Alle Storys
Folgen
Keine Story von ROCKFM mehr verpassen.

ROCKFM

Was Bill Gates mit dem Europa-Park zu tun hat verrät Roland Mack im Interview mit John Seegert

Was Bill Gates mit dem Europa-Park zu tun hat verrät Roland Mack im Interview mit John Seegert
  • Bild-Infos
  • Download

Roland Mack zum 50-Jährigen Jubiläum vom Europa-Park Rust im Gespräch mit John Seegert

Rust / Mannheim, den 21. März 2025. Am kommenden Samstag hat der Europark-Park in Rust das 50. Jubiläum und startet mit der Öffnung des Parks in die neue Saison. Die Besucher erwarten von Morgen an unzählige Überraschungen. Ein Anlass für John Seegert, Journalist und Podcaster mit Europa-Park Gründer Roland Mack ein sehr ausführliches Interview über die Geschichte des Parks und der Familie Mack zu führen. Das vollständige Interview ist als Podcast auf allen Plattformen zu bekommen und außerdem im ROCK FM You Tube Channel zusehen.

Herr Mack, wir sitzen jetzt hier in diesem tollen Ambiente des Eden-Palladiums. War schön, dass wir diese Location bekommen haben. Vielleicht können Sie uns anfangs erstmal sagen, was genau ist das hier? Wo sitzen wir genau?

Roland Mack: Ja, das ist zweierlei. Zum einen ist es natürlich ein Schmuckstück, was unsere Arena und unsere Veranstaltungsfläche dekoriert, aber zum anderen ist es natürlich auch Herzblut, weil es sehr nah mit unserer Firma, mit unserer Familie zu tun hat, die aus dem Karussellbau kommt, aus dem Wagenbau und letztlich dann der Einstieg war.

Das rasante Karussell und Achterbahnbau hat seinen Ursprung beim Pferdekarussell. Dieses Eden Palladium ist nicht nur ein Schmuckstück, sondern ist eine historische Rarität. Es gibt von dieser Einrichtung in Europa keines mehr. Das ist das Einzige, was übrig geblieben ist, was über 100 Jahre alt ist. 1906 wurde es in Frankreich gebaut und ich hatte das Glück, es zu erwerben und es herzurichten. Wir haben es technisch völlig überholt und den Maschinenbau wieder in Ordnung gebracht. Es ist voll funktionsfähig und es dient zur Unterhaltung unserer Gäste. Bei Veranstaltungen ist das auch ein Fingerzeig auf die Geschichte des Karussellbaus und das mit einer historischen, kulturellen und hochwertigen Anleihe. Das Eden Palladium ist mit seinen wunderbaren Schnitzereien und mit seiner Architektur, letztlich als Tanzpalast, früher generiert worden, mit einem wunderbaren Karussell, mit zwölf Pferden, Schweinen, Kutschen, drehenden Gondeln und vielem mehr. Also hier wird man zurückversetzt in die Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts.

Sie kommen aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Sie haben vor ein paar Monaten ihren 75. Geburtstag gefeiert, dann kamen die Feiertage, Weihnachten und ihre Goldene Hochzeit. Jetzt geht es in die 50. Jubiläumssaison des Europa-Parks. Wie geht es Ihnen aktuell?

Roland Mack: Wenn schon, denn schon. Mir geht es gut und diese Feste halten jung und, diese Termine sind natürlich auch immer wieder ein Meilenstein in der Geschichte des Parks, der Unternehmung, die 250 Jahre alt ist, in wenigen Jahren, Europa-Park 50 Jahre, eine Ausgliederung von Mack Rides, aber insofern nehmen wir das gerne mit, wobei vieles nicht aussieht wie Arbeit. Es ist aber Arbeit, so manches Fest ist auch eher Arbeit wie feiern. Aber wenn man das nicht gerne mag, dann ist man im falschen Beruf und dann darf man auch keinen Freizeitpark führen. Also das gehört alles zusammen.

Bevor wir dahin und auf die Zukunft blicken, lassen Sie uns eine kurze Reise in die Vergangenheit machen. 12. Juli 1975, also vor 50 Jahren, hat der Europa-Park erstmals die Tore für Besucher eröffnet. Die Idee kam Ihnen und Ihrem Vater zusammen ein paar Jahre vorher. Wie war das genau? Ich habe gelesen, Sie waren in den USA. Und wie kam es dann zu der Idee: „Wir machen einen Freizeitpark?“

Roland Mack: Gut, die Idee ist natürlich vor Amerika entstanden, wir haben immer schon Parks beliefert. Schon in den 50er Jahren hat mein Vater die ersten Achterbahnen in die USA verkauft. Interessanterweise habe ich jetzt gerade ein Buch von Bill Gates gelesen, in dem ich erfahren habe, dass der siebenjährige Bill Gates ganz begeistert war von einer „Wilden Maus“ auf der Weltausstellung. In New York, wo meine Eltern 1964 auch waren - und diese „Wilde Maus“ war von den Macks. Diese Geschichte, wo Bill Gates sich in dem Buch als Achterbahn-Fan outet, hat eigentlich ihren Ursprung bei Mack Rides auf der Weltausstellung in New York, auf der bekannten und traditionellen „Wilden Maus“, die man übrigens auch heute noch im Europa-Park findet.

Die Einladung an Bill Gates ist rausgegangen letzte Woche, und ich bin mal gespannt, ob er sich traut noch mal heute auf so einer Bahn zu sitzen und uns zu besuchen. Und vielleicht auch zu sehen, wie Mack diese Bahn herstellt. Durch diese Verbindung in die USA haben wir immer wieder überlegt, ob so eine Anlage nicht auch hier im Süden Deutschlands gebaut werden könnte.

