Open Innovation als entscheidend für die Bewältigung von Nachhaltigkeitsherausforderungen angesehen
Berlin (ots)
- London, Paris und New York im Laufe der nächsten zwei Jahre die drei wichtigsten Städte für Open Innovation Labs
- Berlin unter den weltweiten Top5 Standorten für Open Innovation Labs
Für eine deutliche Mehrheit der Unternehmen sind offene Innovationsprozesse (Open Innovation) für die Bewältigung komplexer Herausforderungen entscheidend. Drei Viertel (75 Prozent) geben diese Antwort in der Studie "The Power of Open Minds - How open innovation offers benefits for all" des Capgemini Research Instituts. Unter Open Innovation wird dabei die Zusammenarbeit von Organisationen mit Start-ups, Universitäten, weiteren Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen gesehen, um gemeinsam an neuen, wertschöpfenden Lösungen zu arbeiten, statt einen rein internen Innovationsprozess zu betreiben. 71 Prozent der befragten Unternehmen sagen darüber hinaus, dass sie ihre Investitionen in die sogenannten Open Innovation in den kommenden zwei Jahren erhöhen wollen. Weitere 28 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen auf dem derzeitigen Niveau zu halten, so dass fast niemand von rückläufigen Investitionen ausgeht.
Mehr als 8 von 10 Unternehmen (83 Prozent) sehen einen offene Innovationsprozess als kritischen Erfolgsfaktor für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Dabei handelt es sich jedoch um einen neuen Trend, denn mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen haben erst in den letzten zwei Jahren damit begonnen, Open Innovation für Nachhaltigkeitszwecke zu nutzen. Diejenigen, die hier bereits Erfahrungen gesammelt haben, ernten bereits Früchte: 63 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihre Open-Innovation-Initiativen zu Verbesserungen bei den ökologischen-[1] und 55 Prozent bei den sozialen Nachhaltigkeitsindikatoren[2] geführt haben.
Unter ökonomischen Gesichtspunkten verzeichnen dank offener Innovation mehr als 60 Prozent der Unternehmen eine verbesserte Effizienz, eine größere Flexibilität und erzielen höhere Einnahmen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gibt an, dass dies zu einer höheren Innovationsgeschwindigkeit geführt hat, und 62 Prozent sagen, dass dies die Agilität und Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter erhöht hat.
Start-ups und andere Partner mit Open Innovation zufriedener als große Unternehmen
Drei Viertel der Start-ups, akademischen Einrichtungen und gemeinnützigen Organisationen bewerten die Ergebnisse von Open Innovation als positiv, verglichen mit 53 Prozent der großen Organisationen. Die Studie zeigt auch, dass große Unternehmen bisher noch nicht in der Lage waren, neue Innovationsquellen effektiv zu nutzen. Sie geben an, dass sie bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie mit traditionellen Partnern wie Kunden und Zulieferern zusammenarbeiten, als mit nicht-traditionellen Partnern wie Universitäten, Industriekonsortien, Unternehmen aus anderen Branchen, oder gemeinnützigen Organisationen.
"Wer einen mutigeren Innovationsansatz verfolgt und bereit ist, Open-Innovation-Ansätze auf potenziell risikoreichere oder neue Geschäftsbereiche anzuwenden, erzielt Vorteile", so Olivier Hervé, Head of Innovation & Strategy Germany bei frog, part of Capgemini Invent, der globalen Kreativberatung der Capgemini-Gruppe. Nur 22 Prozent der Unternehmen jedoch bewerten ihre Open-Innovation-Ergebnisse als "gut" oder "ausgezeichnet". Diese sind auch eher bereit, mit Innovationspartnern wie Start-ups und anderen nicht traditionellen Partnern zusammenzuarbeiten.
"Gerade im Zuge der Transformation zu einer digitalen wie auch nachhaltigen Wirtschaft kann eine Open-Innovation-Kultur zu einem kritischen Erfolgsfaktor für Unternehmen werden", so Hervé weiter. "Und dennoch sind viele mit ihren momentanen Ergebnissen noch nicht zufrieden. Sie sollten ihr Partner-Ökosystem weiter ausbauen und insbesondere breiter aufstellen, um mit einem solchen Innovations-Ansatz langfristig bessere Resultate zu erzielen."
