Die Rettungsgasse - der Kfz-Autoversicherer DA Direkt fordert höhere Bußgelder (BILD)
Oberursel (ots)
In Deutschland ist die Rettungsgasse seit 30 Jahren Pflicht. Doch nur wenige Autofahrer halten sich daran. Dabei erhöht jede gewonnene Minute die Überlebenswahrscheinlichkeit von Unfallopfern um zehn Prozent.
In Österreich stimmten 91 Prozent (Quelle: Institut für empirische Sozialforschung) der Bürger für die Rettungsgasse, die seit dem 1. Januar 2012 Pflicht ist. Dass diese nützlich ist, zeigen Erfahrungen aus Deutschland: Rettungskräfte gewinnen durch eine freie Spur in der Fahrbahnmitte bis zu vier Minuten Anfahrtszeit. Dabei bedeutet jede gewonnene Minute eine zehn Prozent höhere Überlebenswahrscheinlichkeit. Eine Rettungsgasse kann die Überlebenschance von Schwerverletzten um bis zu 40 Prozent erhöhen. Darüber hinaus erreichen auch Bergungs- und Abschleppfahrzeuge die Unfallstelle schneller, so dass diese zügiger geräumt werden kann und Stau sich rascher auflöst. Wer keine Lücke lässt, riskiert ein Bußgeld von mindestens 20 Euro. "Aus unserer Sicht ist dies zu gering. Denn Autofahrer müssen für diese wichtige Verkehrsregel sensibilisiert werden. Schließlich rettet die Rettungsgasse im Ernstfall Leben", kommentiert Norbert Wulff, Vorstand des Kfz-Direktversicherers DA Direkt.
Die Rettungsgasse immer links bilden
Viele Autofahrer wissen gar nicht, wie man die Rettungsgasse bildet. Auf zweispurigen Straßen eröffnen Verkehrsteilnehmer die Gasse, indem sie rechts und links an den Rand fahren und die Mitte der Fahrbahn frei lassen. Auf dreispurigen Straßen fahren die Autos der linken Spur an den linken Rand, während die Fahrer der mittleren und rechten Spur nach rechts ausweichen. Dasselbe Prinzip gilt auch bei Autobahnen mit vier Fahrstreifen pro Richtung. So entsteht zwischen der äußersten linken Spur und der zweiten Spur von links die Rettungsgasse. Die Gasse ergibt aber nur dann Sinn, wenn sie rechtzeitig zum Eintreffen der Rettungsfahrzeuge gebildet wird.
Schnell und übersichtlich für Rettungskräfte Für die Einsatzfahrzeuge bietet dies zwei Vorteile: sie können schneller vorankommen und den Verkehr vor ihnen besser überblicken, da die breiteren und höheren Lkws in der Regel rechts fahren. Viele Autofahrer denken, der Standstreifen eigne sich als Rettungsgasse. Allerdings ist dieser nicht überall vollständig ausgebaut. Außerdem können ihn liegengebliebene Fahrzeuge blockieren. Benutzt werden darf die Rettungsgasse nur von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, Polizei, von Straßen- und Pannendiensten sowie von Rettungswagen. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer ist das Benutzen verboten.
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