Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Geflügelhof Schwerk: Nach Lebendrupf jetzt Ekel-Eier
VIER PFOTEN fordert endgültige Schließung des Betriebs
Hamburg (ots)
Im Sommer 2009 deckte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN den illegalen Lebendrupf von tausenden Gänsen bei der niedersächsischen Firma Schwerk in Wistedt/Königsmoor auf. Jetzt kommen weitere Grausamkeiten ans Licht: Der Betrieb brütet Enteneier an und verkauft die Embryonen noch in der Schale zum Verzehr.
Auf dem Geflügelhof werden die Eier mit den Enten-Embryonen aus den wärmenden Brutschränken gerissen und zu Tausenden an Asia-Läden in Deutschland verkauft. VIER PFOTEN wurde in Hamburg fündig: Die Ware wird unter dem Ladentisch verkauft. "In den Eiern schlagen die Herzen 20 Tage alter Entlein kurz vor dem Schlüpfen", sagt Markus Müller, Kampagnenleiter bei VIER PFOTEN. "So mancher isst die ungeschlüpften Entlein samt Schnabel und Federn roh!" Die Ladenbesitzer bieten hunderte dieser sogenannten Balut-Eier an - Nachschub jederzeit möglich aus den Brutschränken von Schwerk.
Was für Konsumenten von Balut-Eiern eine Delikatesse ist, bedeutet für Kunden der Asia-Läden Gesundheitsgefahr. Denn die Enten-Eier können mit Salmonellen verseucht sein. "In den Läden lagerten die Ekel-Eier neben Gemüse und Tofu; wer diese Ware kauft, dem droht die Gefahr einer Salmonellen-Infektion, die gerade für Kinder und alte Menschen sehr gefährlich ist", so Markus Müller.
Für Schwerk ist das Geschäft mit den Ekel-Eiern sehr profitabel. Ohne lästige Rechnungen bleiben die Profite von etwa 20.000 Euro jährlich bei Schwerk, unbehelligt vom Finanzamt. Ein Informant aus dem Umfeld der Firma bestätigt: "Wöchentlich gingen bis zu 1.000 Eier weg, das geht seit Jahren so!" Alle Schwerk-Mitarbeiter wussten Bescheid.
Amtsveterinärin Krüger, die bei Schwerk bereits die Massenqualen der gerupften Gänse "übersehen" hatte, muss sich nun unangenehme Fragen gefallen lassen: "Wie kann es sein, dass auf dem bestüberwachten Hof der Gegend immer noch Tierquälerei, Steuerhinterziehung und Schwarzhandel blühen können?", fragt Markus Müller. "Die asiatischen Kunden gingen ein und aus. Zehntausende Eier verschwanden spurlos aus der Brüterei."
VIER PFOTEN hat Strafanzeige gegen Schwerk gestellt. "Der Geflügelhof Schwerk muss endlich geschlossen werden", fordert Markus Müller.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
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