Durch die Reise nach Amerika ist dieser Entschluss sehr schnell gereift, weil wir fasziniert waren von dem, was wir gesehen haben. Wir haben bisher in erster Linie Schausteller, mobiles Geschäft, beliefert und haben dann festgestellt, dass man so etwas auch stationär bauen kann mit einem Thema, mit einem Storytelling, so wie es Walt Disney gemacht hat und in der Qualität, wie wir es dort in Florida erlebt haben und später dann mit meinem Vater in Los Angeles.

Das hat uns beide in den Bann genommen und ich erinnere mich noch gut nach den Besuchen der Parks: Wir haben abends in der Bar gesessen, haben dann die ersten Überlegungen geführt, dass so etwas großartig wäre bei uns, dass wir prädestiniert wären als Hersteller, auch so etwas selbst zu bauen und zu betreiben.

Und als wir zurückgeflogen sind, war der Freizeitpark eigentlich auf dem Bierdeckel fertig. Die Idee war gegründet. Im Übrigen hat mein Vater in der Zeit, als ich allein in Florida war – er kam er erst später in Los Angeles dazu - schon Grundstücke gesucht und dann mit der Landung in Frankfurt wurde aus dem Traum im Grunde genommen relativ schnell Wirklichkeit.

Wie sah der Park dann damals aus im Juli 1975? Also was waren die ersten Themenbereiche, die ersten Attraktionen, die Sie eröffnet haben?

Roland Mack: Wir sind damals nicht als Themenpark gestartet, sondern haben natürlich ein Gelände gesucht, das sehr viel Atmosphäre hatte. Das haben wir hier mit dem Schlosspark gefunden und seit wenigen Wochen, nachdem ein Buch erschienen ist von einem Verleger, der den Park mal abgebildet hat, zusammen mit einem Kunsthistoriker, einem Professor der Uni Augsburg - erst dann habe ich erfahren, wie schön der Park allein ohne Fahrattraktionen ist. Das war eine fantastische Grundlage am Anfang, bevor wir dann zwei Jahre später den Europäischen Themenpark entwickelt haben. Wir hatten diese Idee schon immer, dass ein Park eine Geschichte braucht, ein Thema braucht, Storytelling braucht. Aber es war am Anfang das Geld nicht da um die Banken zu überzeugen, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, um gleich mit einem Themenpark zu starten.

Insofern ist das Thema „Europa" erst ein paar Jahre später eingezogen, aber es hat sich jetzt wie mit einem roten Faden in der Entwicklung des Parks durchgezogen. Wir sind der einzige Themenpark mit dem Thema Europa. Wir haben damals auch Zweifel gehabt, oder viele hatten Zweifel. Ist denn Europa überhaupt zukunftsfähig? Ist das ein Thema für einen Freizeitpark?

Aber hier im Dreiländereck ist das in der Tat ein Volltreffer. Und heute wissen wir, dass das eine geniale Idee war und mit Sicherheit auch zum Erfolg neben diesem wunderschönen, historischen, alten Schlosspark zum Erfolg des Europa-Parks beigetragen hat.

Sie waren damals ein junger Mann mit 26 Jahren. Haben Sie sich damals nur in Ansätzen vorstellen können, was aus dem Europa-Park mal werden wird, und was für ein Riesen-Imperium entstehen würde, und wie viele Millionen Gäste Ihren Park besuchen.

Roland Mack: Ich meine, ich war 26 als der Park eröffnet hat, aber so ein Park hat natürlich eine Vorgeschichte und muss konstruiert werden, muss gezeichnet werden. Seit ich 24 Jahre alt bin, stehe ich zusammen mit meinem Vater am Reißbrett. Wir haben die ersten Zeichnungen gemacht, die ersten Geschäfte entwickelt. Wir haben nichts aus der Schublade der Mack-Produktion herausgenommen, sondern alle Fahrgeschäfte, alle Attraktionen neu entwickelt. Das ist das Besondere am Europapark und überhaupt im stationären Park, dass er nicht wie ein Volksfest aufgebaut ist, sondern fest mit dem Erdboden verbunden ist. Deshalb mussten wir alles neu konstruieren und entwickeln. Das hat schon zwei bis drei Jahre vorher angefangen. Also ich war mit 24 schon mittendrin in der Entwicklung und war dann 26, als wir die Tore aufgeschlossen haben. Das ist richtig. Und im ersten Jahr doch schon 250.000 Besucher empfangen konnten.

Wie war das für Sie? Hatten Sie eine Zahl im Kopf, wie viel Sie gerne haben wollten? Und wie war das für Sie, als dann am Ende des Jahres 250.000 Besucher gekommen sind?

Roland Mack: Ja gut, es war natürlich schon auch ein enormes Risiko. Man kannte Parks dieser Art nicht. Jeder hat daran gezweifelt, ob so etwas in der freien Landschaft fernab von Großstädten überhaupt funktionieren kann. Jeder hat gesagt, der Pleitegeier schwebt über uns, "Die Freizeitruine wächst“, stand in den Zeitungen. Es gab mehr Skeptiker als Befürworter und deshalb waren mein Vater und ich eigentlich ziemlich allein, als es darum ging, die finanziellen Risiken zu übernehmen und den Park zu entwickeln. Insofern war auch unsere Erwartungshaltung, wenn sie so viele Skeptiker um sich herumhaben, relativ klein. Wir waren damals schon der Meinung, wir können 500.000 Besucher an dem Standort erzielen. Wir haben da ein bisschen auf die Zoos in Karlsruhe und auf Basel geschaut. Eine Studie, wie man es heute machen würde, kannte man damals noch nicht.

Wen hätte man fragen sollen? Wer hätte uns beraten sollen? Es war dann schon auch Berufserfahrung, Lebenserfahrung meines Vaters, aber es war natürlich auch viel Bauchentscheidung, dass so etwas in unserem Angebot, in unserem Südbadischen oder in der Ecke Richtung Schweiz und Frankreich fehlen könnte und auch funktionieren könnte.

