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Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

Verheerende Zustände in deutscher Kaninchenproduktion "Kaninchen-Franke" kein Einzelfall

Lentzke (Brandenburg) (ots)

Aktivisten der
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN demonstrieren heute morgen vor dem
Betrieb "Kaninchen-Franke" in Lentzke im Landkreis Ostprignitz gegen
die dortigen Haltungsbedingungen. Mit dem überdimensionalen Foto
eines todkranken Kaninchens aus dem Stall von Wilfried Franke machen
die Tierschützer auf die Zustände in der kommerziellen
Kaninchenhaltung in Deutschland aufmerksam. Zugleich erstattetet VIER
PFOTEN Anzeige gegen den Betriebsleiter wegen Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz.
VIER PFOTEN vorliegendes Filmmaterial aus dem Oktober 2002 belegt
die unhaltbaren Lebensbedingungen im Zuchtstall des
Kaninchenhaltungsbetriebs Franke: Die Tiere werden wie in einer
Legebatterie in viel zu engen Drahtgitterkäfigen gehalten. Es
herrschen katastrophale hygienische Bedingungen, kranke Tiere mit
z.B. großflächigen Augenentzündungen und eine nicht artgemäße
Fütterung werden gezeigt. Es sind keine Tränkvorrichtungen zu sehen.
Dies deutet darauf hin, dass die Kaninchen keinen ständigen Zugang zu
Trinkwasser haben. Auf dem Gang im Stall liegt ein Tierkadaver.
"Solche Zustände sind in der gewerblichen Kaninchenproduktion
keine Seltenheit", erklärt Michaela Braun, Nutztier Expertin von VIER
PFOTEN. "Selbst bei besseren Hygiene- und Versorgungsbedingungen
leben Kaninchen in Massenhaltungen auf viel zu engem Raum. Die 
bewegungsfreudigen Tiere können ihre angeborenen Bedürfnisse in
keiner Weise ausleben. Sie haben z. B. keine Möglichkeit, ein paar
zusammenhängende Hoppelschritte zumachen, sich zur vollen Größe
aufzurichten oder gleichzeitig auszustrecken."
In Deutschland werden jährlich schätzungsweise über 20 Millionen
Kaninchen verzehrt. Trotzdem gibt es weder in Deutschland noch auf
EU-Ebene gesetzliche Vorschriften zur Haltung, zum Transport und zur
Schlachtung von Kaninchen. Eine Meldepflicht für Kaninchenhalter gibt
es nicht.
"Ohne klare, gesetzliche Vorgaben handelt jeder nach eigenem
Ermessen - auf Kosten der Tiere", erklärt Michaela Braun. "Es wird
Zeit, dass EU-weit strenge Richtlinien für eine artgemäße
Kaninchenhaltung festgelegt werden. Frau Künast sollte die
Vorreiterrolle übernehmen, um die offensichtlichen Missstände in
deutschen Kaninchenställen schnellstens zu beheben", betont Michaela
Braun.
VIER PFOTEN fordert die Abschaffung der Käfighaltung für Kaninchen
und die ausschließliche Haltung von Gruppen auf größerer Fläche
möglichst im Freiland. Auch während einer Umstellungsphase muss den
Tieren ausreichend Raum zur Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse
zustehen. Eine Meldepflicht und ein Sachkundenachweis sind dringend
erforderlich, um die Kaninchenhaltung in Deutschland unter Kontrolle
zu bringen.
Weiter Informationen bei VIER PFOTEN:
Michaela Braun, 
Nutztier Expertin, 
Tel.:0160-90559482 oder 040 399 249-52
Fotos und TV-Material bei Beate Schüler, 
Pressesprecherin, 
Tel.: 040 - 399 249 31 oder 
0170-5508261
E-Mail:  beate.schueler@vier-pfoten.de 
Internet :www.vier-pfoten.de

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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