Über 55 Jahre auf der Bühne – Deep Purple im exklusiven Interview mit ROCK FM
Über 55 Jahre auf der Bühne – Deep Purple im exklusiven Interview mit ROCK FM
Mannheim, den 25.07.2024 Die britischen Hard Rock Legenden zum 24. Album: „Es ist eine Art Schicksal, zusammen zu sein“. Deep Purple ist im exklusiven Interview mit der neuen Station ROCK FM, zuvor REGENBOGEN 2. Roger Glover und Don Airey, die britischen Hard Rock Legenden, sind wohlauf und wahnsinnig motiviert. Es gibt nur wenige Alte-Hasen-Bands, die so aktiv sind wie Deep Purple. Im Interview mit ROCK FM sprechen Bassist Roger Glover und Keyboarder Don Airey den Neuzugang der Band und es ging nicht nur um das just erschienene neue Album „=1“.
Hier Auszüge aus dem Interview vorab:
- „Egal, wer man war, woher man kam, wie viel Geld man hatte - „Musik und Sport waren früher die beiden möglichen Wege, auf denen man an die Spitze gelangen konnte.“
- „Man braucht einen bestimmten Charakter, um in einer Band zu sein und auf Tour zu sein.“
- „Übrigens: Das ist der Song. Und ich bete, dass er euch gefällt.“
- „Die Aufmerksamkeitsspanne hat sich verändert. Im Vergleich zu früher sind die Songs recht kurz und das wird sich auch nicht mehr ändern.“
- „Musik spielt im Leben der Menschen eine weniger wichtige Rolle.“
„Für uns ist es eine Art Schicksal, zusammen zu sein.“
Roger Glover: Es ist eine Art Schicksal, zusammen zu sein. Und die Tatsache, dass wir schon so lange zusammen sind – alle Stürme, Höhen und Tiefen dazwischen überstanden haben und irgendwie trotzdem unversehrt daraus hervorgegangen sind. Es hat eine Art spirituelle Qualität. Ich denke, wir alle glauben an das, was wir tun; es ist kein Streben nach Ruhm oder Reichtum oder Ehre oder Frauen oder Drogen oder so etwas. Es geht immer um die Musik. Die Musik war es, was Deep Purple ursprünglich angetrieben hat und immer noch antreibt: Wir lieben, was wir tun.
Don Airey: Die Aufmerksamkeitsspanne hat sich wahnsinnig verändert – das merkt man beim Songwriting extrem. Ich glaube, das ist auch für immer vorbei. Die Leute wollen, dass ständig etwas passiert und das war tatsächlich Teil des Plans, der sich auch nicht mehr ändern wird.
Don Airey: Wir freuen uns jetzt einfach auf die Veröffentlichung unseres 24. Albums - zum Tourstart geht es nach Madrid - dann sind wir für sechs Monate unterwegs! Und wir haben das Album wieder mit Bob gemacht. Nachdem wir bereits vier Alben mit Bob Ezrin gemacht haben, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Er ist gut, ich meine, in den letzten 12 Jahren haben wir uns in der Arbeitsweise schon enorm verändert. Davor haben wir nicht wirklich viel über Alben nachgedacht, wir waren nicht oft in den Charts, wir waren mit der Arbeit unterwegs, beschäftigt. Die Arbeit an einem Album war nicht unsere Priorität, bis Bob kam. Das Erste, das Bob machte, ging auf Platz eins – der Rest ist Geschichte.
„Das nennt man professionell“
Don Airey: Ändere niemals ein laufendes System. Nun, das Album wurde in Toronto aufgenommen und das Schlimmste daran war die tägliche Fahrt zum Studio. Die ganze Band war im Van und es gab Staus und die Fahrt dauerte fast 45 Minuten, also kamen wir alle sehr mürrisch dort an. (lacht) Und dann dauerte die Rückfahrt wegen des Verkehrs nochmal eine Stunde. Zwischendurch hatten wir aber viel Spaß. Wir waren so motiviert als wir im Studio ankamen: „Lasst uns loslegen, lasst uns etwas auf die Beine stellen“ und alles ging sehr schnell. Wir haben in mehr oder weniger elf Tagen 15 Tracks gemacht. Die meisten Soli waren fertig, die meisten meiner Overdubs waren fertig – wir arbeiten sehr schnell, das nennt man professionell.
Roger Glover: Nun, es ist ein anderes Rezept. Wenn ein Rezept aus fünf Zutaten besteht und man eine davon ändert, ändert sich das Endergebnis. Simons Einstieg hat die Band enorm verändert. Er ist jünger als wir, und wir sind gefordert, mit ihm mitzuhalten. Er spielt mit einer ziemlich geradlinigen Herangehensweise, hat einen tollen Sound und ist ein brillanter Spieler, genauso wie Steve ein brillanter Spieler ist, das dürfen wir nicht vergessen. Er hat 28 Jahre bei uns verbracht. Es ist ein Tapetenwechsel. Und ich glaube, es hat uns wirklich sehr gutgetan.
