700 Beschäftigte von Hamburger Industrieunternehmen demonstrieren für Tarifforderungen
Tarifrunde Chemie:
700 Beschäftigte von Hamburger Industrieunternehmen erhöhen den Druck
Rund 700 Beschäftigte haben heute und gestern in Hamburger Industrieunternehmen mit Tarifaktionen in den laufenden Chemie-Verhandlungen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht. Beim Kupferproduzenten Aurubis und dem Bremsbelaghersteller Federal Mogul haben die Beschäftigten in politischen Mittagspausen über das Auftreten der Arbeitgeber diskutiert und sich erneut entschlossen hinter die Forderungen der IGBCE gestellt. Weitere Aktionen fanden beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf und der Tochtergesellschaft Tesa, beim Automobilzulieferer Yanfeng, dem Wachshersteller Hywax und dem Spezialchemiehersteller Allnex statt. Dazu aufgerufen hatte die Chemie-Gewerkschaft IGBCE.
Rund um die bundesweiten Aktionstage am 18. und 19. Juni finden im gesamten Land dutzende Aktionen statt, mit denen die Chemie-Beschäftigten ihren Forderungen in den Tarifverhandlungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie Nachdruck verleihen, von Kundgebungen, über Verteilaktionen und politische Mittagspausen bis hin zum Torwand-Schießen.
Denn auch in der zweiten Runde der Chemie-Tarifverhandlungen Anfang Mai konnten sich IGBCE und Arbeitgeber nicht auf ein Ergebnis für die 585.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie einigen. Die IGBCE fordert für die Beschäftigten der Branche eine Einkommenserhöhung von sieben Prozent, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Jan Koltze, Leiter des IGBCE-Bezirks Hamburg/Harburg betont: „Mit kreativen Aktionen und großem Einsatz haben die Beschäftigten in unseren Betrieben in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass sie von den Arbeitgebern ein vernünftiges Verhandlungsangebot erwarten. Ihr Geduldsfaden ist kurz vor dem Reißen.“ Neben der Erhöhung ihrer Einkommen müsse dieses Angebot zwingend einen Vorteil für Mitglieder der IGBCE beinhalten, so Jan Koltze: „Unsere Mitglieder wollen endlich die Besserstellung und Wertschätzung dafür haben, dass sie ihren gewerkschaftlichen Beitrag leisten und diese Tarifverhandlungen überhaupt erst möglich machen.“
„Unsere Belegschaft fordert eine Erhöhung ihrer Einkommen um mindestens 7 Prozent. In den Portemonnaies sind die Preissteigerungen beim Wohnen, Essen, Heizen oder Tanken deutlich spürbar“, sagt Elissa Lo Coco, Vorsitzende der gewerkschaftlichen Vertrauensleute von Aurubis. „Alle haben die Preissteigerungen weitergegeben, deshalb kann es nicht sein, dass wir darauf sitzen bleiben und darunter leiden – obwohl wir das Unternehmen mit am Laufen halten.“
José Torres, Vorsitzender der Vertrauensleute von Federal Mogul ergänzt: „Wir senden ein deutliches Signal an die Arbeitgeber, dass sie ihre Blockadehaltung aufgeben sollen. Dass die IGBCE die Friedenspflicht zum 30. Juni gekündigt hat, sollten sie ernst nehmen – und es nicht auf einen Streik ankommen lassen. Denn wir sind kampferprobt.“
Am 26. und 27. Juni gehen die Chemie-Verhandlungen in Bad Breisig bei Bonn in die dritte Bundesrunde.
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Die IGBCE in der Metropolregion gestaltet die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Branchen unseres Betreuungsbereiches: Durch erfolgreiche und zukunftsgewandte Tarifpolitik, durch Ausbau der Mitbestimmung in den Unternehmen und an den Arbeitsplätzen und durch politische Einflussnahme. Bezirksleiter ist Jan Koltze. Als einer von sechs Bezirken gehört der Bezirk Hamburg/ Harburg zum Landesbezirk Nord.