bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Internationale Fachkräfte: "Das Land muss den Flaschenhals beseitigen"
bpa fordert Ausbau der Strukturen zur Anerkennung und Integration internationaler Pflegekräfte, um die Versorgung zu sichern
Schwerin (ots)
An landesweit nur einer Pflegeschule können internationale Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern derzeit ihre Kenntnisprüfungen ablegen. Das kritisierten Fachleute jetzt bei einer Podiumsdiskussion auf dem Fachtag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Warnemünde. "Das Schulgesetz in Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht es staatlichen Pflegeschulen laut Aussage des Bildungsministeriums nicht, die Kenntnisprüfungen anzubieten. Dadurch entsteht ein Engpass, der den dringend benötigten Zuzug von Pflegekräften bremst", sagte der bpa-Landesvorsitzende Michael Beermann. "Das Land muss diesen Flaschenhals schnellstmöglich beseitigen."
Wenn die Anerkennung der internationalen Kräfte durch solche bürokratischen Regelungen weiter verzögert würde, könnten diese in großer Zahl in andere Bundesländer oder ins benachbarte Ausland abwandern, warnte Beermann. "Dann werden Pflegebedürftige in Mecklenburg-Vorpommern und ihre Familien weiterhin lange suchen müssen, bis sie einen Pflegedienst oder ein Heim mit freien Kapazitäten finden."
Michael Beermann wurde zuvor durch die Mitgliederversammlung der Landesgruppe im Amt des Landesvorsitzenden bestätigt. Ihm steht weiterhin Raik Radloff als Stellvertreter zur Seite.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 600 in Mecklenburg-Vorpommern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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