SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kindersterblichkeit in Somalia droht nach Jahren des Fortschritts wieder zu steigen
Über 400.000 Kinder von schwerer Unterernährung bedroht
Mogadischu (ots)
Die Ernährungssituation in Somalia wird immer bedrohlicher. Jetzt schlagen die SOS-Kinderdörfer Alarm. "Unsere große Sorge ist, dass die Kindersterblichkeit wieder steigt", sagt Abdikadir Dakane, Leiter der Hilfsorganisation in Somalia. In dem Land am Horn von Afrika sind die Zahlen seit Jahrzehnten besonders hoch. Mehr als 10 von 1000 Kindern überleben ihren 5. Geburtstag nicht. Gleichwohl gab es Hoffnung, da die Raten aufgrund von verbesserter Gesundheitsversorgung und weiteren Maßnahmen seit 2005 nach unten gingen.
"Diese Fortschritte sind in Gefahr!", sagt Dakane. Das Land hat seit Monaten mit fehlenden Niederschlägen zu kämpfen. Dazu kommen steigende Lebensmittelpreise, lokale Überschwemmungen sowie anhaltende Konflikte zwischen unterschiedlichen Gruppierungen, die die Menschen in die Flucht treiben und ihre Lebensgrundlagen zerstören - eine toxische Kombination, die direkte Auswirkung auf die Gesundheitssituation und die Überlebenschancen der Kinder hat.
Dakane sagt: "Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Kinder, die an akuter Unterernährung leiden, in diesem Jahr auf 1,7 Millionen steigen wird. Das hat schwerwiegende Konsequenzen für ihre gesamte Entwicklung. Unterernährte Kinder sind außerdem deutlich anfälliger für Krankheiten wie die Cholera, die im Land grassiert - auch hier steigen die Zahlen. 406.000 Kinder unter 5 Jahren sind sogar von schwerer Unterernährung bedroht. Bekommen sie keine Hilfe, werden sie sterben."
Insgesamt sind 9,1 Millionen Menschen im Land von der humanitären Krise betroffen, das ist fast die Hälfte aller Einwohner.
Die Behandlung und Vorbeugung akuter Mangelernährung bei Kindern sei jetzt eine der wichtigsten Prioritäten. Es müsse sichergestellt werden, dass Säuglinge und Kleinkinder ausgewogene Ernährung und sauberes Trinkwasser bekommen. Langfristig müssten Familien und Kommunen dabei unterstützt werden, die Produktivität der Landwirtschaft auch unter herausfordernden klimatischen Bedingungen zu steigern. Hilfe der Weltbevölkerung sei dringend notwendig - auch um auf Friedensverhandlungen und ein Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen hinzuwirken.
Die SOS-Kinderdörfer leisten akut humanitäre Hilfe und unterstützen Kinder und Familien in Somalia seit Jahrzehnten. In ihren 65 landesweiten Gesundheits- und Ernährungszentren wurden allein im Jahr 2024 1,64 Millionen Menschen versorgt, fast die Hälfte davon Kinder.
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Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
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