Global Nature Fund fordert verstärkte Anstrengungen zum weltweiten
Schutz von Seen
Baikalsee in Sibirien und südamerikanisches
Pantanal bedroht
Radolfzell (ots)
Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) fordert zum Weltwassertag verstärkte Anstrengungen zum globalen Erhalt von Seen und Trinkwasserreserven. Die Bedrohung des russischen Baikalsees und des südamerikanischen Feuchtgebietes Pantanal durch umweltzerstörende Industrieprojekte sind zwei Beispiele für dringend notwendige Maßnahmen zum Schutz wichtiger Süßwasserregionen.
Der Baikalsee ist mit 1.637 m Tiefe und einer Fläche von 30.510 km_ der wasserreichste See der Erde. Die gesamte Weltbevölkerung könnte die nächsten 50 Jahre mit Wasser aus dem "Heiligen Meer Sibiriens" versorgt werden. Allerdings ist die Wasserqualität durch die Einleitung ungeklärter Abwässer bedroht. Insbesondere für den größten Verschmutzer, die Papierfabrik in Baikalsk, fordern Umweltschützer seit langem strenge Auflagen. Der GNF wird daher die 6. Weltseenkonferenz im Sommer 2001 am Baikalsee abhalten, um neue Wege beim Schutz des sibirischen Sees aufzuzeigen.
Das in Südamerika gelegene Pantanal ist mit 140.000 km Fläche das größte Süßwasserfeuchtgebiet der Erde und einer der artenreichsten Lebensräume weltweit. Nun droht dem brasilianischen Landstrich die Zerstörung: Mit einem gigantischen Kanalprojekt sollen rund 3.400 Kilometer des Rio Paraguay und des Rio Parana schiffbar gemacht werden. Unter anderem soll somit Soja als Ersatz für Tiermehlfutter schneller und billiger nach Europa verschifft werden. Damit würden große Gebiete trockengelegt und irreversible Schäden für dieses Weltnaturerbegebiet entstehen. Der GNF fordert den sofortigen Stop des Kanalisierungsprojektes und die wirksame Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen.
Das Thema des diesjährigen Weltwassertages ist "Gesundheit und Wasser". Bewässerungsanlagen, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie industrielle und kommunale Abwässer belasten unsere Umwelt, unser Wasser und damit auch unsere Gesundheit. In Entwicklungsländern entstehen 80 % der Krankheitsfälle durch verschmutztes Wasser. Eine Untersuchung der UN besagt, dass schon heute über 1,4 Milliarden Menschen zu wenig oder schlechtes Wasser haben. Weitere Studien - beispielsweise des renommierten Club of Rome - prognostizieren, dass im Jahr 2025 schon 2,3 Milliarden Menschen und im Jahr 2050 über vier Milliarden Menschen von diesem Problem massiv betroffen sein werden.
Der Global Nature Fund fordert die Erhaltung von Trinkwasser und Seen in der ganzen Welt und setzt sich mit dem Projekt "Living Lakes" seit mehreren Jahren für dieses Ziel ein. Living Lakes ist ein internationales Seennetzwerk das Wege zum wirkungsvollem Schutz der größten und wichtigsten Seen aufzeigt.
Nachhaltige Regionalentwicklung. Ausdehnung des ökologischen Landbaus, nachhaltigen Mobilität und Ökotourismus sind zentrale Bausteine des Projektes. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis wie die weltweit berühmt gewordene Solarfähre vom Bodensee der Kopf AG sollen mit der Hilfe von Sponsoren wie Unilever, DaimlerChrysler und T-Mobil auch auf den St. Lucia See in Südafrika oder den Biwasee in Japan übertragen werden soll.
Der Bodensee ist eines von derzeit 19 Mitgliedern im Netzwerk. Die Naturschutzverbände rund um den Bodensee bemühen sich seit Jahrzehnten um den Wasser- und Seenschutz. Am Tag des Wassers empfehlen wir folgende lohnenswerte Führungen in der Bodenseeregion:
Veranstaltungsankündigungen
BUND Möggingen
"Naturkundliche Führung durch das Naturschutzgebiet Mindelsee" - Mindelsee im Frühling. Radolfzell-Möggingen; Mühlbachstr. 2; 16-18 Uhr.
BUND Ravensburg
"Wir bestimmen Amphibien"- Exkursion mit Ulfried Miller zum Fangzaun am Kreuzbergweiher. Weingarten; Schonisweilerstr. 36; 20 Uhr.
NABU- Naturschutzzentrum Federsee
Führung zum Federsee mit den Themen: "Lebensraum See", "Wasserqualität", "Renaturierungsprojekt", Entstehungsgeschichte des Federsees". Bad Buchau; Federseeweg 6; 15:30 - 17:30 Uhr. Kosten: Erwachsene 5,- DM; Jugendliche, Schüler, Studenten 4,- DM; Kurgäste, NABU-Mitglieder, Kinder 3,- DM. Ausrüstung: dem Wetter angepaßte Kleidung.
Ausstellung in der Sparkasse Überlingen
Außerdem findet in Überlingen am Bodensee eine Ausstellung des Dipl. Biologen Christian Gönner zu dem Living Lakes Partnersee Jempang, Indonesien, statt: "Jempang See - Porträt einer bedrohten Seenlandschaft auf Borneo", Sparkasse Überlingen, Hauptstelle, zu den üblichen Geschäftszeiten. Die Ausstellung läuft seit 12. März bis einschließlich 23. März 2001.
Weitere Informationen: Global Nature Fund, Güttinger Straße 19, D-78315 Radolfzell Tel.: +49 (0 77 32) 99 95-80, Fax: +49 (0 77 32) 99 95-88, Email: info@globalnature.org, Internet: www.globalnature.org;www.livinglakes.org
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