Mein Vater hat früh - nachdem der Start doch gut gelungen war - im zweiten Jahr schon 400.000 Besucher erreicht und die Zahl von einer Million Besucher in die Hand genommen, das hat uns natürlich Antrieb gegeben, weiterzuentwickeln, neue Fahrattraktionen zu installieren und den Park schon gleich nach der Eröffnungsphase wieder weiterzuentwickeln.

Das haben wir im Grunde genommen beibehalten bis zum heutigen Tag. Ich erinnere mich noch gut an ein Schild, was am Ausgang stand, das hat mein Vater irgendwann eines Tages mitgebracht, da stand drauf, würde ich gerne nochmal fragen, wie das überhaupt dazu kam:

„In den nächsten sieben Jahren wird immer wieder eine neue Attraktion entstehen“. Da ist er ein bisschen zu kurz gesprungen, aber wir haben dann das Schild stehen lassen und das würde ja heute noch gelten, also insofern eine ganz nette Anekdote aus dieser Anfangsphase. Der Europa-Park hat sich sukzessive weiterentwickelt auf hoher Qualität und mit sehr viel Innovation. Wir sind dann auch in eine europäische Entwicklung hineingelaufen, haben sehr viele Gäste aus Frankreich relativ schnell empfangen dürfen, aus der Schweiz - und so hat sich der Park zu einem internationalen Treffpunkt von Familien entwickelt.

Es gab in den letzten fünf Jahrzehnten sicher auch mal Tiefpunkte. Haben sie jemals in den letzten 50 Jahren an Aufgeben, an Nicht-Durchziehen oder an Verkauf gedacht?

Roland Mack: Gott sei Dank nicht. Die schwierigste Phase war eigentlich, als wir den Park gestartet haben, ob er überhaupt als Geschäftsmodell funktionieren kann. Wie gesagt, keine Weltstadt in der Nähe. Straßburg als nächste Großstadt, 30 Kilometer entfernt. Freiburg, 40 Kilometer entfernt. Aber es sind ja alles keine Riesen-Städte.

Wir müssen die Gäste aus der Fläche generieren und aus dem benachbarten Ausland anziehen. Da wusste kein Mensch, ob das funktionieren würde. Es war uns aber klar, dass wir etwas Innovatives zeigen müssen, dass wir jemanden aus Zürich, aus Frankfurt überzeugen konnten, überhaupt eine Reise nach Rust durchzuführen und ihm aufgrund der längeren Anfahrtszeit auch ein entsprechendes Angebot zu machen.

Und insofern war klar, das Gaspedal ist vorne rechts. Und das haben mein Vater und ich dann auch so gehandhabt. Und wir haben nach dem ersten Erfolg gespürt, alles, was wir in die Hand nehmen, bringt neue Gäste, begeisterte Gäste. Und so hat sich dieser Europa-Park zum größten Park in Deutschland entwickelt, zu einem der erfolgreichsten weltweit.

Sie hatten Disney erwähnt, wie wichtig es ist, dass bei Familienunternehmen die Familie im Hintergrund ist, eben dass man durchzieht. Wie wichtig war ihr Vater in der Anfangszeit, wie wichtig ist heute ihre Familie, um den Europa-Park zu dem zu machen, was er heute ist?

Roland Mack: Ich meine, wir spielen in der Liga von Disney, gar keine Frage, und was bei Walt Disney herausragend war, der im Übrigen auch ein Familienunternehmen war, eine gleiche Geschichte hatte wie wir: Walt Disney hatte sich auch völlig verschuldet und er hatte auch nur Skeptiker, keiner konnte sich vorstellen von den großen Luna-Park-Betreibern in den USA, dass ein Park mit Grünanlagen, mit Architektur, mit einem Zaun um den Park überhaupt funktionieren könnte. Die großen Player in Amerika waren der Meinung, ein Treffpunkt der Familien muss mehrere Eingänge haben, man muss von allen Seiten hineingehen können. Also er hat da schon sehr viel Innovatives gebracht und hat die Idee des Themenparks nach vorne gebracht.

Wir haben das erkannt und ich habe immer schon gesagt, eine Mischung aus Walt Disney und Franz Mack, meinem Vater, das wäre die perfekte Kombination gewesen. Denn wir haben ja die Fahrgeschäfte gebaut, Disney hatte die Ideen aus den Filmen in die Parks hineingebracht. Heute wissen wir, wie wichtig Storytelling ist und wie wichtig eben die Kombination aus Natur und großartigen Fahrattraktionen ist.

Disney ist ein Familienunternehmen. Er hatte selbst eine Wohnung in der Main Street, ist morgens Brötchen holen gegangen. Wir wohnen mitten im Park, also insofern ist das auch vergleichbar.

Wir haben uns leider nie kennengelernt. Er hat alle Fahrgeschäfte damals bei unserem Wettbewerber in Mountain View, da wo jetzt die Hightech-Schmieden von Kalifornien sind, bauen lassen. Wir haben dann mit dieser Firma später kooperiert. Und heute gehören wir auch zu den Lieferanten der Disney Parks. Disney ist dann - wie es der Amerikaner so hat, wenn er eine großartige Idee hat - dann geht er an die Börse, dann besorgt er sich fremdes Geld, holt sich neue aktionäre Partner mit rein und expandiert in einem Tempo, wie wir es in Europa nicht kennen.

Ich bin stolz darauf, dass wir weiterhin Familienunternehmen sind. Ich glaube, da würde uns Walt Disney beneiden, denn er und die Familie haben, wie ich weiß, noch 1 Prozent der Aktien. 99 Prozent sind am Markt und breit gestreut.

