Thüga-Tochter erhält Biogas-Sonderpreis 2010 der Deutschen Energie-Agentur
München (ots)
- Thüga Biogas-Anlage setzt als erste umweltschonendes und hocheffizientes Membranverfahren ein - Thüga-Gruppe investiert bis Ende 2010 in Summe 400 Millionen Euro in Bioenergien - Biogas hat hohes Potenzial für die Erreichung der Klimaziele - Anpassungen des rechtlichen Rahmens könnte Nachfrage ankurbeln
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat gestern in Berlin die Thüga Energie GmbH aus Singen mit dem Biogas-Sonderpreis ausgezeichnet. Mit diesem Preis hebt die dena besonders innovative und vorbildliche Konzepte hervor, die einen signifikanten Beitrag zur Potenzialerschließung von Biogaseinspeisung leisten.
Im Juni 2010 hatte die 100-prozentige Thüga-Tochter eine eigene Biogas Aufbereitungs- und Einspeiseanlage "Kißlegg-Rahmhaus" in Betrieb genommen. Sie ist die größte und erste Anlage, die in Deutschland das Membranverfahren zur Gasreinigung einsetzt, das eine höhere wirtschaftliche, technische und ökologische Effizienz verspricht. Ihre jährliche Einspeisekapazität liegt bei rund 26 Millionen kWh. Die Investitionen in die Anlage und den Netzanschluss betrugen knapp drei Millionen Euro.
Herausforderungen auf der Nachfrageseite
"Diese Auszeichnung zeigt uns, dass wir mit der Thüga-Gruppe auf einem guten Weg sind.", so Ewald Woste, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG. Die technische Machbarkeit der Aufbereitung und Einspeisung von Biogas ist mittlerweile vielfach nachgewiesen. Ein weiterer Vorteil ist die Speicherbarkeit. Allerdings wird Biogas gesetzlich gegenüber anderen regenerativen Energieträgern benachteiligt, was dazu führt, dass die Biogasnutzungspotentiale nicht voll ausgeschöpft werden können. "Die gegenwärtig in Deutschland vorhandene Einspeisekapazität von über zwei TWh kann derzeit nicht einmal zu 50 Prozent im Markt vertrieben werden." erklärt Woste. Der allgemeine Biogasnachfragemangel hat bereits zum Planungs- und Umsetzungsstopp für eine Reihe von Einspeiseprojekten geführt.
Thüga-Gruppe investierte in Summe 400 Millionen Euro in Bioenergieausbau
Die größte kommunale Energiegruppe wird bis Ende 2010 in Summe über 400 Millionen Euro in den Ausbau von Bioenergien investiert haben. Bioenergien haben eine zentrale Bedeutung bei der regionalen Umsetzung der politischen Klimaschutzziele. Sie verknüpfen lokale Wertschöpfung mit einer modernen und nachhaltigen Gestaltung kommunaler Lebensräume. "Dennoch müssen auch wir, wenn sich der gesetzliche Rahmen nicht ändert, Projekte auf Eis legen." erläutert der Thüga-Chef.
Mit nachfragefördernden Anpassungen des rechtlichen Ordnungsrahmens (EEG, EEWärmeG, GasNZV) können die Marktchancen von eingespeistem Biogas verbessert und damit der Zubau weiterer Biogasaufbereitungs- und Einspeiseanlagen stimuliert werden. "Nur so wird es möglich sein, das von der Bundesregierung anvisierte Ziel, 60 Mrd. kWh Biogas bis 2020 einzuspeisen, nahezu zu erreichen." meint Woste.
Über Thüga:
450 Städte und Gemeinden haben aus Verantwortung für den Lebensraum von rund acht Millionen Menschen ihre 90 kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in die Thüga-Gruppe eingebunden. Ziel ist, durch Zusammenarbeit Mehrwert für den einzelnen Lebensraum zu schaffen und kommunale Werte nachhaltig zu sichern.
Insgesamt arbeiten 16.800 Mitarbeiter in der Thüga-Gruppe. Diese versorgen über 3,1 Millionen Kunden mit Strom, gut 2,2 Millionen Kunden mit Erdgas und 1 Million Kunden mit Trinkwasser. Der Umsatz des Thüga-Netzwerks lag 2009 bei 15,3 Milliarden Euro. Die Thüga-Gruppe ist deutschlandweit das größte kommunale Netzwerk lokaler und regionaler Energieversorger.
In der Thüga-Gruppe sind die Rollen klar verteilt: Die 90 Partner sorgen für die aktive Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken. Thüga - Kapitalpartner der Städte und Gemeinden und in dieser Funktion Minderheitsgesellschafter bei allen 90 Unternehmen - ist als Kern der Gruppe mit der unternehmerischen Entwicklung beauftragt: Gewinnung neuer Partner, Wertsicherung und -entwicklung des einzelnen Unternehmens, Koordination und Moderation von Projekten sowie Steuerung der Zusammenarbeit in der Gruppe. Anteilseigner der Thüga sind 50 der 90 Unternehmen der Thüga-Gruppe.
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