Plan International Deutschland e.V.
Plan International: Geburtsurkunden für sechs Millionen Kambodschaner
Kampagne zur Geburtenregistrierung erfolgreich angelaufen
Hamburg (ots)
Mit einer beispielhaften Kampagne ist es dem Kinderhilfswerks Plan International und den kambodschanischen Behörden gelungen, für fast sechs Millionen Kambodschaner eine Geburtsurkunde auszustellen. Das ist rund die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Plan unterstützte die Behörden fachlich und organisatorisch bei der Planung und Durchführung der Kampagne. Vor allem Plans Erfahrungen in der mobilen Geburtenregistrierung trugen zum Erfolg bei. Die Mitarbeiter des Kinderhilfswerks führten eine große Aufklärungskampagne durch, um die Gemeinden über die Bedeutung von Geburtsurkunden zu informieren. Bis Ende des Jahres sollen rund 80 Prozent der Bevölkerung registriert sein.
Kinder ohne Papiere haben offiziell keine Identität und damit keine Bürgerrechte. "Oftmals werden sie nicht zu Prüfungen zugelassen und dürfen nicht an kostenlosen Impfprogrammen teilnehmen. Sie sind Kinderhandel und -missbrauch schutzlos ausgeliefert, und sie dürfen als Erwachsene nicht wählen", erläutert Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland.
Plan hat im Februar dieses Jahres in New York eine weltweite Kampagne zur Geburtenregistrierung gestartet. Erzbischof Desmond Tutu unterstützt die Kampagne. Ziel ist es, für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 zu sorgen, die von 192 Staaten unterzeichnet wurde. Artikel 7 der Konvention besagt, dass jedes Kind nach seiner Geburt unverzüglich in ein Register einzutragen ist. Tatsächlich aber erhalten von den 134 Millionen Mädchen und Jungen, die jährlich zur Welt kommen, etwa 48 Millionen keine Geburtsurkunde und existieren somit offiziell nicht. Besonders dramatisch sind die Zahlen in Südasien und Afrika. In Südasien werden 63 Prozent der Neugeborenen nicht registriert - in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind es 55 Prozent.
Die Gründe für die Nicht-Registrierung sind vielfältig: Häufig fehlt es den Regierungen an politischem Willen, an Kapazitäten und Know-how. Oft sind es aber auch die Eltern, die eine Registrierung aus Misstrauen gegenüber den Behörden ablehnen. In vielen Fällen fehlt den Menschen auch das Geld für eine Geburtsurkunde oder die Gelegenheit, weil die Registrierungsbüros weit entfernt liegen.
Plan hat für die Kampagne eine Website entwickelt. Unter der Internetadresse "www.writemedown.org" finden sich Informationen über die Kampagne und die Arbeit von Plan. Auf der speziell eingerichteten Kampagnen-Website gibt es zudem eine Unterschriftenaktion. So kann jeder die Kampagne zur Geburtenregistrierung unterstützen.
Pressestelle: Plan International Deutschland e. V., Katja Teske, Tel. 040 /61 140 152, katja.teske@plan-international.org
Doris Brändle, Tel. 040 / 61 140 182, doris.braendle@plan-international.org
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