Disney ist heute auch in Asien, in Europa und eben in Amerika unterwegs. Diese Expansion wäre mit privatem Kapital nicht machbar gewesen. Wir haben uns hier auf den Standort Rust konzentriert, betreiben parallel dazu das Herstellungsunternehmen, was weltweit zu den führenden Firmen gehört, die die Industrie beliefert.

Die Kombination ist einmalig in der Welt und das ist unser Geschäftsmodell. Wir sind auch eine Art Schaufenster für die Produktion in Waldkirch und das Ziel ist weiterhin Familienunternehmen zu bleiben, weil das Familienunternehmen natürlich in einem solchen Themenpark auch große Chancen hat. Man hat ein Gesicht hinter der Firma, die Menschen können dadurch ein höheres Maß an Vertrauen aufbieten. Wenn ich so sehe, wer alles schon CEO bei Disney war, die Liste ist unendlich lang, man könnte meinen, die Geschäftsführer wechseln schneller, wie wir die Kleider.

Das macht auch so einen Familienpark sympathisch. Deshalb ist unser Geschäftsmodell das Herstellen von Fahrattraktionen, die so ein Park brauchen kann, die er aber auch international verkaufen kann. Gleichzeitig das Betreiben des Parks mit all seinen Chancen, mit einem Zufügen eines zweiten Parks, mit Hotels, und mittlerweile auch Produktion von Filminhalten, von digitalen Elementen, die wir so gar nicht gekannt haben. Damals, wo wir uns reingefunden haben, wie auch jetzt wo unsere Kinder unterwegs sind. Insofern sind wir auf Augenhöhe mit der Entwicklung und können diesen Park auch weiterhin attraktiv als Familienunternehmen entwickeln.

Wie schaffen sie das, diese Tradition, diese Werte, diese Liebe zum Detail in den Park zu bringen, aber trotzdem innovativ zu sein? Sie haben letztes Jahr „Voltron Nevera“ eröffnet, eine der weltweit einzigartigsten Achterbahnen, auch etliche Rekorde gebrochen, etliche Preise bekommen. Also wie schaffen Sie das, einerseits die Tradition zu halten, auf der anderen Seite aber trotzdem unter den Top-innovativen Köpfen der ganzen Welt zu sein?

Roland Mack: Dazu braucht es natürlich Leute, dazu braucht es auch eine Familie, die mitzieht, gar keine Frage. Aber wenn Sie sagen, die Seele des Unternehmens spürt man im Europa-Park, dann spüre ich das auch in Amerika, wie sehr man auch Walt Disney immer noch pflegt und trägt und ihn immer wieder ins Gespräch bringt und ihn immer wieder zitiert.

Der Amerikaner, die börsenorientierte Firma, hat auch gespürt, dass es diese Seele braucht. Er ist jetzt nicht mehr live dabei. Das ist schon ein Unterschied. Die Macks sind anfassbar. Mit den Macks kann man reden. Sie sind auch täglich im Unternehmen und insofern unterscheiden wir uns da schon.

Aber wie wichtig letztlich die Seele eines Unternehmens ist, spürt man auch bei den Konzernen. Sonst würde man Disney nicht so hegen und pflegen und immer noch auf wichtige Dinge, Rücksicht nehmen, die Disney mal aufs Papier gebracht hat.

Ein breites Angebot an Familienmitgliedern, die unterschiedlich ticken, unterschiedliche, Fähigkeiten haben. Insofern sind wir in allen Bereichen mittlerweile gut aufgestellt, sei es in der Gastronomie, sei es in der Hotellerie, sei es aber auch in der digitalen Filmwelt, wo mein ältester Sohn mittlerweile sehr aktiv ist, und im Herstellungsbereich ohnehin.

Da stehen wir in einem internationalen Wettbewerb, müssen uns immer wieder neu beweisen. Wir bauen rund 90 - 95 Prozent für externe Kunden. Das heißt, da sind wir am Weltmarkt aktiv und nur dort können wir überleben, wenn wir auch das beste Produkt bringen und in Kombination mit dem Park als Testfeld, als Prototypenhersteller, ist der Park eine fantastische Testmöglichkeit von Innovation. In dieser Kombination haben wir vieles Neues entwickelt und haben uns nicht nur beim Europa-Park ganz vorne platziert, sondern auch Mack Rides gehört zu den fünf wichtigsten Herstellern weltweit in der Branche.

Stichwort „Die Macks sind greifbar, die Macks sind anfassbar“: Sie fahren auch oftmals mit einem kleinen Golfwägelchen durch den Europa-Park. Ich weiß nicht, ob es immer noch täglich ist, wenn sie da sind, aber sie sind oftmals da, kommen wahrscheinlich sehr langsam von A nach B, weil sie erkannt werden, anhalten müssen, um mit den Fans Fotos zu machen. Wird man nach 50 Jahren denn irgendwann mal betriebsblind. Also ist es irgendwann mal so, dass Sie da durchfahren und gar nicht mehr die Schönheit des Parks erkennen?

Roland Mack: Ich glaube, wir lieben diesen Park. Ich habe das vorher mal angedeutet, dass der Park als Park ohne die Fahrattraktionen schon eine Augenweide ist. Ein kulturelles Gut mit tausenden von Bäumen und Bachläufen. Jedes Mal, wenn ich in den Park hineintrete, bin ich dankbar für dieses einmalige Grundstück und dass wir es auch gefunden haben, und weiterentwickeln konnten.

Also wir fühlen uns wohl. Das ist die Voraussetzung auch für jede Innovation, weil wir gerne im Unternehmen sind. Ich habe mal ein Buch geschrieben mit dem Titel „Der Europa-Park ist mein Leben“ - und das erklärt sicherlich Innovationskraft, Bodenständigkeit und Treue zum Unternehmen und letztlich auch den Spirit, den man braucht, den Park als Gast zu sehen, mit dem Kunden im Gespräch zu sein und daraus neue Entwicklungen entstehen zu lassen.

