln, den Sendern helfen das Programmangebot richtig auszurichten, als auch dem Publikum selbst Entlastung bieten, mit Ängsten und Sorgen nicht alleine zu sein.

Andreas Hombach, Direktor Kantar Deutschland: „Für uns bei Kantar ist dieser Auftrag etwas Besonderes, denn hier ist ein ganzer Verbund von Medienmachern aus einem Bundesland auf uns zugekommen, um gemeinsam Licht in das Dunkel dieses Herbstes zu bringen. Wir unterstützen mit unserer internationalen Erfahrung für Krisen-Tracker gerne diese landesweite Initiative: Angesichts der aktuellen Entwicklung von ineinandergreifenden Notfällen - von Krieg in Europa bis Pandemie vor der Haustür – wollen die Privatsender mit dieser detaillierten und fallstarken Studie helfen, Sicherheit und Orientierung in die Gefühlslage eines ganzen Landes zu bringen.“

Alle Reports sowie die wichtigsten Charts zur Oktoberausweisung des Baden-Württemberg-Reports gibt es online auf den Seiten von WWW.PRIVAT.RADIO.

Über Kantar

Kantar, ehemals firmierend unter dem Namen Infratest (München) und Emnid (Bielefeld), ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Marketing-Daten und -Analysen.

Kantar ist in über 90 Märkten als Marktforschungsinstitut global und lokal agierend. Auf Initiative der Privatradios in Baden-Württemberg wird mit dem Baden-Württemberg-Report ein gesellschaftliches Stimmungsbarometer erstellt - mit über 1000 Interviews im Monat von September bis Dezember.

Der Baden-Württemberg-Report ist repräsentativ für die Online-Bevölkerung ab 16 Jahren und ist seit Anfang September 2022 im Feld – quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

Über PRIVAT.RADIO

PRIVAT.RADIO in Baden-Württemberg ist eine Gemeinschaftsinitiative der in Baden-Württemberg lizenzierten und niedergelassenen, privaten Radioanbieter. Der Zusammenschluss zeigt die Stärke des privatwirtschaftlich und beitragsfrei finanzierten, unabhängigen Radios im Land. Die Leistungsdaten finden sich unter https://www.privat.radio

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