Stiftung Menschen für Menschen
Weltaidstag 2011: Menschen für Menschen erinnert trotz Rückgang der AIDS-Raten an prekäre Situation in Afrika
München (ots)
· Rund zwei Drittel der weltweit 35 Millionen mit dem HI-Virus infizierten Menschen leben im Afrika südlich der Sahara · Karlheinz Böhms Hilfsorganisation setzt bei der AIDS-Bekämpfung in Äthiopien auf unterschiedliche Programme
Anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember 2011 weist Karlheinz Böhms Hilfsorganisation Menschen für Menschen auf die nach wie vor prekäre Situation in Äthiopien sowie der gesamten Subsahara-Zone hin und ruft zur Unterstützung dringend notwendiger Maßnahmen auf. Laut Angaben von UNAIDS, dem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen, leben zwei Drittel der weltweit rund 35 Millionen mit dem HI-Virus infizierten Menschen in Ländern südlich der Sahara. In Äthiopien sind Statistiken der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) zufolge 2,2 Prozent der Bevölkerung betroffen, das entspricht einer Gesamtzahl von knapp zwei Millionen Menschen. "Armut, fehlende Aufklärung und unzureichende beziehungsweise in manchen Teilen des Landes überhaupt nicht vorhandene medizinische Versorgung sind die Hauptursachen für Neuinfektionen und mangelnde Hilfe für Betroffene", sagt Stiftungsvorstand Almaz Böhm. "Deshalb sind Aufklärung und die Fortführung der unterschiedlichen Maßnahmen unverzichtbar, wenn es darum geht, die weitere Verbreitung von AIDS zu stoppen." Die Stiftung Menschen für Menschen verfolgt im Rahmen ihrer Hilfe zur Selbstentwicklung verschiedene Ansätze, um der Neuansteckung vorzubeugen und die Versorgung von Betroffenen zu verbessern.
Überdurchschnittlich hoch sind mit 4 bis 14 Prozent die HIV-Quoten vor allem in den urbanen Zentren des Landes. Größter Risikofaktor bleibt der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Daneben spielt die Übertragung des Virus von infizierten Müttern auf ihre Kinder eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von AIDS. "In zahlreichen und groß angelegten Kampagnen geht es Menschen für Menschen in Äthiopien vor allem darum, das Schweigen über AIDS zu brechen und die Bevölkerung über Risikoherde und wirksame Schutzmaßnahmen aufzuklären", so Almaz Böhm. "Im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen dabei Aktivitäten, die eine dauerhafte Wirkung entfalten." So wurden nicht nur regelmäßig in den Projektgebieten der Hilfsorganisation Kondome gratis verteilt, in diesem Jahr startete auch das Radioprogramm "Meftihe". Dieses erreicht neun Millionen Äthiopier und informiert neben HIV und AIDS auch über Themen wie Beschneidung und Familienplanung.
61.980 Äthiopier haben alleine im ersten Halbjahr 2011 die von Menschen für Menschen gemeinsam mit öffentlichen Gesundheitsinstitutionen angebotene freiwillige HIV- und AIDS-Beratung in Anspruch genommen und sich auf eine Infizierung testen lassen. Daneben führt Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe im ganzen Land intensive Schulungs- und Fortbildungsprogramme für medizinisches Personal durch.
Eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung gewährleistet Menschen für Menschen auch durch den Ausbau der Infrastruktur. So wurden bisher 86 Krankenstationen, elf Polikliniken und drei Krankenhäuser neu errichtet. 33 Krankenwagen stellt die Stiftung zur Verfügung. "Trotzdem ist in Äthiopien ein Arzt statistisch gesehen immer noch für rund 32.500 Menschen zuständig und medizinische Hilfe häufig erst nach vielen Stunden Fußmarsch zu erreichen. Das zeigt sehr anschaulich, dass wir noch sehr viel zu tun haben", so Almaz Böhm weiter.
Immerhin belegen die Zahlen der Vereinten Nationen, dass von 2001 bis 2009 die Zahl der Neuinfektionen in 33 Ländern um 25 Prozent zurückgegangen ist. 22 dieser Länder liegen in der Subsahara-Zone, darunter auch Äthiopien. Eine Entwarnung ist aber gerade für diese Region noch lange nicht in Sicht: Jedes Jahr infizieren sich hier immer noch rund zwei Millionen Menschen mit dem HI-Virus.
Über Menschen für Menschen:
Menschen für Menschen wird 30! Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass..?" den Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation, die Almaz und Karlheinz Böhm heute gemeinsam leiten, Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter Integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Wasser, Gesundheit, Infrastruktur und setzt sich für die soziale und wirtschaftliche Besserstellung von Frauen ein. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
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