Ich habe eine vierjährige Tochter, bin regelmäßig, also bestimmt vier - fünf Mal im Jahr mit der Familie hier. Meine Tochter liebt alles, was mit dem Europa-Park zu tun hat, sie hat die kompletten Figuren als Kuscheltiere zu Hause. Sie nimmt aber auch viele Dinge wahr, die ich als hektischer Erwachsener, wenn ich durch den Park gehe und irgendwelche Anstehzeiten checke, gar nicht mehr wahrnehme. Inwieweit würden Sie sagen, sind Sie mit Ihren 75 Jahren Kind geblieben im Kopf, um auch den Europapark weiter so zu erhalten, wie er ist? Und wenn Sie sagen, Sie sind es noch geblieben, wie wichtig ist das heutzutage?

Roland Mack: Noch? Ich glaube, ich wäre gar nicht jetzt hier in diesem Karussell, wenn das nicht so wäre, denn wenn Sie nicht irgendwo Kind bleiben und nicht irgendwo die Emotionen spüren, die Neugierde spüren, dann sind Sie in dieser Branche absolut fehl am Platz. Und da ich das immer noch gerne mache, ist das meiner Meinung nach der beste Beweis dafür, dass ich das, was ich tue, liebe und natürlich eine hohe Wertschätzung auch jeden Tag erfahre von meinen Gästen.

Ich habe gestern ein Interview von Michael Käfer gehört, der gesagt hat: „Für mich ist es manchmal wichtiger, auf dem Oktoberfest in meinem Festzelt oder in meiner Gaststätte glückliche, zufriedene Kunden zu erleben, als jeder finanzielle Erfolg“. Und ein Stück weit ist das bei uns auch so. Der finanzielle Erfolg ist wichtig, um die täglichen Anforderungen, finanziellen Anforderungen zu begleichen.

Aber wichtiger, viel wichtiger ist, dass man Freude hat und dass man diese Freude von den Gästen als Reaktion aufnimmt. Das ist doch ein lebenserfüllendes und ein ganz sympathisches Phänomen eines solchen Parks. Ich habe immer schon gesagt, für mich gelten die vier M:

„Man muss Menschen mögen“. Wenn man das nicht kann, ist man auch der falsche Mann am falschen Platz.

Das ist das absolut Wichtige, dass man das, was man tut, eigentlich für die Menschen tut und den Gästen Freude bereitet, schöne Erinnerungen generiert. Das Liebste sind mir diese Mitteilung von Ihnen, dass Ihre Tochter auch die Comics zu Hause hat, dass der Europapark nicht nur hier stattfindet, sondern auch in den Wohnungen und dass man solchen Kleinkindern tolle Erlebnisse, Erinnerungen bieten kann und das ist ja im Grunde genommen der Spirit und letztlich das Benzin das man braucht, um weiterhin Gas zu geben. Es ist die beste Branche, die ich mir aussuchen konnte. Ich könnte mir gar nichts anderes vorstellen. Ich habe Maschinenbau studiert an der Universität Karlsruhe, aber ich hätte nie am Reißbrett enden wollen oder am Computer, sondern ich wollte mittendrin sein.

Auch die technischen Innovationen in der Entwicklung zu erleben, sie zu bauen und letztlich dann auch noch zu testen und zu sehen, wie sie bei den Gästen ankommt. Das ist so ein 360-Grad-Ansatz, den, glaube ich, kein anderer Beruf bieten kann.

Sie würdigen sehr oft Ihre Familie, auch Ihren Vater. Also jetzt mal abgesehen von dem Denkmal, das hier im deutschen Themenbereich steht - Ich erinnere mich an einen Animationsfilm, der hieß „Das Zeitkarussell“: Ed Euromaus, also das Maskottchen des Europa-Parks, reist in die Vergangenheit, um den Europa-Park zu retten und trifft dann den alten Wagenbauer, also die, die Euromaus Mack. Ist das Ihre Geschichte? Ist das die Geschichte Ihres Sohnes?

Roland Mack: Das ist die Geschichte meines Sohnes. Er hat unheimliches Gen geerbt, was Traditionsbewusstsein bedeutet und was Familienunternehmen bedeutet. Er war der Erste, der auch das erste Interview mit meinem Vater, mit seinem Großvater, durchgeführt hat, das bis heute noch in unseren Archiven ist.

Das war der Start seiner Aktivität im Filmbusiness, was bis jetzt zu Ed Euromaus, dem Spielfilm, der in die Kinos kommt in diesem Jahr, beinhaltet. Michael hat da sehr viel an Tradition geerbt. Nicht zuletzt, weil er natürlich auch mit seinem Großvater aufgewachsen ist, in den Ferien im Waldkircher Unternehmen war, dann später auch dort Verantwortung übernommen hat.

Wir haben das alle, das Gen, dass die Familie und die Tradition, die Vergangenheit wichtig ist, auch wenn wir nach vorne gucken. Aber bei Michael ist das ganz besonders ausgeprägt.

Dann lassen Sie uns nach vorne gucken: Wir stehen vor der 50. Saison, vor einem großen Jubiläum. Es liegt einiges vor uns, vor Ihnen, vor den Besuchern. Sie haben den Kinofilm angesprochen, also Ed Euromaus kommt nicht nur hier im Europa-Park, sondern national in die Kinos.

Roland Mack: Ja, das ist natürlich eine absolute Diversifizierung von dem, was wir bisher gemacht haben. Wir haben bisher erfolgreich Parks aufgebaut, nicht nur den Europa-Park, sondern auch den Wasserpark.

