Umfrage unter Apotheker:innen in Deutschland: Nur gut jede:r Siebte fühlt sich von der Politik wertgeschätzt, trotz hoher Belastung und zentraler Rolle im Gesundheitssystem
Neuss (ots)
- Laut Umfrage fühlen sich lediglich 15 % der Apotheker:innen in Deutschland von Politiker:innen wertgeschätzt - der niedrigste Wert im europäischen Vergleich der Studie.
- 65 % der Apotheker:innen geben an, dass Patient:innen aufgrund mangelnder Arzttermine bei ihnen um Rat fragen.
- 84 % beklagen eine steigende Arbeitsbelastung innerhalb der vergangenen zwölf Monate, und 44 % der befragten Apotheker:innen geben an, dass ihre Arbeitsbelastung nicht dauerhaft zu bewältigen ist.
Die Ergebnisse der europäischen "Kenvue Pharmacist Perspectives Survey" zeichnen ein umfassendes Bild zur zentralen Rolle von Apotheker:innen im Gesundheitssystem. Die Daten legen dar: Trotz ihrer wichtigen Funktion durch die Beratung von Patient:innen und damit ihrer Relevanz für das Gesundheitssystem haben viele das Gefühl, dass ihre Rolle von der Politik nicht ausreichend gewürdigt oder anerkannt wird. Initiiert wurde die Studie von Kenvue, dem Hersteller von Marken wie Imodium® akut, Dolormin® und nicorette® sowie Listerine® und o.b.®. An der internationalen Experten-Umfrage nahmen auch 111 Apotheken-Inhaber:innen und -leiter:innen aus Deutschland teil.
Insbesondere die Aussagen zu Anerkennung und Wertschätzung ihrer Rolle stechen in der Studie heraus: Obwohl rund zwei Drittel der Apotheker:innen in Deutschland (65 %) bestätigen, dass Patient:innen aufgrund mangelnder Arzttermine bei Ihnen Rat suchen, fühlen sich lediglich 15 % der Apotheker:innen in Deutschland von Politiker:innen wertgeschätzt. Im Gegensatz dazu erfahren 85 % bei ihrer Arbeit große Anerkennung und Wertschätzung von den Patient:innen.
Dass 93 % der Befragten der Aussage zustimmen, die meisten Patient:innen suchten ihren Rat zur Behandlung von leichten Beschwerden, unterstreicht ebenso die wichtige Rolle von Apotheker:innen in Deutschland für die Entlastung des Gesundheitssystems.
"Unsere Umfrage zeigt, dass eine veränderte Wahrnehmung und Unterstützung von Apotheker:innen und Pharmazeut:innen notwendig ist, um die vielfältigen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu meistern. Wir sind davon überzeugt, dass nicht nur ihre zentrale Rolle als vertrauenswürdige und kompetente Quelle für professionelle Beratung gefestigt werden muss, sondern dass Deutschland mehr tun muss für die eigenverantwortliche Selbstmedikation und vor allem auch für bessere Prävention. So werden Menschen dabei unterstützt, ein gesünderes Leben zu führen, und unser Gesundheitssystem wird langfristig entlastet", kommentiert Victor Geus, Area Managing Director Central Europe Kenvue, die Studienergebnisse.
Alltag von Apotheker:innen in Deutschland: zwischen Belastung und Zuversicht
Die Umfrage zeigt auch die zunehmende Belastung von Apotheker:innen auf: Fast 84 % berichten von einer im vergangenen Jahr gestiegenen Arbeitsbelastung. Fast die Hälfte (44 %) meint, dass ihre Arbeitsbelastung nicht dauerhaft zu bewältigen sei.
Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die derzeitige gesundheitspolitische Haltung zur pharmazeutischen Tätigkeit diese Belastung noch verstärken könnte: Fast drei Viertel der Apotheker:innen (72 %) glauben, dass politische Entscheidungsträger:innen unrealistische Erwartungen an den Umfang der Versorgung haben, die sie leisten können. Apotheker:innen blicken daher mitunter skeptisch auf die Herausforderungen der kommenden ein bis drei Jahre. Nur gut die Hälfte der Befragten (52 %) ist sich sicher, dass sie für neue oder überarbeitete Vorschriften im Gesundheitssystem gewappnet sind. Auch hinsichtlich künstlicher Intelligenz (KI) blickt lediglich die Hälfte der befragten Apotheker:innen (51 %) zuversichtlich auf die damit verbundenen Veränderungen. Hinzu kommen geänderte Erstattungssätze und der steigende Kostendruck, die nur knapp ein Drittel der Befragten (31 %) perspektivisch zu bewältigen glauben.
Neben vielen kritisch bewerteten Aspekten gibt es auch zuversichtliche Stimmen:So sind 82 % der Befragten davon überzeugt, auf die Zukunft einer alternden Gesellschaft vorbereitet zu sein.
Ähnlich positiv bewerten Apotheker:innen die Gesundheitskompetenz von Patient:innen (74 %) und die Integration elektronischer Gesundheitsdienste (71 %). Daraus ergibt sich ein klarer Wunsch für die Zukunft: Jede:r Zweite (51 %) hofft auf die Anerkennung seiner/ihrer Rolle in der pharmazeutischen Beratung, um das zukünftige Potenzial von Apotheker:innen voll auszuschöpfen.
ÜBER DIE UMFRAGE: Die repräsentative Umfrage (nach Region und Apothekengröße) wurde zwischen August und September 2024 unter jeweils mindestens 100 Apothekeninhaber:innen und -leiter:innen in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien vom Marktforschungsinstitut Bonsai durchgeführt. Die Daten in dieser Veröffentlichung basieren ausschließlich auf den Antworten der Umfrage in Deutschland.
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