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World Payments Report 2007: Erfolg der Single Euro Payments Area (SEPA) hängt von Anreizen seitens der Regulatoren ab

Berlin (ots)

Nach Analyse der derzeitigen Marktentwicklung ist
es unwahrscheinlich, dass ohne Eingreifen der Regierungsbehörden die 
geforderte kritische Masse von SEPA-konformen Zahlungsvolumina bis 
Ende 2011 sichergestellt werden kann. Bis Ende 2010 ist ein Erreichen
nach derzeigem Stand nahezu ausgeschlossen. Vor allem Unternehmen und
der Öffentliche Sektor müssen zu einer Annahme der 
Zahlungsinstrumente nach SEPA-Standard ermuntert werden, so dass der 
einheitliche Euro-Zahlungsraum in vollem Umfang verwirklicht werden 
kann. Das ist die Kernaussage des diesjährigen World Payments Report 
des Beratungsunternehmens Capgemini gemeinsam mit der ABN AMRO und 
der European Financial Management & Marketing Association (EFMA).
Allein über das Transaktionsvolumen aus dem öffentlichen Sektor 
können 29 Prozent der kritischen Masse für SEPA-konforme 
Überweisungen und -Lastschriften erreicht werden. Rechnet man den 
Zahlungsverkehr von Unternehmen hinzu, kann ein ausreichendes Volumen
an Transaktionen im Jahr 2010 erreicht oder sogar übertroffen werden.
"Viele Unternehmen mit starkem nationalem Fokus zögern noch, sich 
mit der Einführung von SEPA-Zahlungsmitteln zu beschäftigen. Sie 
argumentieren, dass dies Aufgabe der Banken und Regulatoren sei. Das 
zeigt, dass sowohl behördliche als auch wirtschaftliche Anreize 
notwendig sind um diese Unternehmen zum Handeln zu bringen", sagt 
Patrick Desmares, Generalsekretär der EFMA.
Nach dem derzeitigen Stand der SEPA-Implementierung und der im 
Frühjahr 2007 veröffentlichten nationalen Migrationspläne von 13 
Staaten ist nicht zu erwarten, dass die notwendige kritische Masse an
SEPA-konformen Zahlungen vor Ablauf der angestrebten Frist in knapp 
über drei Jahren erreicht wird. Einige Länder würden sogar gerne ihre
alten Zahlungsstrukturen beibehalten solange eine Nachfrage danach 
vorhanden ist.
"Die kritische Masse an SEPA Überweisungen und SEPA Lastschriften 
muss schnell erreicht werden, um die Zahlungsverkehrskosten niedrig 
zu halten und den Nutzen aus SEPA als auch der Payment Services 
Directive der Europäischen Union zu ziehen", so Dr. Hubertus von 
Poser, Zahlungsverkehrsexperte bei der Beratungsgesellschaft 
Capgemini Consulting. "Insbesondere für die Banken bedeuten 
Verzögerungen steigende Kosten, da die alten Strukturen parallel 
neben den neuen Zahlungsverkehrsdienstleistungen aufrecht erhalten 
werden müssen."
Schätzungen zu drohenden Umsatzeinbußen bestätigt
Die diesjährigen Analysen und Gespräche mit großen europäischen 
Banken bestätigen die Schätzungen zum Einfluss der SEPA auf die 
Einnahmen aus der Zahlungsverkehrsabwicklung aus dem Jahr 2006. Sie 
werden in einigen Teilbereichen des Marktes bis zum Jahr 2012 
zwischen 38 und 62 Prozent sinken. Umso mehr müssen die Banken ihre 
Betriebsmodelle in Europa überprüfen und sich für eine strategische 
Vorgehensweise entscheiden. Zur Auswahl stehen drei Optionen: 
Nischenanbieter, Niedrigpreisanbieter oder Industrieführer. Für 
etliche der Finanzinstitute bedeutet dies, dass sie zumindest einen 
Teil ihrer Zahlungsverkehrsaktivitäten an Dritte auslagern müssen.
Selbermachen oder auslagern
"Strategische Partnerschaften - einschließlich Outsourcing, 
Offshoring und White-Labelling - werden im Zahlungsverkehr eine 
zunehmende Rolle spielen, da auch diese 'Industrie' mit Themen wie 
Globalisierung, Regulierung und Performance konfrontiert wird", so 
Ann Cairns, CEO Transaction Banking, ABN AMRO. "Der Report zeigt, 
dass die europäischen Banken nur wenige Optionen haben wie sie sich 
künftig im Zahlungsverkehr aufstellen."
Innerhalb der nächsten fünf Jahre, so der Report, planen 58 
Prozent der Banken eine Teil oder ihre gesamten 
Zahlungsverkehrsaktivitäten auszulagern oder haben dies bereits 
umgesetzt. 68 Prozent denken darüber hinaus über Offshore-Pläne nach.
Weitere Informationen aus dem World Payments Report 2007:
  • Bargeld bleibt das vorherrschende Zahlungsmittel in Europa. Es gibt immer noch wenige klare Bestrebungen, Bargeld zu ersetzen um so die Kosten für die Bargeldversorgung zu reduzieren.
  • Europa braucht eine "any card at any terminal"-Lösung. Der Kartenmarkt wächst jährlich um mehr als zehn Prozent und Karten bleiben das führende unbare Zahlungsmittel. Die Banken sollten deshalb rechtzeitig über ein neues europäisches Debit-Kartenprogramm nachdenken, welches die existierenden nationalen Programme sinnvoll ersetzt.
  • Die Zahlungsverkehrsinstitute, die im Rahmen der Payment Service Directive entstanden sind, stellen wahrscheinlich keinen ernsthaften Wettbewerb für die Banken bis zum Jahr 2011 dar.
  • 2012 werden die Top-10 Banken im europäischen Markt schätzungsweise jeweils fünf Milliarden Transaktionen pro Jahr auf sich vereinen.
  • Die Banken entwickeln ihre Geschäftsmodelle in Richtung offene Architekturen, um ihre Produktangebote zu erweitern, Out- und Insourcing von Zahlungsverkehr zu ermöglichen und integrierte Dienstleistungen für ihre Kunden anzubieten.
Der vollständige Report steht zum Download 
   http://www.de.capgemini.com/presse

Pressekontakt:

Capgemini
Achim Schreiber
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Tel.: 030/88703-731
Fax: 069/9515-2534
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com

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