Don Airey: Jedes Mal, wenn Roger hereinkommt, sagt er: „Mir ist gerade etwas wirklich Seltsames passiert!“ (beide lachen)
Roger Glover: Das letzte Merkwürdige war, dass ich hingefallen bin und mir den Daumen gebrochen habe. Aber wir schreiben anders als die meisten Bands. Die meisten Bands schreiben einen Song und gehen dann ins Studio und nehmen ihn auf. Wir machen es andersherum. Wir nehmen zuerst die Hintergrundmusik auf, ohne zu wissen, was darüber kommt, welcher andere Song. Und das liegt an Gillan und mir, denn wir waren schon Songwriting-Partner, bevor wir überhaupt zu Deep Purple kamen, und dann erst überlegen wir, was darüber kommt. Und so haben die anderen Jungs in der Band keine Ahnung, bis wir ihnen die MP3s schicken und sagen: „Übrigens: Das ist der Song. Und ich bete, dass er euch gefällt.“ Für uns funktioniert es so seit 1969.
Tipp für junge Bands: „Pack einfach deine Sachen und geh weg“
Don Airey: Ich frage dann immer: „Wo wohnst du?“ Und wenn sie sagen: „Ich wohne zu Hause bei Mama und Papa.“ Dann sage ich: „Pack einfach deine Sachen und geh von zu Hause weg, mach dich auf eigene Faust auf den Weg, verstehst du?“ Das ist es, was du tun musst. Du musst unabhängig sein.“
Roger Glover: Mein Rat wäre, herauszufinden, wer Sie sind. Denn wenn Sie jung sind, haben Sie Idole, Sie kopieren Ihre Idole und erst, wenn Sie etwas älter sind, erkennen Sie, was Sie zu bieten haben und dass Sie nicht wie alle anderen sein können, Sie können nicht so tun, als wären Sie jemand anderes. Seien Sie einfach Sie selbst, aber zuerst müssen Sie herausfinden, wer Sie sind.
Venyl Liehaber Comeback denknbar?
Don Airey: Also klar, wir vermissen die Zeiten, in denen es noch Platten zum Anfassen gab, absolut, ja, aber ich glaube, es kommt zurück. Ich meine, so etwas wie Vinyls werden in England wieder zu einem Verkaufsschlager. Und die Plattenläden sind voll mit Vinyls.
Roger Glover: Beim Streamen kann man nichts berühren oder halten. Es ist wirklich befriedigend, etwas in der Hand zu halten, das man gekauft hat. Einfach nur die Lautsprecher einzuschalten und zuzuhören, ist nicht das Gleiche. Man kann es nicht besitzen, man hört es sich irgendwie an, aber ich glaube auch, dass Musik im Leben der Menschen mittlerweile eine weniger wichtige Rolle spielt. In den Fünfzigern, Sechzigern, Siebzigern, sogar Achtzigern, stand Musik im Vordergrund, ebenso wie Sport. Das waren die beiden Wege, auf denen man an die Spitze gelangen konnte. Egal, wer man war, woher man kam, wie viel Geld man hatte oder was auch immer. Das sind diese beiden Dinge, und das hat stark abgenommen, denn jetzt gibt es alle möglichen anderen Dinge, die die Leute tun können, also ist Musik nicht mehr so wichtig, aber für uns ist sie immer noch wichtig.
Es ist so eine Art: „Wir gegen den Rest der Welt“
Don Airey: Das Rockstarleben ist stressig - Es ist ein unsichtbarer Teil des Geschäfts. Man merkt es nicht, aber man kommt damit zurecht, indem man zusammen ist. Wir teilen Dinge und die Umkleidekabine war immer ein friedlicher Ort und … kleine Dinge, wie in einer Beziehung, wie in einem Familienkreis.
Roger Glover: Ja, es ist ein bisschen wie eine Gang. Es ist so eine Art „Wir gegen den Rest der Welt“. Man verlässt sich aufeinander. Ich stelle mir vor, wie es wäre, in einer Band zu sein, in der nur einer mitmacht, ich, weißt du? Nein, nein, nein. Nach einer Weile gewöhnt man sich daran. Ich glaube, man braucht einen bestimmten Charakter, um in einer Band zu sein und auf Tour zu sein.
„Du musst ein Reisender sein.“
Roger Glover: Manche Leute sind nicht gern von zu Hause weg. Ich kannte Dave Edmunds, ich habe sogar vor Jahren seine Ex-Frau geheiratet. Er hasste es, unterwegs zu sein, und deshalb tourte er nicht viel, was ich nicht verstehen konnte. Er sagte zu mir: „Ich weiß nicht, wie du das schaffst, solange von zu Hause weg zu sein und zu reisen und zu leben … aber ich habe das immer gemacht, und es ist für mich ganz natürlich. Ich glaube, man braucht eine gewisse Vagabunden-Einstellung, um in einer Band oder einer Crew zu sein, besonders in einer Crew.
ROCK FM ist der Sender für 80er90er Rock und das private Rock-Angebot im Südwesten: Über DAB+ ist es in ganz Baden-Württemberg zu hören, über UKW in der Metropolregion Rhein-Neckar und im Odenwald sowie in Teilen der Pfalz, Südhessens und Nordbayerns.
Kernzielgruppe sind rockaffine Menschen im Südwesten zwischen 30 und 59 Jahren.
Als Erlebnisprogramm veranstaltet und präsentiert ROCK FM viele eigene Eventreihen wie den ROCKSCHUPPEN, die ROCK FM ROCKNIGHT oder die VERRROCKTE MITTAGSPAUSE.
ROCK FM erreicht pro Tag 408.000 Hörer (ma 2024 Audio II) und generiert 650.000 Online Audio Sessions pro Monat (ma 2024 IP Audio II). Produziert und verantwortet wird das Programm von der Audiotainment Südwest.
Michael Weiland Pressesprecher ________________________________________________________________________________
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