Alle Storys
Folgen
Keine Story von Dermatologie Quist mehr verpassen.

Dermatologie Quist

Leben mit Neurodermitis – Hautarzt verrät, welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich sinnvoll sind

Leben mit Neurodermitis – Hautarzt verrät, welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich sinnvoll sind
  • Bild-Infos
  • Download

Mainz (ots)

Juckende, rote Flecken und entzündete Hautstellen – Neurodermitis ist für viele eine tägliche Herausforderung. Die Symptome können das Leben erheblich beeinträchtigen und führen oft zu Frustration, weil viele Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Neben klassischen Therapieansätzen wie Feuchtigkeitscremes gibt es neuartige Behandlungen, die gute Fortschritte versprechen, etwa spezielle Lichttherapien und insbesondere fortschrittliche Medikamente. Nachfolgend wird erklärt, welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich sinnvoll sind und wie Patienten ihre Haut nachhaltig verbessern können.

Die richtige Basisbehandlung

Wer an Neurodermitis leidet, sollte stets darauf achten, die Haut mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Hierzu zählt das regelmäßige Auftragen von Feuchtigkeitscremes oder -lotionen, denn es hilft, die Hautbarriere zu stärken und Trockenheit zu verhindern. Ideal sind Produkte ohne Duftstoffe, Konservierungsmittel und Detergentien. Wichtig: Selbst wenn die Neurodermitis zusätzlich medikamentös behandelt wird, sollten Betroffene diese Basisbehandlung mit feuchtigkeitsspendenden Produkten immer fortführen. Hilfreich sind außerdem kurze, lauwarme Bäder mit rückfettenden Zusätzen, wie bestimmten Ölen. Diese können die Haut beruhigen. Vermeiden sollte man allerdings heiße und lange Bäder, die die Haut weiter austrocknen können.

Topische Behandlungen

Neben dieser Basispflege benötigen viele Betroffene Unterstützung durch topische Behandlungen. Dabei sind zwei Optionen sinnvoll:

  • Kortikosteroide: Topische Steroidcremes und -salben werden häufig verwendet, um Entzündungen zu reduzieren. Sie sollten täglich, aber nur für begrenzte Zeiträume, verwendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden, können aber als sogenannte proaktive Therapie prophylaktisch ein- bis zweimal pro Woche angewandt werden. So können Betroffene Rückfälle an den immer wieder gleich betroffenen Stellen vermeiden.
  • Calcineurin-Inhibitoren: Topische Immunmodulatoren wie Tacrolimus-Salbe und Pimecrolimus-Creme sind steroidfreie Alternativen, die Entzündungen und Juckreiz reduzieren können. Sie haben weniger Nebenwirkungen als kortisonhaltige Cremes und Salben. Auch die Calcineurin-Inhibitoren können als proaktive Therapie prophylaktisch ein- bis zweimal wöchentlich angewandt werden, um etwaige Rückfälle an den immer wieder gleich betroffenen Stellen zu verhindern.

Innerliche medikamentöse Behandlungen

In schweren Fällen steht Betroffenen auch eine innerliche medikamentöse Behandlung als Option offen. Gerade bei starken Schüben können nur sehr kurzfristig orale Kortikosteroide eingesetzt werden. Allerdings sollte man diese aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen und Eingriff in das Hormonsystem des Körpers nur für kurze Zeiträume einnehmen und auf keinen Fall als Dauertherapie in Form einer Depotspritze. Gleiches gilt für Immunmodulatoren wie Cyclosporin, die das Immunsystem unterdrücken. Auch sie eignen sich aufgrund erhöhter Nebenwirkungen wie Niereninsuffizienz lediglich für eine Therapie von kürzerer Dauer.

Neuere Therapieoptionen umfassen sogenannte Biologika-Therapien, die in schweren Fällen eingesetzt werden, um das Immunsystem zu modulieren und die Entzündungsreaktion zu verringern – bei vergleichsweise niedriger Anzahl an Nebenwirkungen. Sie können auch schon bei Kindern ab dem 6. Lebensmonat eingesetzt werden. Zuletzt gibt es moderne Tablettentherapien, die JAK-Inhibitoren, die besonders schnell den Juckreiz lindern und zur Reduktion der Hautentzündungen führen. Sie wirken innerhalb weniger Tage und Wochen, haben aber mehr Nebenwirkungen als die Biologika.

Phototherapie und allgemeine Anpassung des Lebensstils

Bei einigen Patienten schlägt darüber hinaus die Phototherapie gut an. Es handelt sich hierbei um eine kontrollierte Exposition gegenüber ultraviolettem Licht wie UVB. Besonders in Kombination mit salzhaltigen Bädern, die einem Bad im Meer ähneln, spüren manche Betroffene eine Linderung der Symptome. Diese Therapie wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.

Ganz allgemein sollten Neurodermitis-Patienten darauf achten, Trigger im Alltag zu vermeiden. Das können bestimmte Nahrungsmittel, Allergene wie Pollen und Hausstaubmilben, zu scharfe Seifen oder synthetische Kleidung sein. Das setzt natürlich voraus, dass man seine auslösenden Faktoren kennt. Wer die Trigger nicht eindeutig zuordnen kann, hat auch die Möglichkeit, dies über einen Allergietest, als Prick- oder Epikutantest, herausfinden.

Nicht zuletzt wirkt sich vor allem Stress negativ auf Neurodermitis aus. Es lohnt sich, Techniken zum Stressmanagement im Alltag fest einzubinden. Dazu zählen unter anderem Yoga, Meditation und regelmäßige körperliche Aktivität. Keinen wirklich langanhaltenden, wirksamen Effekt haben bisher alternativmedizinische Methoden wie Bachblüten, Homöopathika, Eigenbluttherapie und ähnliches erbracht.

Über Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist:

Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist betreiben mit der Dermatologie Quist eines der größten Haut- und Laserzentren im Rhein-Main-Gebiet als große dermatologische Gemeinschaftspraxis in Mainz. Elf Ärzte kümmern sich täglich um Belange der modernen Hautmedizin. Im Fokus steht für sie Anti-Aging über minimal-invasive Verfahren – eine OP kommt bei ihnen in diesen Fällen primär nicht in Frage. Außerdem sind sie Experten in der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen und bieten eine Spezialsprechstunde für schwere entzündliche Hauterkrankungen wie schwere Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne inversa oder Nesselsucht an. Weitere Informationen unter: https://dermatologie-quist.de/

Pressekontakt:

Prof. Dr. Dr. Sven Quist und Dr. Jennifer Quist
Adresse: Haifa-Allee 20
D-55128 Mainz
E-Mail: info@dermatologie-quist.de
Webseite: https://dermatologie-quist.de/

Pressekontakt:
Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de

Original-Content von: Dermatologie Quist, übermittelt durch news aktuell