Europa bei den Top-Städten für Investitionen in Open Innovation Labs vorne dabei
Unternehmen verfolgen eine Vielzahl von Ansätzen, um sich im Bereich Open Innovation zu engagieren, so zum Beispiel in Form von Acceleratoren und Inkubatoren, Corporate-Venture-Modellen, Crowdsourcing und Open Innovation Labs. 71 Prozent der befragten Unternehmen planen dabei, ihre Investitionen in Open Innovation in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen.
- New York ist heute die Stadt mit den meisten Investitionen in Open Innovation Labs und wird es auch in zwei Jahren noch sein. London liegt auf Platz zwei.
- Es wird erwartet, dass Paris um drei Ränge auf den dritten Platz steigt und damit San Francisco überholt (das in den nächsten zwei Jahren zur Nummer vier wird).
- Insgesamt liegen drei der fünf größten Städte, in denen Unternehmen in den nächsten zwei Jahren Investitionen in Open Innovation Labs planen, in Europa: London, Paris und Berlin (letztere auf Platz fünf).
Die Lebensqualität bzw. die städtische Infrastruktur, der Zugang zu Technologiepartnern sowie zu Kunden und Lieferanten sind bei der Entscheidung für einen physischen Standort für Open Innovation die wichtigsten Faktoren. "Das hat zur Folge, dass neben Berlin weitere Standorte in Deutschland immer attraktiver werden", sagt Olivier Hervé. "Vor allem München wird immer mehr zu einem Hot Spot für Innovation. Eine attraktive geographische Lage trifft dort auf ein spannendes Umfeld aus innovativen Unternehmen, Top-Universitäten und Technologie-Start-ups."
Methodik
Für diesen Bericht führte das Capgemini Research Institute eine quantitative Befragung von 2.000 Führungskräften (Direktorenebene und höher) aus 1.000 großen Unternehmen (mit einem Jahresumsatz von jeweils über 1 Milliarde US-Dollar) durch, die laufende Open-Innovation-Initiativen durchführen. Aus jedem Unternehmen wurden zwei Personen befragt - eine aus der Innovationsfunktion (oder einer gleichwertigen Funktion) und eine aus einer Geschäftsfunktion (einschließlich F&E/Produktentwicklung, Strategie, Marketing, Technologie/IT, Lieferkette, Nachhaltigkeit, Betrieb und Verkauf). Die Unternehmen stammten aus einer Reihe von Branchen, darunter Automobil, Konsumgüter, Einzelhandel, Fertigung, Finanzdienstleistungen, Energie und Versorgungsunternehmen, Telekommunikation und Technologie sowie Biowissenschaften und Gesundheitswesen. Darüber hinaus befragte das Institut 500 Start-ups, Akademiker und gemeinnützige Einrichtungen, die an Open-Innovation-Projekten mit großen Unternehmen (d. h. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. USD) gearbeitet haben. Alle Befragten waren in 12 Ländern in Nordamerika, Europa und APAC ansässig: USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Niederlande, Schweden, Indien, Singapur, Australien und Japan. Das Institut befragte außerdem 32 leitende Angestellte und Experten der Branche.
Über Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Partner für Unternehmen bei der Steuerung und Transformation ihres Geschäfts durch den Einsatz von Technologie. Die Gruppe ist jeden Tag durch ihren Purpose angetrieben, die Entfaltung des menschlichen Potenzials durch Technologie zu fördern - für eine integrative und nachhaltige Zukunft. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste und diverse Organisation mit einem Team von rund 360.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern. Eine 55-jährige Unternehmensgeschichte und tiefgehendes Branchen-Know-how sind ausschlaggebend dafür, dass Kunden Capgemini das gesamte Spektrum ihrer Geschäftsanforderungen anvertrauen - von Strategie und Design bis hin zum Geschäftsbetrieb. Dabei setzt das Unternehmen auf die sich schnell weiterentwickelnden Innovationen in den Bereichen Cloud, Data, KI, Konnektivität, Software, Digital Engineering und Plattformen. Der Umsatz der Gruppe lag im Jahr 2022 bei 22 Milliarden Euro.
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[1] Beispiele für ökologische Nachhaltigkeitsfaktoren sind reduzierte Emissionen, weniger Abfall oder geringere Verschmutzung
[2] Beispiele für soziale Nachhaltigkeitsfaktoren sind unter anderem eine verbesserte Transparenz in der Supply Chain oder faire Arbeitsbedingungen
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