Plan International Deutschland e.V.
Mädchen brauchen Schutz vor gewaltsamen Ritualen Weltfrauentag 2007: Plan informiert UN-Kommission über traditionelle Praktiken
Hamburg (ots)
Traditionelle Rituale spielen in vielen Ländern eine große Rolle im Übergang vom Kind- zum Erwachsensein. Es gibt jedoch Praktiken, die Mädchen verletzen und einen groben Verstoß gegen die Menschenrechte darstellen. Auf der diesjährigen Sitzung der UN-Kommission über die Rechtsstellung der Frau (Commission on the Status of Women) in New York informierte Plan die Delegierten über schädigende Initiationsriten und forderte sie auf, sich entschieden für den Schutz der Heranwachsenden einzusetzen.
"Mädchen erdulden während der Initiation oft unendliche Qualen. Sie werden geschlagen, müssen hungern, sich entblößen oder werden gar zum Geschlechtsverkehr gezwungen", schildert Beatrice Hamusonde, Plan-Gender- und Kinderrechtsexpertin in Sambia, "die weibliche Genitalbeschneidung wird bekämpft, ist aber leider nur ein Beispiel der gewaltsamen Übergriffe auf die körperliche und seelische Integrität der heranwachsenden Mädchen. Eine ganze Reihe von Bräuchen verletzt die Kinderrechte und hat verheerende Konsequenzen, die tödlich sein können. Wir brauchen Gesetze, die alle Formen von Gewalt gegen Mädchen - auch solche im Namen von Tradition und Kultur - verbieten und strafrechtlich ahnden."
In der Bewahrung traditioneller Praktiken spielen Autoritäten wie Dorfälteste oder Beschneiderinnen eine wichtige Rolle. Sie bestimmen, wie sich die Mädchen in der Gemeinschaft zu verhalten haben. Verstöße gegen die vorgegebenen Regeln werden hart bestraft.
"Plan setzt sich gegen diese Gewalt ein und hilft, das Schweigen über gewaltsame Rituale zu brechen. Gemeinsam mit einheimischen Organisationen sensibilisieren Mitarbeiter die Gemeinden für die Risiken der Bräuche", betont Dr. Anja Stuckert, Gender-Referentin von Plan Deutschland, "positive, Identität stiftende und für die Erziehung sinnvolle Elemente können so beibehalten, erniedrigende und gewaltsame Praktiken aufgegeben werden. Wir brauchen die gesellschaftliche Akzeptanz und die Unterstützung aller Gemeindemitglieder. Nur so ist ein Umdenken und eine nachhaltige Abkehr von gewaltsamen Traditionen möglich. Zusätzlich bedarf es eines umfassenden Opferschutzes, Aufklärungskampagnen und Studien über die verschiedenen Formen von Initiationsriten."
Die "Commission on the Status of Women" erarbeitet Empfehlungen und Berichte zur Förderung der Frauenrechte und überreicht dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen Vorschläge bei besonders dringendem Handlungsbedarf.
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