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Keine eigene Marke für das Web: Markenartikelunternehmen nutzen das Internet stärker als Kommunikations- und Dialogmedium als für E-Commerce

Bad Homburg (ots)

Während die meisten Unternehmen nach
Möglichkeiten der Vermarktung ihrer Produkte im World Wide Web
suchen, hält sich die deutsche Markenartikelindustrie hier merklich
zurück. Im Fokus der Markenartikelhersteller steht die größere
Reichweite, die es mittels Präsenz im Netz zu erreichen gilt. Auch
bei der eigenständigen Marke für die elektronische Welt agieren die
Unternehmen verhalten. Die Wenigsten nutzen die Möglichkeit neben der
Offline- auch eine Online-Marke für das Internet aufzubauen.
Lediglich 17 Prozent dcr befragten Unternehmen haben darüber hinaus
spezielle Preismodelle für den Online-Auftritt. Dies ergab eine
Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young
(CGE&Y) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marketing-Management
und -Forschung der European Business School. Befragt wurden mehr als
70 marktführende Konsumgüterhersteller in Deutschland
"Während die Unternehmen bei der Nutzung des Internets als
Kommunikations- und Dialogmedium teilweise mutig experimentieren und
dabei auch bereit sind, Fehler zu begehen, sind sie bei der Nutzung
des Internets als E-Commerce-Plattform wesentlich vorsichtiger",
stellt Dr. Harald Münzberg, Vice President und Leiter des Bereichs
Konsumgüter und Handel bei Cap Gemini Ernst & Young in Bad Homburg
fest. Auf Platz eins und zwei der Motive für den Online
Vertriebskanal liegen die zusätzliche Reichweite und die Präsenz im
Netz. Eine Umgehung des stationären Handels beziehungsweise eine
mittel- oder langfristige Abkoppelung vom Handel wird von den
Markenartikelunternehmen als keine ernstzunehmende Handlungsoption
angesehen. Auch die Umsatzbedeutung von Online Absatzwegen in fünf
Jahren wird als gering eingeschätzt. Mit nur erwarteten zehn Prozent
Umsatz liegen diese Absatzkanäle deutlich hinter den etablierten
Vertriebswegen zurück.
Tendenziell messen die befragten Markenartikelmanager einem
Marktplatz auf Beschaffungsebene höhere Bedeutung zu als einer
Plattform für E-Commerce-Aktivitäten. Allerdings sehen auch hier gut
die Hälfte der Befragten nur geringen beziehungsweise überhaupt
keinen Handlungsbedarf. Auf internationalem Parkett gehen die "Global
Player" einen anderen Weg: In den USA bündeln 49 internationale
Markenartikler über die Plattform transora.com ihr Einkaufsvolumen
und in Europa organisieren Nestlé und Danone den Marktplatz
CPGmarket.com. "Die Unternehmen der Markenartikelindustrie nutzen
ihre Vorteile der breiten Kundenbasis unzulänglich. Es scheint so,
als ob sie sich noch in einer Art Selbstfindungsprozess befinden -
denn zwischen Wille und Realität besteht noch ein erheblicher
Spielraum", kommentiert Münzberg.
Zur Zeit konzentrieren sich die deutschen Markenartikler darauf,
ihr Sortiment auf Internetfähigkeit zu überprüfen und eine Auswahl
existierender Produkte ins Netz zu stellen. Dabei geht es jedoch
nicht um den Verkauf von Waren, sondern um Präsentation. Bei zwei
Drittel der befragten Unternehmen liegt der Schwerpunkt der mit der
Netzpräsenz verbundenen Tätigkeiten auf der Bearbeitung von
E-Mail-Anfragen, Betreiben von Informationsforen und dem Mailversand.
Lediglich 26 Prozent hat das Internet für kanalspezifische
After-Sales-Services entdeckt.
Auch die Web-Werbung steckt bei den deutschen Markenartiklern noch
in den Kinderschuhen. Nur durchschnittlich zwei Prozent des
Werbebudgets wird für Online-Medien aufgewandt. "Betrachtet man die
Rolle, die die Markenartikelindustrie in der Wirtschaft spielt, kann
man nach den Ergebnissen der Studie im Hinblick auf die
Internetnutzung vom ‚schlafenden Riesen' sprechen", fasst Münzberg
die Ergebnisse der Studie zusammen.
Cap Gemini Ernst & Young
Cap Gemini Ernst & Young ist weltweit das drittgrößte Unternehmen
für Management- und IT-Beratung sowie die größte Unternehmensberatung
europäischen Ursprungs. Das Unternehmen bietet Strategie-,
Management- und IT-Beratung, Systemintegration sowie Outsourcing auf
globaler Ebene. Darüber hinaus berät es traditionelle wie Start-up-
und Internet-Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von
Wachstumsstrategien in der New Economy. Die neu geformte
Beratungsorganisation beschäftigt weltweit über 59.000 Mitarbeiter
und erzielte 2000 einen Pro-forma-Umsatz von rund 8,5 Milliarden
Euro. Mehr Informationen zu Cap Gemini Ernst & Young, den
Dienstleistungen und Büros finden Sie unter www.de.cgey.com.
Die Studie steht unter
http://www.de.cgey.com/news/studien/index.html zum Download im
Internet.
Für Rückfragen:
Cap Gemini Ernst & Young
Du Pont-Straße 4 
D-61352 Bad Homburg  
thomas.becker@capgemini.de
Pressesprecher: Thomas Becker
Tel.: 06172/485-309
Fax: 06172/485-774

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