Wir haben Hotels entstehen lassen, Themenhotels. Die Branche geprägt. Immer noch das größte Hotel-Ressort in Deutschland an einem Standort. Wir haben innovative Fahrgeschäfte gebaut bei Mack Rides. Und jetzt kommt eben durch dieses Thema Film noch ein weiteres Standbein dazu. So langsam haben wir den 360 Grad Ansatz, so wie es Walt Disney einmal hatte.Nur ist er von der anderen Seite gestartet.

Wir haben gesagt: Das 50-Jährige, da kommen ja Millionen von Menschen und die kommen nicht an einem Tag, deshalb bespielen wir das ganze Jahr mit Events, mit Veranstaltungen, mit Themenfesten, aber auch - und das erwartet der Kunde fast schon von uns - mit einer neuen Attraktion.

Wir werden den Film in Form eines digitalen, eines interaktiven Fahrgeschäfts an den Start bringen. In unserer Pyramide ist eine großartige Fahrattraktion entstanden, die ietzt kurz vor der Fertigstellung ist. Und ich bin überzeugt, dass wir hier eine Familienattraktion mitten im Park entwickelt haben, die die Gäste begeistern wird.

Nachdem wir Voltron letztes Jahr eröffnet haben, ist das der beste Beweis dafür, dass wir an die Idee Europa Park glauben. Die Gäste immer wieder überraschen wollen, weil wir wissen, der Gast ist unser Arbeitgeber. Wir leben von den Kunden, wir leben vom Wiederholer, wir leben von den Überraschungen, den Emotionen, den schönen Gedanken, Erinnerungen an diesen Park und deshalb lassen wir da nicht nach, immer wieder neue Akzente zu setzen. Auch im Wasserpark haben wir wieder viel investiert. Wir bauen einen weiteren Außenpool. Wir haben den „Twist & Splash“, das Fahrgeschäft, noch vor wenigen Monaten überdacht. Also die Macks reinvestieren möglichst alle Gewinne. Mein Vater hat immer gesagt: „Jede Mark zurück in den Park“. Beim Euro passt es nicht mehr so ganz, aber alle zwei Mark zurück in den Park.

Insofern kann man das vielleicht schon übersetzen und die Resonanz der Gäste, bringt uns den Beweis, dass den Weg voranzuschreiten, immer wieder neue Dinge zu entwickeln, Risiken einzugehen, im überschaubaren Maß, letztlich auch die Gäste begeistert und deshalb haben wir so treue Wiederholer - immerhin 80 Prozent an der Zahl.

Jetzt werden Sie aber wahrscheinlich, so wie ich Sie einschätze, nicht nur das Jubiläum im Blick haben, sondern schon deutlich weiter in die Zukunft gucken. Wo sehen Sie den Europapark in den nächsten Jahren? Wo wird er sich in Zukunft hin entwickeln?

Roland Mack: Das müssen Sie meine Kinder fragen. Ich glaube, die haben jetzt die Hauptaufgabe, diesen Park zu entwickeln. Ich habe ihnen einen großartigen Grundstein gelegt. Ich habe ihnen ein erfolgreiches Unternehmen gezimmert. Und wir haben das auch schon an die Kinder und die nächste Generation übertragen. Die Verantwortung ist schon in der nächsten Generation angekommen.

Sie nehmen auch die Verantwortung an. Sind erfolgreich im Beruf und auch in dem Park unterwegs. Insofern ist es mir nicht bang und jetzt kommen auch immer wieder neue Ideen.

Ich denke dabei an Thomas mit „Eatrenalin“, dem interaktiven Fahrgeschäft in Richtung gastronomisches Angebot. Ich denke dabei an Michael, was den Film angeht.

Meine Tochter Ann-Kathrin ist als innovative, sehr sympathische Architektin, die einzige Ingenieurin in der nächsten Generation unterwegs. Jürgen und seine Kinder sind auch gut ausgebildet. Frederik ist im Bereich Human Resources unterwegs, ist ein ganz wichtiger Teil geworden und in unserer heutigen Zeit mit der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften sehr wichtig.

Insofern sind die Aufgaben der nächsten Generation großartig verteilt. Sie sind sehr innovativ, haben auch schon einiges dieser Innovationen in die Tat umgesetzt. Ich denke da an Voltron, wo Michael ganz stark federführend war, auch bei dem Kino, bei Voletarium war er sehr aktiv.

Er hat das Branding in den Park integriert mit einer Markenbildung - ganz wichtig. Und wie gesagt, Thomas mit dem Weingut, mit all den Aufgaben, die er im operativen Bereich übernommen hat, trägt die nächste Generation eine ganz, ganz große Verantwortung.

Was erfüllt Sie, wenn Sie hier heute sitzen, am meisten mit Dankbarkeit, mit Stolz?

Roland Mack: Stolz ist immer ein schwieriger Begriff für mich, dankbar bin ich schon, dass all das, was wir angepackt haben, weitgehend erfolgreich war und dass wir es geschafft haben, uns in die erste Liga, nicht nur der Park, sondern auch mit Mack Rides in die Position einer ganz renommierten, wichtigen Firma auf diesem Markt zu bringen. Das macht mich schon stolz, muss ich sagen, denn wir hatten auch schwere Zeiten.

Der Umbau vom mobilen Fahrzeugbau, sprich die Bahnen, die man von Volksfest zu Volksfest transportieren kann, bauen wir heute nicht mehr. Wir haben, ich habe in meiner Zeit als Geschäftsführer den Wagenbau eingestellt, aber die Unternehmung ist erfolgreicher als je zuvor. Also diese Transformation in ein neues Produktfeld ist gelungen.

Wenn man überlegt, was wir so alles in den letzten Jahren dazu gepackt haben, von renommierten Gastronomie-Angeboten, Michelin-Sterne-Restaurants, dem größten zusammenhängenden Hotel-Ressort in Deutschland. mit den Themenhotels, mit dem thematisierten Wasserpark „Rulantica“, der auch fantastisch angelaufen ist, da muss man schon zufrieden sein.

