SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
"Selbstwertgefühl im Keller": Kriegsverletzte Kinder in der Ukraine brauchen intensive Unterstützung
SOS-Kinderdörfer zum 3. Jahrestag des Krieges am 24.Februar
Kyjiw (ots)
Über 1.700 Kinder sind seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine verletzt worden, haben Gliedmaßen verloren, Verbrennungen erlitten oder Splitterverletzungen davongetragen. "Viele der Kinder werden langfristig intensive Betreuung benötigen", sagt Serhii Lukashov, Psychologe und Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine, angesichts des 3. Jahrestages des Krieges. Während der ukrainische Staat die Kosten für die Erstbehandlung übernimmt, seien die Kinder und Familien anschließend häufig auf sich allein gestellt. Die SOS-Kinderdörfer sind eine von wenigen Hilfsorganisationen, die ihnen in dieser Situation zur Seite stehen. Sie unterstützen über ein Drittel aller betroffenen Kinder und ihre Familien in der Ukraine mit Reha-Maßnahmen, medizinischer Betreuung und psychologischer Hilfe. Lukashov sagt: "Die Genesung ist oft langwierig und das Selbstwertgefühl der meisten Kinder ist im Keller. Viele sind depressiv und hoffnungslos, sie glauben, dass ihr Leben vorüber ist. Wir helfen ihnen, ihr Trauma zu überwinden und neuen Lebensmut zu entwickeln." Auch Schulunterricht gehöre dazu, damit die Kinder möglichst bald ihren Bildungsweg wieder aufnehmen können.
Die SOS-Kinderdörfer stellen auch sicher, dass die verletzten Kinder bei Klinikaufenthalten von ihren Eltern begleitet werden. Lukashov sagt: "Nach den schlimmen Erlebnissen sollen sie nicht noch ein weiteres Trauma erleiden, indem sie sich allein gelassen fühlen."
Nicht selten seien auch die Eltern selbst verletzt. "In vielen Fällen sind Kinder und Eltern gemeinsam unterwegs und werden Opfer von Bombeneinschlägen. Die häufigsten Verletzungen entstehen durch Explosionen in besiedelten Gebieten. Man kann nirgendwo sicher sein", sagt Lukashov.
Können Eltern aufgrund von eigenen Beeinträchtigungen oder weil sie betroffene Kinder betreuen müssen, nicht arbeiten, springen die SOS-Kinderdörfer ebenfalls ein, unterstützen unter anderem mit Bargeldzahlungen. Außerdem leistet die Hilfsorganisation Rechtsbeistand und hilft Familien, die aufwändigen Dokumente zusammenzustellen, die nötig sind, damit ein verletztes Kind als Kriegsopfer anerkannt wird - ein wichtiger Status, um in der Zukunft staatliche Unterstützung zu bekommen.
Jahrestag Ukraine-Krieg am 24.Februar
Drei Jahre Krieg in der Ukraine, das sind drei Jahre Angst, Verlust und Bedrohung für Kinder und Familien. Ein kontinuierlicher Ausnahmezustand. Zum Jahrestag des vollumfänglichen Krieges in der Ukraine am 24. Februar ziehen die SOS-Kinderdörfer in einer Serie von Pressemeldungen erschütternde Bilanz und informieren über kriegsverletzte Kinder, den Verlust von Bildung, den Verlust von Familie.
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Anne Beck
Pressesprecherin SOS-Kinderdörfer weltweit
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