Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)
Ernährungsindustrie fordert neue Verpackungspolitik
Bonn (ots)
Die BVE sieht sich durch die Ergebnisse der heute von Bundesumweltminister Trittin vorgestellten Ökobilanz für Getränkeverpackungen (UBA II) in ihrer Forderung nach einer grundlegenden Reform der Verpackungsverordnung bestätigt. Insbesondere die Vorgabe einer Mehrwegquote von 72% läßt sich durch die nun belegten tatsächlichen Umweltwirkungen von Getränkeverpackungen nicht rechtfertigen.
Die UBA-II-Studie bescheinigt die ökologische Gleichwertigkeit von Einweg-Getränkekartons mit Mehrwegverpackungen. Nicht allein das System, sondern weitere Faktoren - wie Material und Transportentfernung - sind für die Umweltwirkungen des Getränkekonsums bedeutsam. Die Ernährungsindustrie widerspricht daher der Auffassung des Bundesumweltministers, der die Studie als Bestätigung der generellen Überlegenheit von Mehrwegsystemen interpretiert.
Die von Bundesminister Trittin vorgeschlagene Zurechnung "ökologisch vorteilhafter" Einwegverpackungen zur Mehrwegquote bewertet die Ernährungsindustrie nur als "Notlösung". Sie hält eine grundlegende Überprüfung und Neuausrichtung der Verpackungspolitik auf Basis der aktuellen ökonomischen und ökologischen Fakten für notwendig.
Vor diesem Hintergrund muß die für Mitte 2001 drohende Einführung eines Zwangspfandes auf Einwegverpackungen für Bier, Wein und Mineralwasser schnell abgewendet werden. Ein Zwangspfand wäre ohnehin nicht geeignet, um Mehrwegsysteme zu schützen. Die BVE unterstützt daher die Initiative des Landes Rheinland-Pfalz zur übergangsweisen Einführung einer Mindestfüllmenge von 20 Mrd. Liter für Mehrweg. Damit könnte die unmittelbare Zwangspfanderhebung verhindert werden. Dies würde Politik und Wirtschaft die Zeit geben, gemeinsam neue Wege in der Verpackungspolitik zu suchen, die die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angemessen berücksichtigen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Sabine Eichner Lisboa ) 0228/30829-52 - e-mail seichner@bve-online.de
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