Landwirtschaftliche Rentenbank
Geschäftsjahr 2020 der Rentenbank: Starkes Förderneugeschäft, neue Impulse für nachhaltiges Wachstum, Resilienz auch in Corona-Zeiten gestärkt
Frankfurt am Main (ots)
Die Landwirtschaftliche Rentenbank blickt auf ein starkes Förderjahr 2020 zurück. Die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum steigerte ihr Förderneugeschäft auf 11,2 Mrd. Euro. Ihr Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten erreichte 6 Mrd. Euro. Besonders stark legte die Fördersparte "Ländliche Entwicklung" zu. Neue Impulse für nachhaltiges Wachstum in der Land- und Forstwirtschaft setzte die Rentenbank durch Förderprogramme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Außergewöhnlich hohe Kapital- und Besicherungsquoten unterstreichen die Resilienz der Bank auch in Corona-Zeiten.
"Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln ist unverzichtbar - die Landwirtschaft ist systemrelevant", betonte Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank. Gleichzeitig könne die Land- und Forstwirtschaft mit moderner, innovativer Technik einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. "Dazu sind die Betriebe bereit, wenn die Rahmenbedingungen stimmen." Das belege die immens hohe Nachfrage nach Mitteln aus den beiden Förderprogrammen des BMEL für die Land- und die Forstwirtschaft.
Förderneugeschäft wächst
Ihr gesamtes Förderneugeschäft steigerte die Rentenbank um 3,5 % auf 11,2 Mrd. Euro (2019: 10,8 Mrd. Euro). Die Refinanzierung von Gebietskörperschaften und Kreditinstituten mit Bezug zum ländlichen Raum mittels Namenspapieren, Schuldscheindarlehen und Wertpapieren wuchs von 4,8 Mrd. Euro auf 5,2 Mrd. Euro. Das Neugeschäft mit Programmkrediten erreichte wie im Vorjahr 6,0 Mrd. Euro.
Landwirte erwerben mehr Maschinen
Den größten Anteil am Förderneugeschäft mit Programmkrediten hatte 2020 erneut die Sparte "Landwirtschaft". Das Neugeschäft erreichte 2,1 Mrd. Euro (2,2 Mrd. Euro). Die Landwirte fragten mehr Maschinenfinanzierungen nach. Die Nachfrage nach Finanzierungen für Gebäude und Flächenkauf ging dagegen zurück.
Liquiditätssicherung stärker gefragt, jedoch auf moderatem Niveau
Für agrarwirtschaftliche Betriebe, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, öffnete die Rentenbank im März 2020 ihr Liquiditätssicherungsprogramm. Seit April 2020 bietet die Bank im Auftrag des BMEL auch verbürgte Darlehen zur Liquiditätssicherung an. Insgesamt vergab die Rentenbank 2020 mit 55,2 Mio. Euro deutlich mehr Liquiditätssicherungsdarlehen als im Vorjahr (10,2 Mio. Euro). Das vergleichsweise moderate Niveau zeigt allerdings auch, dass weite Teile der Land- und Forstwirtschaft die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie besser verkraften als anfangs befürchtet.
Infrastrukturförderung im ländlichen Raum legt deutlich zu
Kräftige Zuwächse verbuchte die Rentenbank in ihrer Sparte "Ländliche Entwicklung". Das Neugeschäft stieg um gut 7 % auf 1,9 Mrd. Euro. Die Landesförderinstitute fragten mehr Globaldarlehen der Rentenbank nach. Damit finanzieren sie insbesondere Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum.
Mit ihrer Fördersparte "Agrar- und Ernährungswirtschaft" richtet sich die Rentenbank an Betriebe, die der Landwirtschaft vor- oder nachgelagert sind. Hier erreichte das Förderneugeschäft 1,1 Mrd. Euro (1,2 Mrd. Euro). Finanzierungen für Maschinen waren stärker gefragt. Der Darlehensbedarf für Gebäude und Betriebsmittel ging dagegen zurück.
In der Fördersparte "Erneuerbare Energien" blieb das Neugeschäft mit 0,9 Mrd. Euro (0,9 Mrd. Euro) insgesamt stabil. Einer höheren Nachfrage nach Windkraftfinanzierungen stand ein Rückgang bei Fotovoltaik und Biogas gegenüber.
In der Fördersparte "Forstwirtschaft", die die Rentenbank im Mai 2019 etabliert hatte, betrug das Neugeschäft 76,5 Mio. Euro (25,0 Mio. Euro). Davon entfielen 52,3 Mio. Euro auf die Darlehenskomponente im Rahmen des Förderprogramms Waldwirtschaft des BMEL.
US-Dollar wird zur wichtigsten Emissionswährung
Im Geschäftsjahr 2020 nahm die Rentenbank mit 11,4 Mrd. Euro 11 % mehr Mittel am Kapitalmarkt auf als im Vorjahr (10,3 Mrd. Euro). Dabei refinanzierte sie sich flexibel in unterschiedlichen Währungen, um die Mittel für ihr Fördergeschäft möglichst günstig aufzunehmen. So wurde 2020 der US-Dollar mit 47 % (16 %) zur wichtigsten Emissionswährung, gefolgt vom Euro mit 41 % (59 %). Der Anteil des Britischen Pfunds ging auf 5 % (17 %) zurück. Die wichtigsten Investorengruppen blieben Geschäftsbanken und Zentralbanken mit zusammen 79 % (82 %) des platzierten Volumens.
Betriebsergebnis stabil, IT-Modernisierung beschleunigt
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung erreichte mit 208,9 Mio. Euro in etwa das Niveau des Vorjahres (210,1 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss reduzierte sich leicht um 1,2 % auf 296,9 Mio. Euro (300,6 Mio. Euro), im Wesentlichen aufgrund der entfallenen Dividende der DZ Bank. Sie war der dringenden Empfehlung der EZB an die Banken gefolgt, vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 4,1 % auf 75,9 Mio. Euro (72,9 Mio. Euro), vor allem durch beschleunigt vorangetriebene IT-Großprojekte und gestiegene Personalaufwendungen.
Kapitalquoten erhöht, Resilienz gesteigert
Zum Jahresultimo 2020 erhöhte die Rentenbank ihre harte Kernkapitalquote gemäß CRR auf 31,0 % (30,1 %).
"Mit unserer erneut gestärkten Kapitalbasis, einer Besicherungsquote des Kreditportfolios von über 90 % und einer Cost-Income-Ratio unter 30 % konnten wir die hohe Effizienz unseres Bankbetriebs erhalten und gleichzeitig die Resilienz trotz Corona weiter erhöhen. Die Rentenbank ist damit krisenfester denn je", so Reinhardt abschließend.
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