Trotz Corona muss man sagen! 2019 ist Rulantica eröffnet worden, dann kam Corona und trotzdem ist er wirklich fantastisch angenommen worden.

Roland Mack: Ja, es zeigt halt, dass die Idee, die hinter dieser Entwicklung steckt, auch eine Pandemie überlebt, dass die Idee durch eine Pandemie nicht - wie andere Branchen - ins Schlingern geriet, sondern eher sich besser erholt hat aus der Pandemie heraus.

Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich wieder mal, dass Menschen den Abstand zur Belastung des Tages brauchen, dass sie mit Familien Angebote suchen und da sind wir bestens platziert und durch die offenen Grenzen mittlerweile auch in Richtung Frankreich mit zunehmendem Besucheranteil unterwegs.

Ich habe gerade heute reingeschaut, selbst im Winter, wo nur Rulantica geöffnet ist, ist der Anteil der Franzosen auch in unseren Hotels sehr hoch. Auch dadurch brechen wir neue Grenzen und entwickeln uns weiter. Also insofern ist es mir um den Europapark nicht bange. Wenn ich sehe welche Aktivitäten wir insgesamt durchführen, dann ist das Paket recht groß und diese Aufgabe wird schon noch eine Herkules-Aufgabe: den Park auf dem Niveau zu halten, Mack Rides auf dem Niveau zu halten, wo wir uns heute bewegen, mit dem, was es braucht an Innovation, an Risikobereitschaft und an neuen Idee ist die Aufgabe für die nächste Generation sehr groß. Manchmal bewundere oder beneide ich die Kinder nicht, was sie sich da vornehmen und was sie auf dem Buckel haben. Es ist nicht nur der Erfolg, den sie mitnehmen, sondern auch eine hohe Belastung für die Zukunft.

Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, welche drei Lektionen haben Sie als die wichtigsten in Ihrem Leben empfunden?

Roland Mack: Ja, ich glaube, es ist schon wichtig, dass man bodenständig bleibt. Ich glaube, es ist wichtig, dass man auf Augenhöhe zu den Mitmenschen ist, dass man auch jeden Vorschlag ,auch der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ernst nimmt und sich mit diesen Vorschlägen auseinandersetzt und die Bescheidenheit, selbst bei großem Erfolg zu bewahren.

Ist nicht immer einfach, aber es ist eine Tugend, die mit Sicherheit eher zum Erfolg führt, wie wenn man abhebt und auf einer Wolke dahinschwebt und für niemanden mehr erreichbar ist. Ich glaube, das ist genau das, was man in einem solchen Unternehmen nicht braucht und schon gar nicht für den Erfolg eines mittelständischen Familienunternehmens.

Stichwort nochmal „das innere Kind“, beziehungsweise „Träumerei“, „Spinnerei“:

Also mein Papa, der ist sehr konservativ, sehr sicherheitsbedacht, hat mich auch entsprechend erzogen. Wenn ich dem mit 24 gesagt hätte: „Papa, wie wäre es denn, wenn wir einen Freizeitpark bauen?“, dann hätte er mir einen Vogel gezeigt. War bei Ihnen zum Glück anders. Wie wichtig ist diese Träumerei, diese Spinnerei? Wie wichtig ist in Ihren Augen, wenn man als junger Menschen einen Traum und eine Vision hat?

Roland Mack: Ich glaube schon, dass man das braucht, um neue Dinge anzustoßen. Aber sie brauchen natürlich relativ schnell auch einen Realitätssinn. Sie brauchen eine Umsetzungsmöglichkeit und da bin ich auch dankbar, dass ich ein technisches Studium machen konnte, dass mein Vater mich auch schon früh in die Firma integriert hat, handwerklich aktiv zu sein, am Reißbrett zu arbeiten.

Zu spüren, wo kommt das Produkt her, wo liegen die Probleme. Ich glaub nur Spinnen, nur große Ideen - da begegnen wir jeden Tag tausenden von Leuten, die großartige Ideen haben, aber in der Umsetzung geht es dann schief und funktioniert nicht.

Ich bin mal für einen Werbespot in Baden-Württemberg eingesetzt worden. Da hieß es: "Sieht nicht aus wie Arbeit, ist aber Arbeit“. Es ist neben der ganzen Idee, neben den Träumereien, neben den innovativen Ansätzen, die man braucht, ist es harte Arbeit, es ist viel mehr Arbeit in der Umsetzung erforderlich, wie den Traum zu leben. Aber ohne Neugier und ohne, ja, sich mal loszulösen von dem, was man jeden Tag tut, kann man natürlich so eine Freizeiteinrichtung nicht entwickeln.

Da ist mir der Kunde wichtig, dass man auch mit dem Kunden spricht: „Was fehlt dir? Was könnte besser sein?“ Und dass man das auch ernst nimmt und diese Dinge möglichst auch zeitnah umsetzt. Und ich glaube, das ist die beste Garantie für einen nachhaltigen Erfolg. Das haben sich die Macks bewahrt.

Das ist uns von meinem Großvater mitgegeben worden. Das ist mir von meinem Vater mitgegeben worden und ich bin dankbar dafür, dass ich kreativ bin, dass ich weiterhin neugierig bin, dass ich offen bin für alle Veränderungen. Ich glaube, das ist in einer Zeit, die so schnell ist wie die unsere, ganz, ganz wichtig. Und vor allem in dieser Branche, wo wir in erster Linie mit Emotionen umgehen, mit Emotionen, die man nicht aufs Papier bringen kann, sondern die man nur spürt, die man nicht sehen kann, sondern die man einfach fühlen muss.

