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Capgemini

Studie: Akzeptanz von Disease Management wird steigen
Patientenbindungsstrategien im Mittelpunkt

Berlin (ots)

Die Bewältigung der Krise des Gesundheitssystems
stellt Politik, Krankenkassen, Ärzte, Pharmaindustrie und Patienten
vor große Herausforderungen. Den noch vor der Bundestagswahl auf den
Weg gebrachten Disease Management Programmen (DMP) zur
standardisierten Behandlung von chronisch kranken Patienten kommt
dabei eine besondere Rolle zu. Die Patienten werden in größerem Maße
als bisher eingebunden: Zum einen indem sie durch stärkeres
persönliches Engagement zum Behandlungserfolg beitragen müssen. Zum
anderen wird der Eigenanteil der Patienten an den Kosten steigen.
Dies zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst &
Young, für die 50 Vertreter von Pharmaunternehmen sowie darüber
hinaus Krankenkassen, Ärzte und Patientengruppierungen befragt
wurden.
Die Untersuchung zeigt, dass auch neue Preiskonzepte denkbar sind.
So kann beispielsweise künftig die Höhe der Zuzahlungen vom Grad der
Mitarbeit bei der Therapie abhängen. Aber auch die Pharmaindustrie
wird sich im Zuge der DMP von einem reinen Medikamentenanbieter zu
einem Dienstleistungsanbieter entwickeln und
Patientenbindungsstrategien aufbauen müssen. "Vor allem die Akzeptanz
der DMP wird von den Beteiligten noch sehr gering eingeschätzt.
Nichtsdestotrotz herrscht Einigkeit, dass sich entsprechende
Programme in Deutschland etablieren werden", fasst Dr. Rolf
Badenhoop, Vice President bei Cap Gemini Ernst & Young Life Sciences
zusammen.
Behandlungskosten werden nicht sinken
Weitgehend einig sind Life Sciences-Industrie, Krankenkassen und
Ärzte, dass der Erfolg der Disease Management Programme von der
konkreten Ausgestaltung abhängen wird. Die Gemeinsamkeit endet aber
bei der Frage nach der gesetzlich vorgesehenen Verknüpfung von DMP
und Risikostrukturausgleich. Die Industrie kann kein Problem darin
erkennen - nur 22 Prozent sehen eines - während die Mehrheit der
Krankenversicherer und Ärzte in der Verbindung einen falschen Anreiz
für den Aufbau der DMP sehen. Angesprochen auf ihre Erwartungen
hinsichtlich der häufig prognostizierten Kostensenkungen im
Gesundheitswesen durch DMP zeigen sich die Befragten wiederum einig:
Nur 24 Prozent der Pharmaunternehmen und jeweils rund ein Drittel der
Krankenkassen und Ärzte erwarten sinkende Kosten.
Langsam steigende Akzeptanz erwartet
Die heutige Akzeptanz der DMP bei den betroffenen Patientengruppen
schätzen die Studienteilnehmer durchgängig als mittel bis niedrig
ein. Vor allem in der Ärzteschaft bestehen große Bedenken. Sie
meinen, dass heute drei Viertel ihrer Patienten derartige Programme
ablehnen werden. Nach Auffassung der Krankenversicherer wird sich
dieses Verhältnis in den nächsten drei Jahren umkehren. Die Ärzte und
auch die Pharmaindustrie sind sich da nicht so sicher. Sie glauben,
dass auch in drei Jahren lediglich rund ein Drittel der Patienten von
den DMPs überzeugt sein werden.
Eindeutig ist die Einschätzung der Akzeptanz bei den Ärzten durch
die befragten Gruppen: Niedrig, lautet die einhellig Aussage, wobei
die Industrie noch hoffnungsvoll nur 66 Prozent Ablehner in der
Ärzteschaft vermuten. Ärzte hingegen schätzen die Verweigerer in
ihren eigenen Reihen auf 78 Prozent. Allerdings wird auch in dieser
"Betroffenengruppe" die Akzeptanz in den nächsten drei Jahren
deutlich steigen. Kein eindeutiges Bild zeigt sich bei der
Einschätzung der aktuellen Stimmung in der Bevölkerung. Während
Pharmaindustrie und Ärzteschaft diese nicht eindeutig einschätzen
können, meinen 86 Prozent der Krankenkassen bei den Versicherten eine
deutliche Ablehnung zu DMP zu erkennen. Auch hier wird von allen in
den nächsten Jahren eine Wende zum Positiven erwartet.
Disease Management als neues Geschäftsfeld für Pharmaindustrie
   Die veränderten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen werden
nicht folgenlos bleiben. So erwarten 70 Prozent der Life
Sciences-Unternehmen, dass sich neue Geschäftsfelder entwickeln wie
beispielsweise Dienstleistungen im Rahmen von DMP. Auch in das Thema
Kundenbindung werden sie aktiv investieren müssen, meinen 66 Prozent.
Aktuell stehen weiterhin die Entwicklung und Einführung von
innovativen Produkten im Vordergrund. Schon in drei Jahren
verschieben sich jedoch die Herausforderungen den Aussagen der
befragten Life Sciences Manager zufolge in Richtung Nutzung von
Disease Management-Ansätzen im Marketing und dem Aufbau eines
Patienten-Beziehungs-Managements.
Hinweis für die Redaktion:
Studie, Pressetext und Foto Rolf Badenhoop sind im Internet
verfügbar unter http://www.de.cgey.com/presse
Für Rückfragen:
Cap Gemini Ernst & Young 
Neues Kranzler Eck 
Kurfürstendamm 21 
10719 Berlin
Public RelationsAchim Schreiber
Tel.:030/88703-731
Fax:030/88703-739
E-Mail:achim.schreiber@cgey.com

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell

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