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Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)

"Einweggipfel" ohne Ergebnis: Leidtragende sind die Verbraucher

Bonn (ots)

Der Bundesumweltminister hat den Vorschlag der
Lenkungsgruppe aus Handel und Industrie abgelehnt, die Vollstreckung
der Pfandpflicht auszusetzen, bis für ein einheitliches
Rücknahmesystem die erforderliche Rechtssicherheit geschaffen worden
ist. Damit werden jetzt auch die Konsequenzen für den Verbraucher
unmittelbar spürbar, da Teile des Handels gezwungen sind, Getränke in
Einwegverpackungen auszulisten. Gleichwohl erklärte der Sprecher der
Lenkungsgruppe, Dr. Peter Traumann: "Wir werden alles daran setzen,
dass die Teilnehmer der Lenkungsgruppe ihre Arbeit wieder aufnehmen
und intensiv nach Lösungen suchen."
Handel und Industrie haben seit Inkrafttreten der Pfandpflicht
erhebliche finanzielle Anstrengungen unternommen, ihrer Zusage
entsprechend ein bundeseinheitliches Rücknahmesystem aufzubauen. Die
Konzeptentwicklung ist weit fortgeschritten. Jedoch haben Auflagen
des Kartellamts zu Verzögerungen in der Umsetzung geführt, die sich
dem Einfluss der Wirtschaft weitgehend entziehen. Darüber hinaus
macht die noch ausstehende Novelle der Verpackungsverordnung
Investitionen zu einem unkalkulierbaren finanziellen Abenteuer.
Da der Bundesumweltminister auf einem Systemstart zum 1. Oktober
2003 beharrt, ist für viele Unternehmen die Auslistung von
Einwegverpackungen der einzige Weg, die Verpackungsverordnung zu
erfüllen. Der sich abzeichnende Zwangsausstieg von Teilen der
Wirtschaft aus dem Einweggeschäft wird für Teile der Getränke- und
Verpackungsindustrie ruinöse Folgen haben. Es ist davon auszugehen,
dass es zu erheblichen Einschränkungen der Angebotsvielfalt kommt.
Zudem ist zweifelhaft, ob die Versorgung der Bevölkerung in allen
Getränkebereichen gewährleistet ist.
Andere Marktteilnehmer hingegen werden Zuflucht in individuellen
Rücknahmelösungen suchen, die von der geltenden
Verpackungsverordnung zugelassen sind. Nach einer solchen
Zersplitterung des Marktes wird es ein einheitliches System auf
längere Sicht nicht geben.
Vor diesem Hintergrund appelliert die Industrie, den Vollzug der
Pfandpflicht auszusetzen, bis die kritisierte Phase der
Rechtsunsicherheit überwunden ist. Dieser Zeitraum ist zu nutzen, um
ökologisch und wirtschaftlich vernünftigere Alternativen, wie ein
moderater Einwegzuschlag, auszuloten und kurzfristig umzusetzen.

Pressekontakt:

Für die Lenkungsgruppe:
Dr. Peter Traumann
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE)
Tel.: (0228) 308 - 2922

Original-Content von: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE), übermittelt durch news aktuell

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