Studie: Nur jedes sechste deutsche Finanzinstitut vertraut der eigenen IT-Sicherheit
Deutsche Finanzorganisationen einer der Schlusslichter bei der Umsetzung von EU-DSGVO-Richtlinien
Berlin (ots)
Keine Branche genießt mehr Verbrauchervertrauen in Sachen Datensicherheit als die der Banken und Versicherer, so eine globale Studie von Capgemini. 84 Prozent der Deutschen glauben ihre Daten bei Banken und Versicherungen in sicheren Händen, verglichen mit 20 Prozent im E-Commerce und 16 Prozent bei Telekommunikationsfirmen. Am wenigsten vertrauenswürdig schneiden Fintechs mit 5 Prozent ab. Die Finanzunternehmen selbst sehen aber ein anderes Bild: Nur jeder sechste leitende Bankangestellte (17 Prozent) ist zuversichtlich, dass die eigene Organisation einen Datenverlust aufdecken geschweige denn verhindern kann. Genauso wenige geben an, bei der Umsetzung von Richtlinien der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nennenswerte Fortschritte gemacht zu haben. Damit fällt Deutschland im globalen Vergleich (32 Prozent) auf den letzten Platz. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Report des Digital Transformation Institute (DTI) "The Currency of Trust".
Die Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Die Mehrheit der Verbraucher (65 Prozent) macht die Wahl des Finanzdienstleisters vom Vertrauen in Datenschutz und -sicherheit abhängig, scheint selbiges den Banken und Versicherern gleichzeitig aber ohne Bedenken entgegenzubringen. Jede vierte Finanzinstitution erlebte bereits einen Hackerangriff im eigenen Hause, und trotzdem vermuten nur 3 Prozent der Kunden Sicherheitslücken beim eigenen Dienstleister. Ist das intuitive Vertrauen einmal gebrochen, verschwindet auch diese Treue: Kommt es zum Datenleck, wollen hierzulande 83 Prozent wechseln. Damit sind deutsche Kunden sensibler als der internationale Durchschnitt von 74 Prozent. Auch diejenigen, die bleiben, werden zurückhaltender bei zukünftigen Investitionen, so weitere Ergebnisse des Reports.
"Geht es um Geld und Daten, vertrauen Verbraucher den Banken mit wenig Wenn und Aber. Dabei lassen sie sich vom Irrglauben leiten, ihr eigener Anbieter sei zu 100 Prozent sicher. Ist die DSGVO erst in Kraft und alle Datenverstöße öffentlich, werden viele überrascht sein. Zwar entwickeln sich die Banken im Kampf gegen komplexe Angriffe immer weiter, das öffentliche Bewusstsein darüber bleibt aber bis dato gering. Organisationen sollten die Gelegenheit nutzen und endlich zu den Datenfestungen werden, für die Verbraucher sie halten", so Christian Kroll, Leiter Financial Services bei Capgemini Consulting DACH.
Datenschutzbemühungen stagnieren während Sicherheitsvorfälle steigen
Obwohl Finanzinstitutionen, darunter mehrheitlich die Banken, große Summen auf die Systemsicherheit verwenden, haben nahezu drei Viertel (71 Prozent) weder eine ausgeglichene Sicherheitsstrategie noch ausreichende Datenschutzbestimmungen installiert. Gleichzeiten steigen Zahl und Frequenz von Angriffen. Gründe für dieses Versäumnis sehen die Studienautoren in der unberechenbaren Bedrohungslage und mangelnden Klarheit auf Seiten der Führungskräfte.
Über die Studie
Die Studie befragte 7.600 Verbraucher und über 180 Datenschutz- und Sicherheitsexperten aus Finanzorganisationen in acht Ländern (Frankreich, Deutschland, Indien, Niederlande, Spanien, Schweden, Großbritannien, USA) zu ihren Ansichten über Datenschutz und IT-Sicherheit in der Finanzdienstleistungsbranche.11 Prozent der Befragten kommen aus Deutschland. Den vollständigen Report mit allen Ergebnissen und Analysen finden Sie hier: http://ots.de/9gA4J
Über Capgemini
Mit mehr als 180.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Im Jahr 2015 betrug der Umsatz der Capgemini-Gruppe 11,9 Milliarden Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Capgemini Geschäfts-, Technologie- sowie Digitallösungen, die auf die individuellen Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Damit sollen Innovationen ermöglicht sowie die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Als multinationale Organisation und mit seinem weltweiten Liefermodell Rightshore® zeichnet sich Capgemini durch seine besondere Art der Zusammenarbeit aus - die Collaborative Business ExperienceTM. Erfahren Sie mehr unter http://www.de.capgemini.com.
Rightshore® ist eine eingetragene Marke von Capgemini
Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber@capgemini.com
http://www.twitter.com/CapgeminiDE
Katharina Jarrah
089 38338-2738
katharina.jarrah@capgemini.com
Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell