Stiftung Menschen für Menschen
Bayerische Staatskanzlei unterstützt Wiederaufforstungsprojekt von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe
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Die Bayerische Staatskanzlei unterstützt mit 405.000 Euro ein Wiederaufforstungsprojekt von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe und damit den globalen Klimaschutz.
München, 29. April 2021. Bodenerosion, Wüstenbildung, Dürre – Äthiopien leidet stark unter den Folgen der Abholzung und der Klimakrise. Die Stiftung Menschen für Menschen setzt sich daher bereits seit rund drei Jahrzehnten mit Aufforstungsprogrammen in dem Land am Horn von Afrika für den globalen Klimaschutz ein. Die Bayerische Staatskanzlei unterstützt seit 2019 ein breit angelegtes Wiederaufforstungsprojekt von Menschen für Menschen: Erfolgte das Engagement zunächst im Rahmen eines einundhalbjährigen Vorhabens, folgt nun mit erneut 405.000 Euro eine auf knapp zwei Jahre angelegte Erweiterung des Projekts. Auf 500 Hektar Land im Bezirk Borena, 580 Kilometer nördlich von Addis Abeba, werden dabei nicht nur Bäume gepflanzt, sondern gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung umfassende Maßnahmen umgesetzt, um natürliche Ressourcen zu schützen und die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort zu verbessern.
In weiten Teilen Äthiopiens und auch in der Region Borena ist Bodenerosion ein großes Problem. Für die äthiopische Landbevölkerung ist Holz vor allem zum Haus- und Hüttenbau, aber auch zur Befeuerung der Öfen ein kostbares Gut. Frauen und Mädchen sind täglich oft Stunden unterwegs, um Holz zu sammeln. Ein weiterer Grund für die Abholzung ist der Bedarf an neuen Anbauflächen, wenn etwa die alten aufgrund von Erosion oder schlechter Bodenqualität unbrauchbar geworden sind. Laut „The World Factbook“ sind heute lediglich zwölf Prozent des Landes in Äthiopien bewaldet. „Mit dem breit angelegten Wiederaufforstungsprojekt restaurieren und schützen wir den natürlichen Lebensraum, vor allem auch für die dort lebenden Menschen. Der Schlüssel zum Erfolg eines solchen Projekts ist unsere Nähe zu den Menschen in der Region“, erläutert Dr. Sebastian Brandis, Vorstandssprecher der Stiftung Menschen für Menschen. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Bayerische Staatskanzlei als Unterstützerin für dieses wichtige Projekt gewinnen konnten und danken allen Beteiligten von ganzem Herzen. Es ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.“
Maßnahmen bringen auch Ernährungssicherheit in der Region
Mit der finanziellen Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei setzt die Stiftung Menschen für Menschen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung in Borena vielfältige Maßnahmen um. Dazu zählen die intensive Einbindung der Bevölkerung, die Ausweisung von Schutzgebieten, in denen Nutztiere nicht mehr grasen dürfen, das Anlegen von Terrassen zum Anpflanzen von Setzlingen, der Bau von 10.000 Mikrobassins zum Auffangen des Regenwassers, das Anlegen von zwei Baumschulen für das Ziehen von rund 6 Millionen Baum- und Obstbaumsetzlingen, die Einführung von Kleingärten, die Verteilung von Getreide-, Gemüsesaatgut und Obstbaumsetzlingen sowie die Verteilung von 2.000 Holz sparenden Lehmöfen an Familien, um deren Holzverbrauch zu reduzieren. Durch das Zusammenspiel all dieser Maßnahmen verbessern sich neben dem Baumbestand und den natürlichen Ressourcen auch die Ernährungssicherheit einer ganzen Region. Die Bauernfamilien sind in der Lage, den wachsenden Wald zu sichern und Vorräte anzulegen, um sich bei Ernteausfällen abzusichern.
Melanie Huml, Bayerns Ministerin für Internationales: „Wir wollen ein Zeichen setzen für eine langfristige Partnerschaft auch in schwierigen Zeiten. Gerade bei der Wiederaufforstung der wertvollen Wälder des Landes zeigt sich, wie nachhaltig eine solche Unterstützung wirkt, auch im Sinne eines globalen Klimaschutzes. Mit unserer Hilfe wurden bereits rund drei Millionen Baumsetzlinge gezüchtet und gepflanzt. Aber diese Hilfe ist nur ein – wenn auch wichtiger – Baustein in unserem Partnerschaftspaket, das das gegenseitige Verständnis füreinander fördern will.“
Bereits 2019/2020 hat die Bayerische Staatskanzlei mit knapp 400.000 Euro die Ausbildung von jungen Äthiopierinnen und Äthiopiern am Agro Technical and Technology College in Harar durch die Bereitstellung einer Vielzahl an neuen Maschinen, Geräten und Nachschlagewerken mitfinanziert. Dort qualifizieren sich junge Frauen und Männer in praxisorientierten Studiengängen in agrarökologischen und handwerklich-technischen Berufen. Daneben hat die Staatskanzlei 2019/2020 mit 143.000 Euro den Aufbau einer Kaffeekooperative westlich von Addis Abeba zur Schaffung von Jobs für junge Erwachsene gefördert. 2020 stellte die Bayerische Staatskanzlei darüber hinaus 100.000 Euro für die Unterstützung der äthiopischen Bevölkerung in der Covid-19-Pandemie zur Verfügung.
Über Menschen für Menschen
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit fast 40 Jahren nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit in Äthiopien. In aktuell zehn Projektregionen setzen rund 640 fest angestellte und ausschließlich äthiopische Mitarbeiter gemeinsam mit der Bevölkerung die integrierten ländlichen Entwicklungsprojekte um. Dabei verzahnt die NGO rund 380 Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander und befähigt die Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Den Grundstein für die Stiftung legte 1981 der Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) in der Sendung „Wetten, dass..?“. Menschen für Menschen trägt durchgehend seit 1993 das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
Mehr über Menschen für Menschen erfahren Sie hier: www.menschenfuermenschen.de www.menschenfuermenschen.de/ueber-uns/service/presse
Pressekontakt Lisa-Martina Kerscher E-Mail: presse@menschenfuermenschen.org Tel.: +49 89 383979-87
Stiftung Menschen für Menschen Brienner Straße 46 80333 München, Deutschland
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