Multikrise im Handwerk - Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Aufträge fehlen: Experte erklärt die aktuelle Situation
Berlin (ots)
Steigende Zinsen und Inflation setzen die Handwerksbranche massiv unter Druck, verwandeln einen ehemaligen Anbietermarkt in einen Nachfragemarkt und führen zu einer beispiellosen Verschiebung der Machtverhältnisse. Handwerksbetriebe und Handelsunternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur neue Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch dringend benötigte Aufträge zu sichern.
Unternehmen erleben aktuell eine Zeit der Transformation, in der das Handwerk seine Resilienz unter Beweis stellen muss. Die Anpassungsfähigkeit und die strategische Neuausrichtung sind jetzt der Schlüssel zum Überleben. Warum die Handwerksbranche stabil und doch wacklig ist und weshalb die derzeitige Situation trügerisch werden kann, verrät dieser Artikel.
Vergangenheit: Diese Bedingungen prägten die Handwerksbranche in den letzten Jahren
In den vergangenen Jahren herrschte im Handwerk Hochkonjunktur. Die Auftragsbücher waren voll, genau genommen gab es sogar mehr Anfragen, als die Betriebe bearbeiten konnten. Um Themen wie Neukunden- oder Projektgewinnung mussten sich Handwerker keine Gedanken machen; stattdessen waren es die Kunden, die bangen mussten, dass ihr Anliegen in absehbarer Zeit bearbeitet wird.
Aus dieser bequemen Situation heraus konnten es sich die Betriebe auch leisten, die immer wieder prophezeite Digitalisierung eher nebensächlich zu behandeln. Zwar wurden in manchen Handwerksbetrieben kleine digitale Tools zur Unterstützung eingeführt, etwa Tablets zur digitalen Auftragserfassung oder Systeme in der Projektplanung, jedoch werden diese Möglichkeiten nur von den wenigsten Betrieben genutzt. Der große digitale Umbruch hingegen, dem sich zahlreiche Unternehmen in fast allen anderen Branchen bereits stellen mussten, blieb im Handwerk bisher eher aus.
Gegenwart: Das macht Handwerksbetrieben aktuell zu schaffen
Die Situation hat sich allerdings verändert. Die deutsche Wirtschaft droht in eine anhaltende Konjunkturkrise zu rutschen. Durch Inflation und ein hohes Zinsniveau sind zudem auch die Betriebsausgaben um ein Vielfaches gestiegen, ohne dass im gleichen Maße die Umsätze steigen. Ganz im Gegenteil: Auch die Kunden haben unter den hohen Kosten zu leiden und halten sich mit Investitionen zurück. Darunter leidet die allgemeine Auftragslage.
Besonders perfide: Obwohl die aktuellen Auftragszahlen bereits jetzt alarmierend gesunken sind, haben viele Handwerksbetriebe die daraus resultierenden Konsequenzen noch nicht realisiert. Derzeit sind ihre Auftragsbücher nämlich noch voll, weil Altlasten abgearbeitet werden müssen. Doch bereits in der zweiten Jahreshälfte droht vielen Betrieben ein böses Erwachen, wenn die Aufträge weniger werden.
Erschwerend hinzu kommt, dass viele Handwerker noch nie aktive Kundengewinnung betreiben mussten. Bei einer durchschnittlichen Auftragsreichweite von zehn Wochen und etwa sechs bis acht Wochen, die benötigt werden, um moderne Marketingmaßnahmen zu planen und umzusetzen, müssen Handwerksbetriebe jetzt aktiv werden, um nicht im Herbst in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten.
Zukunft: Darauf sollten sich die Unternehmen einstellen
Die Handwerksbranche wird dauerhaft mit zwei Problemfeldern zu kämpfen haben: dem Fachkräftemangel und der rückläufigen Auftragslage. Das sollten die Betriebe akzeptieren und schon jetzt die Weichen stellen, um zukünftig mit diesen Herausforderungen zurechtzukommen. Dafür ist es notwendig, dauerhaft nach Personal und nach Kunden zu suchen, nicht erst dann, wenn tatsächlicher Bedarf besteht. Da die traditionellen Marketingmaßnahmen überholt sind, führt an einem digitalen Umbruch jetzt kein Weg mehr vorbei - auch, weil sie deutlich effizienter sind.
So kann durch den Einsatz von effizienten Online-Marketing-Maßnahmen sowohl die Neukunden- als auch Mitarbeitergewinnung quasi auf Autopilot gestellt werden. Darüber hinaus können intelligente Marketing-Automationen die gesamte E-Mail-Kommunikation im Vorfeld von Bewerbungsgesprächen, Einreichung von Unterlagen oder Absagen von Bewerbern übernehmen - die Kundengewinnung kann durch das automatisierte Versenden von weiterführenden Informationen, Terminbuchungs-Tools oder ähnlichem so einfach gestaltet werden, dass nur noch Beratungsgespräche mit wirklich interessierten Kunden geführt werden. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die digitale Trägheit der Handwerksbranche ist die größte Chance für Betriebe, die bereit sind, sich zu digitalisieren.
Über Maximilian Winkler:
Max Winkler ist der Geschäftsführer der W&S Epic GmbH. Er unterstützt mittelständische Handwerks- und Handelsunternehmen dabei, zum Marktführer in ihrem Bereich zu werden. Dazu hat er mit seinem Team ein ganzheitliches System für die digitale Neukunden- und Mitarbeitergewinnung entwickelt. Sein Konzept reicht von einer durchdachten Mediastrategie über die Konzeption und Produktion von digitalen Werbemitteln bis hin zur Ausspielung von Werbekampagnen auf Google und in Social Media. Seine Kunden können auf diesem Weg die Reichweite erhöhen, ihre Marke stärken und konstant neue Kunden oder Mitarbeiter gewinnen. Mehr Informationen unter: https://ws-epic.de/
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