Vierte Living-Lakes-Konferenz auf der EXPO 2000 in Hannover
Konkrete Ziele bis zur EXPO 2005 in Japan
Südafrikas Umweltminister Moosa lobt Weltnaturerbe
Radolfzell (ots)
Unternehmen und Umweltverbände wollen zum weltweiten Schutz von Seen international besser zusammenarbeiten. Bei der vierten Living-Lakes-Konferenz auf der EXPO 2000 in Hannover diskutieren 100 Umweltexperten aus Wirtschaft und Umweltverbänden Wege von der Konfrontation zur Kooperation. Eingeladen hat der Global Nature Fund (GNF), der zusammen mit 13 Partnern das weltweite Seen-Netzwerk Living Lakes aufgebaut hat. Ein Höhepunkt des ersten Tages der Konferenz war die Rede des südafrikanischen Umweltministers Vali Moosa. Er berichtete vom Erfolg der langfristigen Sicherstellung des Greater St. Lucia Wetland Park in Südafrika als Weltnaturerbe.
Professor Dr. Gerhard Thielcke, Präsident des Global Nature Fund, nannte die Anerkennung von St. Lucia als Weltnaturerbe einen der wichtigsten Erfolge für Living Lakes im vergangenen Jahr. "Dies macht Mut für die ehrgeizigen Ziele, die sich das Seen-Netzwerk Living Lakes bis zur nächsten Weltausstellung im Jahr 2005 in Japan am Biwa-See gesetzt hat. Bis dahin soll das Netzwerk weltweit 30 wichtige Seen und Feuchtgebiete umfassen und der Seenschutz fest auf der politischen Agenda verankert sein.
Auf der Living-Lakes-Konferenz wurden für die einzelnen Seen-Gebiete konkrete Schutzziele als gemeinsame Verpflichtung des gesamten Netzwerkes verabschiedet. So sollen am Baikal-See in Russland sowohl für die das Wasser stark belastende Papierfabrik als auch für die kommunalen Abwässer wirksame Filter- und Kläranlagen gebaut werden. Am St. Lucia See in Südafrika sollen bis zur EXPO 2005 tausend Arbeitsplätze im Naturtourismus und im Handwerk entstehen, durch die eine nachhaltige, umweltverträgliche Entwicklung erreicht wird. Ähnliche Ziele wurden auch für die übrigen Seengebiete definiert.
Diese ehrgeizigen und langfristigen Ziele will Living Lakes durch eine intensive Kooperation mit der Wirtschaft erreichen. So bekannten sich Dr. Sabine Tandela von Lever Fabergé und Jürgen Resch, Präsidiumsmitglied des Global Nature Fund, zu einer engen Zusammenarbeit für eine lebenswerte Zukunft an den Seen der Welt. Unilever begleitet das Seen-Netzwerk bereits seit drei Jahren als globaler Partner und Hauptsponsor.
Auch Professor Werner Pollmann, Umweltbevollmächtigter bei DaimlerChrysler, und damit weltweit höchste Autorität des Unternehmens im Umweltschutz, bekannte sich zur Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit von Unternehmen und Umweltverbänden, um den langfristigen Schutz von Natur und Umwelt erreichen zu können. Er wurde dabei von Lutz Laemmerhold unterstützt, der das Engagement von Lufthansa für den Seenschutz als wichtigen Beitrag seines Unternehmens zu einer nachhaltigen, umweltverträglichen Entwicklung bezeichnete.
Birgit Breuel, Geschäftsführerin der EXPO 2000 Hannover GmbH, bezeichnete die Zielsetzung der vierten Living-Lakes-Konferenz als konkrete Umsetzung des EXPO-Mottos "Mensch, Natur, Technik". Gerade diesen Dialog zwischen Wirtschaft, Umweltverbänden und anderen gesellschaftlichen Gruppen habe die EXPO anregen wollen. Deshalb dankte Dr. Martin Roth Living Lakes dafür, mit dem Veranstaltungsort Hannover erstmals von dem Prinzip abgewichen zu sein, die Welt-Seen-Konfe-renzen immer an einem der Mitglieds-Seen zu veranstalten. Das sieht er auch als Auszeichnung der Weltausstellung durch die im Living-Lakes-Netzwerk organisierten Umweltverbände.
Arnulf Müller-Helmbrecht, Direktor des UNEP-Programmes zum Schutz wandernder Tierarten (UNEP/CMS), forderte weltweit verstärkte Anstrengungen zum Schutz von Zugvögeln und anderen wandernden Tierarten. Dabei könnten insbesondere die Seen als Rastplätze von Zugvögeln eine wichtige Rolle spielen. Angesichts des Ausmaßes und der Herausforderung dieser gestellten Aufgabe empfahl Müller-Helmbrecht das Eingehen weiterer Allianzen in den Bereichen Politik, Umweltschutz und Wirtschaft. Living Lakes sieht er auf einem richtigen Weg.
Wie intensiv die Kontakte nach Japan im Living-Lakes-Netzwerk bereits sind, zeigt die Tatsache, dass jeder fünfte Teilnehmer der Konferenz auf der EXPO aus Japan kommt. Was den Seenschutz angeht, ist nach Ansicht von Professor Gerhard Thielcke die Verbindung zur nächsten Weltausstellung im Jahr 2005 bereits geknüpft. Dies zeigt, wie langfristig das Seen-Netzwerk Living Lakes seine Aufgabe angeht.
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