Und da sind natürlich auch meine Enkelkinder die beste Garantie für einen weiteren Bestand, denn dort kommt eine ehrliche Ansage, eine ehrliche Meinung: „Das ist gut, das ist nicht gut“, Daumen hoch, Daumen runter. Und wenn man all das mischt wie eine gute Köchin, dann wird am Ende des Tages auch ein Erfolg draus.

Ganz, ganz wichtig an der Stelle, möchte ich auch mal sagen, ist die Perfektion, die Qualität. Ich glaube, da stehen die Macks dafür, dass sie keinen Murks produzieren. Wolfgang Schäuble hat mal so schön gesagt: „Die Macks reden kein Blech, sondern sie biegen es“. Und da ist eigentlich alles gesagt.

Bevor wir zum Abschluss kommen, worauf freuen Sie sich jetzt in den nächsten Jahren bzw. auch jetzt in den nächsten Monaten vor der Jubiläumssaison am meisten?

Roland Mack: Ach, ich bin eigentlich froh darüber, wenn das Geschäft rund läuft, wenn wir keine finanziellen Sorgen haben. Wir tragen Verantwortung für 5.000 Mitarbeiter und deren Familien. Wir tragen Verantwortung für die Sicherheit unserer Gäste.

Unfallfreies Fahren ist ganz, ganz wichtig im Unternehmen. Da stehe ich auch als Ingenieur und letztlich mit meinem Namen und mit meiner Person dahinter. Und wenn das Geschäft rund läuft, dann läuft auch das meiste rund, sage ich mal. Dann bleibt die Gesundheit noch. Ohne Gesundheit kann man auch nicht wirken, kann man auch nicht erfolgreich arbeiten. Gar keine Frage.

Und insofern sind das die bescheidenen Ansätze. Mein Vater hat immer gesagt: „Man kann nur ein Schnitzel essen am Tag.“ Und wenn er eine Schorle getrunken hat, je älter er wurde, wurde aus der normalen Schorle eine „VW-Schorle“ mit viel Wasser. Das hat ihn zufriedengestellt und die Bescheidenheit ist im Grunde genommen das, was die größte Zufriedenheit in einem Menschen auslöst.

Wenn man Schlösser bauen will und es fehlt hinten und vorne für das Schloss, dann ist man unzufrieden, dann ist man nicht ausgeglichen. Und ich glaube, so ein Projekt braucht ein ausgeglichenes Management, braucht jemanden, der auch in sich ruht. Sonst könnte er letztlich diese große, schwere Aufgabe nicht bewältigen.

Und finde ich auch schön, wie bodenständig Sie auch nach all den Jahren und nach diesem Riesenerfolg immer noch sind. Ich würde Ihnen die letzten Worte überlassen. Was möchten Sie unseren Zuhörern, unseren Zuschauern gerne mitgeben?

Roland Mack: Bleiben Sie uns treu. Der Besucher ist unser Arbeitgeber. Ohne Sie können wir keine neuen Geschäfte bauen, können wir keine neuen Attraktionen realisieren. Wir sind auf Sie angewiesen, dass Sie uns immer wieder besuchen. Der Wiederholer, aber natürlich auch der Erstbesucher ist uns wichtig. Und gehen Sie mal davon aus, dass jede Gästekritik bei uns ernst genommen wird.

Es ist nicht immer gleich Weltuntergang, wenn mal was schief geht. Aber wir nehmen es dennoch ernst und versuchen es zeitnah zu Ihren Wünschen zu erledigen, in die richtige Richtung zu bringen. Wir sehen auch nicht alles. Der Gast sieht vieles mehr als den ganzen Tag im Park unterwegs und sieht auch mal, was schief geht.

Und dass die Fehler klein bleiben, das ist mein größter Wunsch. Verbunden mit einem „Dankeschön für die Treue“, denn immerhin sind 150 Millionen Menschen zu uns gekommen. Und dafür bin ich extrem dankbar.

ROCK FM ist der Sender für 80er 90er Rock und das private Rock-Angebot im Südwesten: Über DAB+ ist es in ganz Baden-Württemberg zu hören, über UKW in der Metropolregion Rhein-Neckar und im Odenwald sowie in Teilen der Pfalz, Südhessens und Nordbayerns.

Kernzielgruppe sind rockaffine Menschen im Südwesten zwischen 30 und 59 Jahren.

Als Erlebnisprogramm veranstaltet und präsentiert ROCK FM viele eigene Eventreihen wie den ROCKSCHUPPEN, die ROCK FM ROCKNIGHT oder die VERRROCKTE MITTAGSPAUSE.

ROCK FM erreicht pro Tag 408.000 Hörer (ma 2024 Audio II) und generiert 0,791 Mio. Online Audio Sessions pro Monat (ma 2025 IP Audio I). Produziert und verantwortet wird das Programm von der Audiotainment Südwest.

Michael Weiland
Pressesprecher
________________________________________________________________________________
Audiotainment Südwest GmbH & Co. KG
Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim
+49 172 – 3822469
 presse@atsw.de
 www.audiotainment-suedwest.de

Audiotainment Südwest GmbH & Co. KG, Dudenstraße 12–26, 68167 Mannheim, AG Mannheim, HRA 709695 phG: Audiotainment Südwest Verwaltungs-GmbH, AG Mannheim, HRB 737166, USt-IdNr.: DE338299238 Geschäftsführung: Kai Fischer (Vorsitzender), Tobias Heger

Information zum Datenschutz 
Unser Unternehmen respektiert Ihre Privat- und Persönlichkeitssphäre. Wir nehmen deshalb den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten sehr ernst. Wir handeln beim Umgang mit diesen Daten unter strengster Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Datenschutzregelungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG).
Alle Informationen zum Datenschutz und zu Ihren damit verbundenen Rechten auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch, Widerruf und Datenübertragbarkeit finden Sie  hier.