Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Vogelgrippebefund bei Hauskatzen
VIER PFOTEN kritisiert überzogene Abschuss-Pläne für Streunerkatzen
Hamburg (ots)
Nachdem bei einer toten Katze auf Rügen das Vogelgrippe-Virus H5N1 gefunden wurde, macht sich bei vielen Katzen- und Hundehaltern Verunsicherung und Angst breit. "Gefahren für Haustiere bestehen weniger durch die Vogelgrippe, als durch Jagdschein-Besitzer, die der Aufforderung führender Landespolitiker folgen könnten, wahllos freilaufende Katzen abzuschießen", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Übertragung des H5N1-Virus auf Katzen aus Einzelfällen in Asien und nun auch in Deutschland bekannt. Die Ansteckung von Menschen durch Katzen ist weltweit bisher nicht nachgewiesen worden. Ebenso wurde nach Aussage des Friedrich-Löffler-Instituts eine Übertragung von Katze zu Katze bislang nicht beobachtet. Dessen ungeachtet haben der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringsdorf, und sein Landwirtschaftsminister Till Backhaus, öffentlich zu Fang und Abschuss von streunenden Katzen aufgefordert.
"Diese Maßnahme steht in keinem Verhältnis zur Risikolage", so Marlene Wartenberg. "Nun ist zu befürchten, dass schießwütige Jagdscheinbesitzer diese Aufforderung dazu nutzen, ohne Hemmungen auf alle Katzen zu schießen, die sich nicht in geschlossenen Räumen aufhalten."
VIER PFOTEN empfiehlt allen Haustierhaltern erhöhte Wachsamkeit und Besonnenheit. Insbesondere in ausgewiesenen Schutzzonen und in deren Umgebung sollten Katzen im Haus gehalten werden. Wenn Katzenbesitzer im Umgang mit ihren Tieren ein Höchstmaß an Hygiene praktizieren, sollten sie sich weniger Angst um sich, als um ihre Katze machen.
Obwohl eine Infektion von Hunden mit dem Erreger bislang nicht nachgewiesen wurde, empfehlen wir auch Hundehaltern zum Schutz ihrer Tiere, diese in den Schutzzonen an der Leine zu führen.
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